Donnerstag, April 25, 2024

Krach bei MFG: Bundesgeschäftsführer Pöttler ausgetreten

Krach bei MFG:

Kurz vor der Hofburgwahl verliert Präsidentschaftskandidat und MFG-Chef Michael Brunner einen wichtigen Vertrauten. Bundesgeschäftsführer Gerhard Pöttler gab Freitagfrüh seinen sofortigen Rückzug aus der Impfgegner-Partei bekannt.

Salzburg/Wien, 30. September 2022 | Seit der Gründung im Februar 2021 trat man bei der MFG geschlossen gegen die Corona-Impfung auf. Jetzt rumort es in der Partei erstmals gewaltig. Eine der zentralen Figuren, Bundesgeschäftsführer, Bundesfinanzreferent und Chef der Landesgruppe in Salzburg, Gerhard Pöttler, kehrt seinen Kollegen völlig überraschend den Rücken.

Coaching-Ausbildung für Landtagsabgeordnete “moralisch nicht vertretbar”

Grund für den Schritt dürften interne Differenzen über den Kurs der Impfgegner-Partei gewesen sein. “Ich bin zur Auffassung gekommen, dass die handelnden Personen bei uns zum Teil nicht mehr in die Praxis umsetzen, was wir unseren Unterstützern versprochen haben. Da kann und will ich nicht mehr mitmachen”, schreibt Pöttler über sein Ausscheiden.

Konkret führte der Salzburger eine Rechnung für eine Coaching-Ausbildung für die drei MFG-Landtagsabgeordneten in Oberösterreich in der Höhe von 28.800 Euro für insgesamt 30 Einheiten an. Dies sei gesetzlich zwar im Parteienfinanzierungsgesetz geregelt und auch genehmigt. Moralisch sei es für ihn in einer MFG, die “anders” sein wolle, aber nicht vertretbar, für eine Einheit pro Person fast 1.000 Euro Steuergeld brutto zu bezahlen, während sich viele Menschen die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens nicht mehr leisten könnten.

Pöttler: MFG war “Hoffnungspartei”

Die MFG sei für Pöttler eine “Hoffnungspartei” gewesen. Die Rechnung aus Oberösterreich und noch weitere Beispiele würden zeigen, “dass die Partei eben nicht anders ist als andere Parteien”. Man müsse wieder zu den bei der Gründung erarbeiteten Werten zurrückkehren, mit seinem Ausstieg will Pöttler seine ehemaligen Parteikollegen dazu bringen, darüber nachzudenken.

Der verpasste Einzug in den Tiroler Landtag am vergangenen Wochenende sei kein Grund für den Rücktritt gewesen. Eine Rückkehr in die Politik schloss er knapp zwei Jahre nach der Gründung der Salzburger Landesorganisation aus. Eine Stellungnahme von MFG-Bundespartei-Obmann und Präsidentschaftskandidat Michael Brunner ist noch ausständig. Unklar ist auch, was das Ausscheiden von Pöttler für die MFG ein halbes Jahr vor der Salzburger Landtagswahl am 23. April 2023 bedeutet.

(apa/mst)

Titelbild: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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91 Kommentare

  1. Puh, das ist für eine junge Partei ein harter Schlag, wenn der Finanzreferent nicht nur zurücktritt sondern sofort aus der Partei austritt. Für diesen Doppeltritt scheint mir die Begründung “Coachingstunden für 28.000 €” doch zu wenig. Ok, man könnte das in der Partei besprechen, man könnte einen Rücktritt vom Amt in Aussicht stellen, damit die neue Partei auch anders bleibt. Usw. Also jemand, der sich mit einer Parte ja offenbar identifiziert hat, versucht doch das Rad umzudrehen, möchte man meinen. Aber nein.

    Über die wahren Gründe kann man nur spekulieren, aber für einen Parteiaustritt müssen doch schwerwiegende bis bedrohliche Gründe vorliegen. Möglicherweise hängen diese Gründe mit seiner Funktion zusammen, als Finanzreferent wird er wohl auch einen Einblick gewonnen haben, woher das Geld kam und nicht nur, wohin es ging.

  2. War das Motiv von MFG ein Ehrliches?
    Oder ging es vielleicht nur einer wiffen Anwaltsklike daraum vor allem beste Vorsorge zu treffen, welche Anwälte man wählen muss, wenn das alles einmal offenbar werden wird?

  3. Die MFG wurde geboren, nachdem und weil die Impfpflicht geboren worden war. Die Impfpflicht ist mittlerweile gestorben, und damit hat die MFG für so manchen keine Legitimation mehr. Diese Ansicht ist allerdings verfrüht, denn man kann der Impfpflicht den Pflock jederzeit wieder aus dem Herzen ziehen. Und wenn das geschieht, wird auch die MFG wieder erstarken. Soviel dazu. Und nun zum Begriff “Impfgegner”, den auch Zackzack , sei´s irrtümlich oder aber wider besseres Wissen, völlig falsch definiert. Ein Impfgegner ist jemand, welcher sich grundsätzlich gegen alle Impfungen stellt, aber niemand, welcher eine bestimmte Impfung ablehnt, weil er dem Impfstoff misstraut. Überdies auch niemand, welcher in Bezug auf Impfungen bei erwachsenen Bürgern auf Freiwilligkeit besteht. Qualitätsjournalismus zeichnet sich nicht zuletzt durch einen sorgfältigen und richtigen Umgang mit Begriffen aus. Man muss das hier mittlerweile sehr, sehr laut sagen…

    • Die MFG wurde Anfang Februar 2021 gegründet. Damals war von einer Impfpflicht noch überhaupt keine Rede, ganz im Gegenteil, die Leute warteten damals sehnsüchtig auf einen Impfstoff gegen Corona. Die MFG war damals vor allem in Sachen Maskenverweigerung und Lock downs unterwegs. Und wenn sie mich fragen war dieser Kurs unter anderem auch dafür verantwortlich, dass wir schließlich eine Impfplicht aufs Auge gedrückt bekamen die eigentlich keiner wollte, weder die Oppositionsparteien noch in Wirklichkeit die hilflose Regierung. Insofern war diese Partei MFG niemals Teil irgendeiner Lösung sondern nur immer Teil des Problems in der Pandemie. Und die jetzige Aufregung die von Seiten dieser Partei geschürt wird, über die Giftigkeit der Testlösung in die die ungiftigen Teststäbchen der Antigenschnelltests getaucht werden ist einfach nur grindig….sorry das ist so was von lächerlich und Brunner geht damit öffentlich hausieren bei seine Wahlveranstaltungen….diese Partei kann man nicht ernst nehmen…das ist alles billigster Populismus der sogar die FPÖ übertrifft….

        • Da outet sich jetzt einer…interessant…an Diskussion nicht interessiert aber sehr wohl daran andere runterzumachen……ich habe auch schon eine gewisse Ahnung welche Richtung sie gleich einschlagen werden…..

      • … DAS Grundthema, DER Kern dieser “Vereinigung” ist auf den Punkt gebracht die einigende Präferenz, weltverschwörerische Ansichten zu thematisieren – mit dem partikularen Fokus auf Gentechnik basierte Dystopie. Covid-Sars19 ist nur ein Vehikel dazu, pandemischen Gefahrenlagen mißtrauisch zu begegnen; dem Wunsch einer proaktiven “Kampfansage” – wenn es sein muss, dann auch militant – nachzugeben, einer diffusen Angstbewältigung kollektiv (gruppendynamisch) geschützt zu begegnen… Alle bisher forschungsbasierten Gefahrenmomente in Ablehnung dieser empfohlenen(!) Impfung, werden automatisch(!) verkehrt und auf “die anderen” übertragen gespiegelt… (sichert so den Zusammenhalt / das Überleben dieser illuminierten / erleuchteten Gruppe)

        Ist ja auch ok, wenn sie sich in ihrer (zugestandenen) Renitenz nicht ständig in den öffentlich gesellschaftlichen Diskurs reinreklamieren würden – selbstverständlich zum politisch sozialen Selbstzweck, nicht final lösungsorientiert, weil “dann ja kein gesellschaftliches Problem mehr zu wälzen wäre”…

      • Ah geh, die mfg war dafür verantwortlich, dass wir die Impfpflicht bekamen, ich kann bald nimmer ….. und der Putin hat seine eigene Pipeline gesprengt, gell?

  4. Leider hat die Führungsspitze ihr Ziel aus den Augen verloren.
    Nach der Trennung von Todor Kostic, vor allen das wie, war mir klar, das hier einige Egoisten am Werken sind, auch ein Pöttler.
    Durch die Selbstzerstörung der MFG wird die Politverdrossenheit weiter steigen und hier sehe ich den größten Schaden, weil Menschen die viel Vertrauen und Initiative hier investiert haben, auf der Strecke geblieben sind.
    Mich wird aber nichts davon abhalten, mich für verschiedene politische Projekte einzusetzen, weil es um alles geht.

    Für ein geglücktes Leben

    • Dann hoffe ich für uns alle, dass sie die Finger von politischen Projekten lassen die nicht lösungsorientiert sind. Weil genau so etwas ist die MFG.

      • Wie Lösungsorientiert sehen sie die jetzigen, agierenden Demokratiedarsteller im Parlament?
        Wie oft fällt das Wort Alternativlos?
        Ich sehe fast keine Zusammenhänge zwischen der gemachten Politik und den Wünschen und Bedürfnissen der Bevölkerung.
        Sind sie mit dem jetzigen Zustand zufrieden?
        Finden sie es Falsch, daran zu arbeiten, jeden der es will, ein Selbstbestimmtes geglücktes Leben zu ermöglichen?
        Wäre das nicht die Aufgabe des Staates?

        Also arbeite ich weiter, auch wenn hin und wieder was daneben geht, weil ich lasse mir nicht vorwerfen „Warum habt ihr damals nicht…“
        Es ist viel einfacher, mit dem Strom zu schwimmen, nirgends anzuecken, dem betreuten Denken zu verfallen.

        Für ein geglücktes Leben

  5. 😂 Oh Mann…er hat recht…wie viele Gemüsekisten hätte man dafür kaufen können um sie dann werbewirksam zu verteilen……

  6. ÜBERRASCHUNG!!!

    mah das tut ma aber so leid.

    wenn jetzt noch der brunner bei der bpw schlecht abschneidet, dann …

    • Na ja ich weiß net, sie üben sich ja jetzt schon in Bescheidenheit und sehen den Wahlkampf – seine Bekanntwerdung- als Turbo für die künftige MFG. Die MFG Fans stehen alle unerschütterlich hinter allem was er in so staatstragender Marnier daherverzapft. Schneidet er schlecht ab gibt’s auch schon eine Verschwörungstheorie dafür. Was das anlangt habens ja genügend Pfeile im Köcher.

  7. Bedauerlicher Schritt. Das wars jedoch.

    Für viele Potentialwähler war die Mfg die linke Alternative zur Fpö. Sollens unterm Strich nur 5% gewesen sein. Diese Gruppe muss sich jetzt damit auseinander setzen die Fpö mit Herbert Kickl zu wählen.
    Für diese Nischen Wählergruppe wahrlich kein angenehmer Wahlumschwenkprozess.

    Eine politische Sarah Wagenknecht Lücke ist somit frei geworden.
    Auf der einen Seite ein Marco Pogo und auf der anderen Seite ein Gerald Grosz mit Bzö 2.0 würden partielle Teile abdecken und hätten somit Bestand.

    Alles gute Österreich.

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