Wieder einmal ein vernichtendes Zeugnis für die Bundesregierung. Beim neuesten Beliebtheitsranking verzeichnet kein einziger einen positiven Saldo. Am unbeliebtesten ist eine grüne Ministerin.
Wien, 23. September 2022 | Regelmäßig fragt die Lazarsfeld-Gesellschaft für die Tageszeitung „Österreich“ (1.000 Befragte, rein online) die Beliebtheit der aktuellen Ministerriege ab. Und wieder einmal glänzen die Minister nicht mit positiven Werten – genauer gesagt: kein Einziger.
Kocher noch am besten
Beim Saldo aus positiven und negativen Nennungen schneidet der Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) noch am besten ab. Mit minus vier Prozent, einem nicht gerade berauschenden Wert, darf er sich über den Spitzenplatz freuen. Gefolgt wird er von Finanzminister Magnus Brunner mit minus fünf Prozent. Einen Prozentpunkt dahinter folgt die erste Grüne Ministerin, Alma Zadic. Nach dem „Spitzen“-Trio folgt allerdings der erste Beliebtheits-Abfall, Außenminister Alexander Schallenberg und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (beide ÖVP) mit minus 13 Prozent. Totschnig profitiert allerdings davon, dass ihn fast niemand kennt, wie die Analyse der Lazarsfeld-Gesellschaft feststellt.
Überraschend: Tanner wird beliebter
Bundeskanzler Karl Nehammer liegt deutlich im Hintertreffen. Mit minus 25 Prozent ist er Viertletzter. 45 Prozent bewerten ihn negativ, 20 sehen ihn positiv. Vizekanzler Kogler folgt mit minus 26 Prozent. Deutlich auf den letzten Platz befindet sich die grüne Klimaministerin Leonore Gewessler mit minus 36 Prozent. Vor einem Jahr galt sie noch als eine der beliebtesten Ministermitgliedern und rangierte sogar im positiven Bereich.
Auffallend: Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) legte im letzten Monat elf Prozentpunkte zu, am meisten von allen Regierungsmitgliedern. Sie liegt nach monatelanger Beliebtheits-Durstrecke mit minus 18 Prozent nun wieder im Mittelfeld.
(bf)
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