27. September 2022
Was am Dienstag wichtig ist: ungeplanter Druckabfall bei Nord Stream-Pipelines, tragischer Verzweiflungsakt eines russischen Kriegsdienstverweigerers, Scheinreferenden in Ostukraine enden, sechs von sieben Volksbegehren erfolgreich – und in Wien beginnt der Prozess nach der tödlichen Vergewaltigung eines Mädchens.
Wien, 27. September | Wir blicken in unserem Nachrichtenüberblick am Dienstag Richtung Ostsee, wo ein bis dato unerklärlicher Druckabfall in den Gaspipelines verzeichnet wurde, und weiter nach Russland, wo sich ein junger Mann nach der von Putin ausgerufenen Teilmobilisierung selbst anzündete. Außerdem: Welche sechs der sieben Volksbegehren die 100.000er Marke knacken konnten, und ein trauriger Prozessstart in Wien.
Druckprobleme bei Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2
Lubmin/Moskau | Innerhalb von 24 Stunden haben beide derzeit ohnehin ungenutzten deutsch-russischen Ostsee-Gaspipelines – Nord Stream 1 und 2 – Druckprobleme gemeldet. Das Kontrollzentrum habe einen Druckabfall in beiden Röhren der Nord Stream 1-Pipeline festgestellt, teilte der Betreiber am Montagabend mit. Demnach sank die Kapazität der Pipeline ungeplant auf null. Die Ursache werde untersucht.
Kriegsdienstverweigerer zündet sich selbst an, Scheinreferenden in Ostukraine enden
Moskau | Aus Verzweiflung über seine drohende Einberufung zum Krieg gegen die Ukraine hat sich ein Mann in Russland selbst angezündet. Das Medium “Nowaja Gaseta” veröffentlichte am Montag das Video einer Überwachungskamera, auf dem zu sehen ist, wie sich eine Person mit einer Flüssigkeit übergießt und kurz darauf am ganzen Körper brennt. Augenzeugen zufolge rief der brennende Mann am Busbahnhof in der Stadt Rjasan rund 200 km südöstlich von Moskau: “Ich will nicht an die Front!”
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vergangene Woche die Mobilisierung von 300.000 Reservisten für den Angriffskrieg gegen die Ukraine angekündigt. In vier russisch besetzten Gebieten der Ukraine enden am Dienstag außerdem die als völkerrechtswidrig kritisierten Scheinreferenden zur Annexion durch Russland.
Sechs von sieben Volksbegehren haben die Hürde geknackt
Wien | Sechs der sieben Volksbegehren, deren Eintragungswoche am Montag zu Ende gegangen ist, müssen im Parlament behandelt werden. Am erfolgreichsten war die Initiative “Für uneingeschränkte Bargeldzahlung”, die 530.938 Unterstützerinnen und Unterstützer hinter sich scharen konnte und damit klar die Hürde von 100.000 Unterschriften nahm. An dieser knapp gescheitert ist das Volksbegehren “Black Voices” mit 99.381 Unterstützern.
Erfolgreich waren laut dem Montagabend vom Innenministerium bekannt gegebenen vorläufigen Ergebnissen auch die Volksbegehren “GIS Gebühr abschaffen” (364.348 Unterstützer), “COVID-Maßnahmen abschaffen” (218.801 Unterstützer), “Wiedergutmachung der COVID-19-Maßnahmen” (184.936), das “Kinderrechte-Volksbegehren” (172.015) sowie die Initiative “Recht auf Wohnen” (134.664 Unterstützer).
Prozess um getötetes Mädchen in Wien startet
Wien | Am Dienstag beginnt am Wiener Landesgericht der Prozess gegen drei Männer, die für den Tod einer 13-Jährigen in Wien-Donaustadt verantwortlich sein sollen. Die Leiche des Mädchens war am frühen Morgen des 26. Juni 2021 von Passanten auf einem Grünstreifen vor einer Wohnhausanlage entdeckt worden. Den drei Angeklagten afghanischer Abstammung im Alter zwischen 19 und 23 Jahren wird Vergewaltigung mit Todesfolge und schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen angelastet.
(apa/red)
Titelbild: ALEXANDER NEMENOV / AFP / picturedesk.com