Nach Berichten über Ermittlungen
SLAPP-Klage gegen ZackZack abgewiesen, Ermittlungen wegen mutmaßlichen Betrugs – Martin Ho hat derzeit keinen Lauf. Jetzt zieht sich der ehemalige „Kanzler-Gastronom“ aus mehreren Manager-Funktionen zurück. Die Pratersauna bleibt laut Firmenbuch aber in Familienhand.
Wien, 10. September 2022 | Für Martin Ho (bürgerlicher Name: Anh Tuan Ho) sind es turbulente Zeiten. Gegen den Wiener Nachtgastronom wird wegen Betrugsverdachts bei Corona-Förderungen ermittelt. Es gilt die Unschuldsvermutung. Der enge Freund von Ex-Kanzler Sebastian Kurz scheiterte zudem jüngst mit seiner SLAPP-Klage gegen ZackZack rund um die Drogenrecherche „Die Ho Kain-Affäre“.
Rücktritt mit „sofortiger Wirkung“
Jetzt berichtet das „Dossier“ über einen bemerkenswerten Schritt von Ho. Der Gastro-Multi steigt „mit sofortiger“ als Geschäftsführer seiner Holding Dots Beteiligungs GmbH aus, wie aus der Rücktrittserklärung hervorgehen soll. Unter dem Dach der Holding sind elf Tochtergesellschaften gelistet, darunter auch die Firmen Dots Nussdorf GmbH („Brunnerhof“) und die Chin Chin Gastronomie GmbH.
Laut „Dossier“ sind das genau die beiden Firmen, die das Arbeitsmarktservice Wien (AMS) unter die Lupe genommen hatte. Die AMS-Anzeige soll letztlich die staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen ins Rollen gebracht haben.
Pratersauna bleibt Family-Business
Ho soll sich darüber hinaus aus acht weiteren Gesellschaften als Chef zurückgezogen haben. Das betrifft demnach auch die Firmen, die die Clubs „Pratersauna“ (Dots PS GmbH) und „VIE i PEE“ (Dots Prater GmbH) betreiben. Ho-Sprecher Alexander Khaelss-Khaelssberg betont gegenüber dem „Dossier“, es handle sich um eine „innerbetriebliche Strukturoptimierung“.
Wie diese Strukturoptimierung aussieht, ist jedenfalls interessant. Wirft man einen Blick in die Firmenbucheinträge von Dots PS GmbH und Dots Prater GmbH, dürfte ein älteres Mitglied der Familie Ho jeweils als Geschäftsführung übernommen haben.
(wb)
Titelbild: ZackZack/Christopher Glanzl