Samstag, April 20, 2024

Kalifornisches Gesetz: Kein Rap mehr vor Gericht

Kalifornisches Gesetz:

Kalifornien schränkt die Verwendung von Rap-Texten als Beweise vor Gericht ein. Das soll Musiker davor schützen, dass ihre Songs in Strafverfahren gegen sie verwendet werden. 

Sacramento, 01. Oktober 2022 | Als erster US-Bundesstaat hat Kalifornien ein Gesetz verabschiedet, das die Verwendung von Rap-Texten als Beweismittel vor Gericht einschränkt. Der Gouverneur des Westküstenstaates, Gavin Newsom, unterzeichnete die Vorlage am Freitag (Ortszeit). Per Videoschalte nahmen prominente Rapper wie Meek Mill, Ty Dolla $ign, Tyga und YG daran teil.

Das Gesetz (Decriminalizing Artistic Expression Act) soll Künstler davor schützen, dass etwa deren Song-Texte in einem Strafverfahren als unrechtmäßige Beweismittel gegen sie verwendet werden können. Viele Rap-Lyrics thematisieren Verbrechen und Gewalt, was zu Vorurteilen gegen das Genre führt. Die Befürworter des Gesetzes argumentieren, dass das Recht auf kreativen Ausdruck geschützt werden müsse.

Gewalt in Liedern als Beweise

Zu lange hätten es Ankläger leicht damit gehabt, Rap-Texte in Strafverfahren einzubringen und damit Vorurteile und Verwirrung zu schaffen, sagte die Musiker-Anwältin und Aktivistin Dina LaPolt laut “Variety” in einer Mitteilung. Sie hoffe, dass auch auf Bundesebene ein ähnliches Gesetz verabschiedet werde.

Rap-Texte werden in den USA häufiger als Beweismittel in Prozessen eingebracht. Laut “Variety” verwiesen Staatsanwälte zuletzt auf Gewalt in Liedern von Rapper Young Thug, nach dessen Festnahme im vorigen Mai. Dem Musiker wird Beteiligung an Bandenkriminalität in Atlanta (Georgia) vorgeworfen.

(red/apa)

Titelbild: SUZANNE CORDEIRO / AFP / picturedesk.com

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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