Donnerstag, April 25, 2024

Schluss mit arm trotz Arbeit – Ausgerechnet

Ausgerechnet:

In Deutschland gilt ab heute ein gesetzlicher Mindestlohn. Will Österreich verhindern, dass Arbeitskräfte nach Deutschland abwandern, muss die Politik nachziehen. Davon würden hierzulande mehr als 300.000 Menschen profitieren.

Jakob Sturn

Wien, 01. Oktober 2022 | Was ist es uns als Gesellschaft wert, dass alle, die jeden Tag in die Arbeit gehen, auch ihre Rechnungen zahlen können? In Deutschland lautet die Antwort auf diese Frage ab heute: mindestens zwölf Euro pro Stunde. Für weniger darf bei unseren Nachbarn – mit wenigen Ausnahmen – nicht mehr gearbeitet werden. Österreich ist eines von nur fünf EU-Ländern, die keinen gesetzlichen Mindestlohn haben. Von einem Mindestlohn nach deutschem Vorbild würden in Österreich mehr als 300.000 Menschen und deren Familien direkt profitieren.

Dass ein Erwerbseinkommen vor Armut schützte, stimmte schon in den Zeiten vor der Teuerung für viele nicht: Knapp 180.000 Menschen waren in Österreich 2020 armutsgefährdet – trotz einer Vollzeitstelle. Jetzt, wo die Preise für Wohnen, Lebensmittel und Energie durch die Decke gehen, werden es immer mehr. Denn Haushalte mit wenig Einkommen müssen den Großteil ihres Geldes für diese Grundbedürfnisse aufwenden, die Teuerung trifft sie am stärksten.

Ohne Mindestlohn fehlen im Westen Fachkräfte

Ein Mindestlohn kann Abhilfe schaffen. Entweder, indem sich Gewerkschaften und Arbeitgeber in den aktuellen Lohnverhandlungen darauf einigen. Oder indem die Bundesregierung einen gesetzlichen Mindestlohn vorschreibt. Von Deutschland umgerechnet auf Österreich entspricht das 1.782 Euro brutto im Monat – 14-mal im Jahr.

Jede achte Person, deren Lohn durch einen Mindestlohn aufgebessert würde, arbeitet in der Gastronomie. Jede zehnte arbeitet im Einzelhandel. Das sind gerade jene Branchen, in denen die Klagen nach unbesetzten offenen Stellen besonders laut dröhnen. Dabei mangelt es oft nicht an Personal, sondern an angemessener Bezahlung. Im Umkehrschluss bedeutet das: Für Betriebe an der deutsch-österreichischen Grenze nimmt der Wettbewerb um Arbeitnehmer:innen jetzt weiter zu. Wer verhindern will, dass das eigene Wirtshaus-Personal zukünftig im deutschen Nachbarort arbeitet, ist mit einer Lohnerhöhung gut beraten. Das gleiche gilt für ausländische Fachkräfte, die sich entscheiden müssen: Pflege ich lieber ältere Österreicher:innen oder Deutsche? Arbeite ich lieber auf einer deutschen oder österreichischen Baustelle? Ist das Gehalt in Deutschland höher, entscheiden sich die allermeisten für unsere Nachbarn.

Ein Mindestlohn kann auch der Wirtschaft helfen

Aber nicht nur dem Paketboten und der Friseurin käme ein Mindestlohn zugute. Auch viele Unternehmen profitieren von höheren Löhnen. Denn ein Mindestlohn nach deutschem Vorbild würde in Österreich die Kaufkraft um rund 950 Millionen Euro stärken. Die regionale Wirtschaft – von Tischlerin bis zum kleinen Einzelhändler – kann sich auf zusätzliche Einnahmen freuen. Indirekt hätten auch jene Arbeitnehmer:innen etwas davon, die bereits mehr als 1.782 Euro brutto verdienen.

Sobald ein Mindeststandard bei Löhnen gilt, verbessert sich für alle die Verhandlungsposition gegenüber dem Arbeitgeber. Denn selbst wer auf Jobsuche ist oder den Job wechselt, kann dann nicht tiefer als zum Mindestlohn angestellt werden. Angesichts des Rekordverlusts an Kaufkraft, den eine Teuerung von aktuell über 10 Prozent mit sich bringt, ist ein solcher Mindestlohn wahrlich bitter nötig.

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Jakob Sturn arbeitet am Momentum Institut zur Frage, wie wir unsere Arbeitswelt fair gestalten können. Er schreibt und forscht zu Arbeitsmarkt, Löhnen, Verteilung und Steuerpolitik. Volkswirtschaft hat er an der Wirtschaftsuniversität Wien und der University of Illinois studiert.

Titelbild: ZackZack

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102 Kommentare

  1. Mich wundert, dass sich die SPÖ Bgld. da nicht zu Wort meldet. Dort gilt für die Landesbediensteten schon seit 2 Jahren ein Mindestlohn von netto € 1.700,–. Das ist ein Stundenlohn von ca. € 13,50.

  2. “Jakob Sturn arbeitet am Momentum Institut zur Frage, wie wir unsere Arbeitswelt fair gestalten können.”

    In einer Welt in der Menschen als “Ressourcen” oder gar liebevoll als “Peopleware” wahrgenommen und an “Arbeitsmärkten” gehandelt werden, wird es keine Fairness geben. In einer Welt der systematischen Entmenschlichung und Korruption in all ihrer Vielfalt ist Fairness ein Traum der sich nicht einmal träumen lässt. Ganz egal wie groß die Anreize zur Prostitution, als ein solches Objekt ja Ding der “Wirtschaftlichkeit”, auch immer sein mögen. Am Ende steht immer das Leistungs- und Konsumvieh. Würde- und Gedankenlos in der eigenen Unmündig- ja gar Lebensunfähigkeit ersaufend dankbar für jede Vergewaltigung übriggebliebener Glut seiner erstickten Würde.

  3. Muss da auch an den Loacker von den Neos denken. Der bekrittelte ja die junge Generation ob ihres Empfinden der work life balance. Wollen diese neoliberalen Genies dass jungen Menschen das Arbeiten wieder wesentlicher wird, müssten sie sich halt auch mehr dafür einsetzen dass es sich wieder lohnt. Also z.B. auch dass Kellner für den Knochenjob ordentlich entlohnt werden und nicht nur darauf setzen dass sie sich freiwillig ausbeuten lassen. Kann es wirklich gut nachvollziehen dass man auf einen Großteil von Konsumgütern wie Luxuselektronik, Designer Kleidung oder auf sinnlos schnelle Autos, die einen auch nicht glücklicher machen, verzichtet und dafür mehr auf andere Weise sein Leben auskostet. Die Tretmühle des Überlebens kommt eh rasch genug auf einen zu. Da muss man sich nicht schon als Twen kaputt hackeln für ein bisserl mehr Kohle als das Existenzminimum ausschüttet.

  4. Der Schwächste in der Kette verliert. Entweder gilt die Regelung EU-weit oder gar nicht. Wie sollte man sonst Fachkräfte in den südöstlichen Niedrigpreisländern vom Abwandern abhalten können? Ab der das stört die Deutschen nicht. Für die ist die EU ein Selbstbedienungsladen.

    Unser hausgemachtes Problem ist die politisch eingelernte Arbeitsunwilligkeit der Bevölkerung. Und so wird es immer Arbeiter aus dem Osten geben, die unsere Jobs entweder billiger, jedenfalls aber bereitwilliger machen. Und aufgrund unserer desaströsen Unterrichtsentwicklung sind die zB. rumänischen Schulabsolventen den Österreichern bereits überlegen.

    • 1) Schwächste in der Kette verliert. -> 100% Zustimmung
      2) Rumänische Schulabsolventen sind den Ö. überleigen -> 100% Zustimmung bzw. Fakt.

      Ergänzung zu 1) In Ö. sieht die Tendenz auch nicht gut aus. Viel um ist zu Ungarn nicht. Ich glaube das Österreicch und seine Bewohner Verlierer der Zukunt sein werden oder schon sind.

  5. Gesetzlicher Mindestlohn steht nicht auf der Prioritätenliste der ÖVP dominierten Regierung.

    Da ist es wichtiger, KTM Pierer, Mediamarkt oder den Tiroler Seilbahnen die Millionen nachzuwerfen.

    Mit braver passiver Unterstützung der Grünen.

    • da der wähler seit über 35 jahren (?) durchgehend die schwarzen wählt ist den leut sowas wie mindestlohn, bge oder dergleichen offensichtlich wuascht

      • Es kann auch sein, daß solche Vorhaben sofort einen Neidkomplex triggern. Eher denen, die noch weniger haben, nichts gönnen, als die Rechtmäßigkeit großer Vermögen zu hinterfragen.
        Mir hat einmal eine Dame gesagt, sie vertraue lieber dem Prinzhorn, der habe genug, der müsse sich nicht bereichern.

    • Möchte dazu anmerken dass Mückstein im Vorfeld vom Sozialgipfel 21 mit anderen grünen Ministern aus Irland, Finnland, Belgien und Luxemburg die EU Mindestlohn Richtlinie unterstützte, von Kocher jedoch wirksam eingebremst wurde. Dieser hielt solches nicht von Vorteil für Österreich. Beim Gipfel selber in Porto durfte Mückstein dann nicht einmal teilnehmen Als einziger Sozialminister in der Europäischen Union.

  6. Finde ein zeitgemäßer Vollzeit Brutto Lohn sollte in Österreich nicht unter 2600,- liegen.

  7. Ein Mindestlohn ist bitter nötig, richti, Herr Sturn. Aber 12 Euro oder 1780 p.m. sind VIEL ZU TIEF, noch dazu bei rasanter Entwertung. Mit 1800 kannst du nicht leben, sondern bestenfalls überleben und dahin vegetieren.

    • Wobei die 1780 lt. dem Artikel scheinbar runtergerechnet is auf österr. Verhältnisse …
      €12,- / Std. bei 40 Std./ Woche (173/Monat) wären € 2076,-/Monat brutto.

  8. Aber se ham doch oiwäu vasprochn

    ‘wer arbeitet, darf nicht der Dumme sein’

    Tsja, wurscht wiesd baraberst oder ned, des feit ned davur am Schluss ois Trottl dazusteh …

  9. Ein Gesetz zum Mindestlohn kann man leider schon jetzt als Makulatur bezeichnen. Die Wirtschaft wird die Ausbeutung der Arbeitnehmer weiter vorantreiben, bekommt sie doch ein neues Druckmittel: “Sie wollen den Mindestlohn? Ok, dann nehme ich wieder Bewerber aus Bratislava oder Ungarn.” Angenommen, jmd bekommt diesen Lohn wirklich, werden ihm auf anderem Wege geldwerte Vergütungen nicht mehr zugestanden: Keine Ausbezahlung der ÜStunden, Dienstkleidung muss bezahlt und selbst gewaschen werden, Durchrechnungszeitraum 1 Jahr (da ist die Firma in Konkurs und poppt unter neuem Namen wieder auf), Kost und Logis gestrichen, keine Diäten u.v.m. Schon jetzt haben wir den Fall, dass für ein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis zwischen 5 und 12 Stunden Wochenarbeitszeit verlangt werden, je nach Vitamin B. Und die lahme Ente ÖGB watschelt seit vielen Jahren planlos umher…

    • ‘Und die lahme Ente ÖGB watschelt seit vielen Jahren planlos umher…’

      Die Arbeitnehmer (wobei die ah, komisch aber wahr, weshalb ist mir allerdings schleierhaft, owa eigentlich hab ich die Arbeitnehmervertreter gemeint) nehmen immer häufiger genau die gleiche Sichtweise wie Industrie und Wirtschaft ein – Stärkung der Arbeitnehmer, um Himmels Willi nein, sonst gengan doch die Firmen bäule …

      Jedenfalls sind das nicht die Signale mit denen man das eigene Klientel zufriedenstellt, im Gegenteil …
      Leider kann man nur vom ÖGB austreten, an die AK is ma ja leider per Zwangsmitgliedschaft gekettet.

        • ‘Die AK ist ok, die tun wirklich was’

          Auch das ist relativ …
          Dazu sollten Sie sich einmal die Erfahrungsberichte jener Menschen zu Gemüte führen, die gerade nicht arbeiten. Diese sind nicht wenig oft gezwungen’ Extrakilometer’ runterzuspulen (erst der Gang zum Volksanwalt, der zum gewünschten Ergebnis führt) …

          • Das sehe ich, trotz etlicher Meriten der AK, ähnlich.
            Als damals der alte Nazi…pardon, Dichand seine Kolporteure als Einzelunternehmer gesetzlich(!) verankern ließ, wollte die AK sich für die armen Teufel gar nicht in die Bresche werfen.

          • Leider is der Fall klar, denn wer arbeitet entrichtet auch höhere Beiträge an die AK.

          • Da gab’s und gibt’s auch nicht wenige BILLA MitarbeiterInnen, welche von der AK GAR keine Hilfe erhielten bzw. erhalten.

          • In Bezug auf Beitragshöhe gibt es Gradationen …
            Handelsangestellte und Erwerbsarbeitsuchende stellen das untere Segment in Sachen Verdienst dar …

          • Das mag ja so sein, dennoch war dieses Agieren der AK in Sachen Billa MitarbeiterInnen nicht nur kein Ruhmesblatt, sondern eine verdammte Sauerei.

          • Ja aber die kann es sich herausnehmen, weil man kriegt ja auf alle Fälle die Beiträge …

      • Der ÖGB ist nur für die Branchen zuständig, die einen KV haben! Deshalb ist ein gesetzlicher Mindestlohn unbedingt notwendig!

        • Alle die keinen KV haben orientieren sich bei der Bezahlung an dem was markt- bzw. branchenüblich ist.
          Ein gesetzl. Mindestlohn könnte zur Beschränkung hinsichtlich Überzahlung führen.

          • Sehe ich auch so, Lojzek. Mindestlohn einerseits ja gut, andererseits befürchte ich, dass dann etwaige Vordienstzeiten, Erfahrung, fachliche Kompetenz mit Verweis auf den KV-Mindestlohn überhaupt nicht mehr angerechnet werden. Wird ja jetzt unter der Hand schon so gelebt: Vordienstzeiten aus früheren Beschäftigungsverhältnissen nicht mehr berücksichtigt mit der Begründung, diese sollten in der aktuellen Firma erarbeitet werden.

          • Klar, der Gesetzgeber verpflichtet den AG zur Zahlung des gesetzl. Mindestarbeitsentgelt, ois andere darüber hinaus is bestenfalls kann (sein), aber nicht muss …

          • Es gibt KEIN GESETZLICHES MINDESTARBEITSENTGELT in Österreich! Es gibt einen KV mit Mindestentgelt in vielen Branchen, aber nicht in allen!

          • Falls es zu einem Mindestlohn kommt, wird das unterm Strich ein Nullsummenspiel. Die eine Gruppe wird erhöht auf den Mindestlohn – die lange im Arbeitsprozess befindlichen Arbeitnehmer werden beim Berufswechsel eben runtergestuft auf dasselbe, da keine Anrechnung von Vordienstzeiten. Wir dürfen allerdings Ö nicht mit D vergleichen. Bei uns wird ja wenig produziert im Sinne von richtig herstellen (die Fake-Masken Hygiene Austria rechne ich nicht dazu, die Firma Glock bestenfalls, nicht erstrebenswert für jeden), Erwerbstätige sind entweder Beamte oder im Tourismusbereich ausgebeutetes Gastropersonal, dann Pflegebereich dieselbe Ausbeutung. Dann die Bauern mit ihren ausgebeuteten ausländischen Erntehelfern und die Hörls mit den Liftwarten. Sag dem Hörl oder der Bauernkammer, dass wir jetzt Mindestlohn haben und die kommen vom Lachen nicht mehr raus. Das Geld bleibt somit – egal wie man es dreht und wendet – bei der ÖVP-Misswirtschaft.

          • Überzahlung OHNE Mindestlohn? Sorry – aber wo leben sie? Solange es keinen Mindestlohn und keinen Kollektivvertrag für einige Branchen gibt, erhalten die Beschäftigten ca. 6 bis 7€/Std bei Vollbeschäftigung!
            Gibt es doch lt. KV Beschäftigte der Berufsgruppe 1 in der Stmk in Arztpraxen im 1. Berufsjahr nur 1344€! Und da war derAbschluss eines KV ein Riesenfortschritt, da vorher auch unter 1000€ bezahlt wurde. Das gilt z.B. noch immer für Tierarzthelfer/Innen! 900€ bei Vollbeschäftigung sind üblich, da KEIN Kollektivvertrag…

          • Lojzek unterstellt gerne. Einen Diskurs führt er nur zu seinen Konditionen. Deklariert man sich, unterstellt er weiter. Ein mit Vorurteilen behafteter, sicherlich, mit viel Erfahrung ausgestatteter Mensch. Leider offensichtlich durch viele negative Erfahrungen etwas voreingenommen. Dienstgeber sind in seinen Augen grundsätzlich schlecht und unglaubwürdig.

          • Sie haben unseren Dialog mitverfolgt? Ja, ich bin jetzt natürlich unten durch, da ich es gewagt habe, zu schreiben, ich sei ein Dienstgeber. Ein schwerer Fauxpas meinerseits. Sie haben bis zu diesem Moment ein völlig anderes Bild vermittelt. Es scheint ein absolutes Problem zu sein, wenn man es wagt kein Arbeitnehmer zu sein. Natürlich wissen sie nicht, wie meine Angestellten das wahrnehmen. Leider habe ich jetzt keine Zeit mehr, ich muss die Fesseln lockern, das Wasser wechseln und trockenes verschimmeltes Brot verteilen, unter meinen bei 15 Grad, ohne Lohn und ohne Kleidung im Verlies arbeitenden Mitmenschen. Ich hoffe, nach den täglichen Highlights, dem auspeitschen und mit eiskaltem Wasser aus dem Feuerwehrschlauch abspritzen habe ich dann alle Ihre Stereotypen erfüllt und es ist ihnen bestimmt möglich ein ausgiebiges Manifest gegen Untermenschen wie mich zu erstellen. Schön das sie mich gefragt haben, wie und in welcher Branche meine zutiefst erniedrigten Sklaven zu Werke gehen müssen.

          • Dass so viel aus Ihnen herausbricht nach meinem Satz, der mich an die Aussage zweier Kollegen / einer Kollegin über deren Vorgesetze erinnert hat, dass Sie diesbzgl hypersensibel reagieren könnten und ich offensichtlich einen wunden Punkt getroffen habe, konnte ich leider nicht ahnen. Wird nicht mehr passieren. Bin sicher, Sie sind nirgends “unten durch”, da machen Sie sich mal keine Sorgen!

          • Ich bringe meine Gefühle zum Ausdruck und verstecke mich nicht hinter leeren Floskeln. Sie greifen mich erneut direkt an und sprechen von einem wunden Punkt ohne Hintergrundinformationen. Offensichtlich hat es Tradition in diesem Land, Menschen die Ihren Unmut in Worte fassen dementsprechend als sensibel oder hysterisch abzutun. Dabei finde ich das jetzt gar nicht schlimm. Sensibles, feinfühliges Miteinander würde einiges an Konflikten vermeiden. Daran werde ich mich nie gewöhnen, dieses oberflächliche, scheinheilige, typisch Deutch-österreichische Verhalten. Ja keine Befindlichkeiten kundtun. Einmal offenbart, offensichtlich ein Zeichen von Schwäche, dabei ist es eher ein Zeichen von Reife, Stärke und Diskussionsbereitschaft. Danke trotzdem für ihre Antwort.

          • Reife, Stärke und Diskussionsbereitschaft konnte ich bei dem von Ihnen um 15:34 übermittelten Beton nicht erkennen. Wenn Sie meine Entschuldigung als “Sie greifen mich erneut direkt an” auffassen, nehme ich auch das zur Kenntnis, man lernt ja nie aus. Darf Sie abschließend nur bitten, nicht von mir auf dieses Land zu schließen, ich habe damit relativ wenig am Hut, arbeite hier, lebe wo anders.

          • Cher Cartman!
            Ich weiß, es fällt manchmal nicht leicht Contenance zu bewahren, gerade bei ad hominem Angriffen.
            Ihr Angebot der Friedenspfeife ehrt Sie daher besonders.
            Merci bien!

          • Les grands hommes sont comme les plus belles fleurs. Ils croissent sous le fumier et à travers le fumier que jettent sur eux les envieux et les imbéciles. Merci pour les fleurs, monsieur Fourrure.

          • Puisque vous êtes l’exception à la règle je vous tire mon chapeau (virtuel) une fois de plus.

          • So sieht nicht nur Psychoanalyse von DG-Seite aus, sondern so sieht ‘Psychoanalyse’ nach ein/zweimaligen Schriftwechsel aus …
            Es wäre besser gewesen gar nicht darauf einzugehen, dann hätte ich mir diese leidliche ‘Beurteilung’ erspart.

          • Sie haben doch zuerst meine Person in Misskredit gebracht, ohne Not. Sie schreiben oft sehr treffend, bei mir haben sie sich nicht die Zeit genommen. Das finde ich zum einen sehr schade, da ich wie gesagt ihr Geschriebenes im allgemeinen schätze, dennoch finde ich, sie unterstellen sehr schnell einem ihnen nicht bekannten Menschen Tatsachen unwahr darzustellen. Gefällt ihnen meine verfrühte, überaus unnötige Verunglimpfung nicht? Fühlt sich nicht sehr gut an, oder? Vielleicht sollten Sie sich die Zeit nehmen und mehrere Diskussionen abwarten, bevor Sie mich vorbeurteilen. Könnte ja sein, meine Worte sind wahr und ich bin doch “koscher”.

          • Ja, durch dieses Nadelöhr muss ich nun durch, aber wie ich schon sagte, wäre ich nicht darauf eingegangen …

            ‘Vielleicht sollten Sie sich die Zeit nehmen und mehrere Diskussionen abwarten, bevor Sie mich vorbeurteilen.’

            Nein, das fällt eben unter die Rubrik, nicht mehr darauf eingehen, schließlich lernt man nie aus …

          • Zu den traditionell besten Gegengeschäften zählt der Tausch Kriegsbeil gegen Friedenspfeife. Hier, symbolisch, eine virtuelle.

          • Nicht nötig, danke.
            Ich habe meinen Teil daraus gelernt und werde die Dinge nun zukünftig anders handhaben.

          • Werter Lojzek!
            Cartman scheint nach all seinen bisherigen Äußerungen (nicht nur in diesem tread) einer der wenigen Unternehmer zu sein, der nicht a priori in die Kategorie “Arschloch” einzuordnen ist.
            Mit den wenigen sollten wir versuchen ins Gespräch zu kommen.
            Ich weiß, teils aus persönlicher Erfahrung, es gibt leider sehr viele Unternehmer, welche ihre Mitarbeiter bewußt ausbeuten.

          • Das habe ich Ihnen auch nicht unterstellt.
            “Nochmal” (wie ein gew. Franz Strohsack sagte), bleiben wir mit den wenigen Anständigen auf Unternehmerseite im Gespräch.

          • Mein Eindruck ist, dass Sie und Lojzek im Prinzip dasselbe meinen, sich dem Thema aber von der entgegengesetzten Richtung nähern. Sie gehen zu Recht vom unteren Level aus, dass gewisse Branchen mit dzt. 6 bis 7 Euro/Std. bei Vollbeschäftigung einen Mindestlohn dringend nötig hätten. Lojzek sieht zu Recht dann bei langjährigen (Fach-)arbeitern eine Überzahlung in Richtung Mindestlohn schwinden, was ja auch jetzt schon gelebt wird. Falls ich Sie beide gänzlich falsch verstanden habe, bitte ich um Entschuldigung.

          • Volltreffer, bei mir brauchenS Ihnen also ned entschuldigen, im Gegenteil, danke.

          • Nach welcher Logik sollte ein Dienstgeber, der marktüblich zahlt, dieses nach Einführung eines Mindestlohns nicht mehr tun? Lohndumping kann dann genauso passieren wie jetzt nur daß es dann eine untere Grenze dafür gibt.

          • Eine andere Frage wäre, ab wann sieht das ASG die Bezahlung als sittenwidrig (und somit von Lohndumping gesprochen werden kann) an …

          • Lohndumping ist das Drücken von Löhnen auch in einer nicht als sittenwidrig zu beurteilenden Dimension. Herzlich wenig hat all das mit meiner obigen Frage zu tun, nach welcher Logik ein Dienstgeber, der marktüblich zahlt, dieses nach Einführung eines Mindestlohns nicht mehr tun sollte.

          • ‘Lohndumping ist das Drücken von Löhnen auch in einer nicht als sittenwidrig zu beurteilenden Dimension.’

            Das gehört doch auch in die Sphäre des AN dies zu vermeiden.

          • Sehen Sie es nicht auch so, dass im Prinzip jede Abrechnung kontrolliert gehört, so auch die LG-Abrechnung. Vereinbarte Ansprüche die nicht abgegolten werden, müssen demnach geltend gemacht werden um sie vor einem Verfall zu bewahren.
            Klingt irgendwie plausibel.

        • Wofür sich der ÖGB zuständig erklärt, entscheidet der ÖGB. Und sonst niemand. Es ist ein Versäumnis des ÖGB, die fortschreitende Präkarisierung von Beschäftigung nicht ernst genommen zu haben. Das Leiharbeitsgesetz von Schüssel wunderbar inszeniert, ließ den ÖGB für Leiharbeiter:innen nicht mehr zuständig sein. Und der ÖGB hats geschluckt. Und jetzt arbeiten Leiharbeiter:innen neben fix Angestellten, kriegen aber keine Zulagen etc. Und die machen bei Kolelktivverträgen doch bis zu 1/3 des Gehalts aus.

          Auch wenn es 2002 eine schwere Zeit für den ÖGB war. Diese Unzuständigkeit hätte der ÖGB schon abstellen können. Der ÖGB darf schon eine pressure group sein für die Ausgebeuteten. Und Gesetze einfordern, die den ÖGB bevollmächtigen. Das ist zu billig, einfach zu sagen: “Schüssel hats so gewollt, also halten wir uns dran!”

          • Ja stimmt, das war ein Totalversagen des ÖGB.
            Und er ist viel zu träge und braucht zu lange um sich neuen Situationen anzupassen.

          • Der ÖGB hat für eben diese damals “neuen” Arbeitsverhältnisse die work@X Netzwerke ins Leben gerufen.
            Natürlich ist es mühsamer sich dort zu engagieren, als gegen den ÖGB zu agitieren. Weiß man in jenem Fall doch auch den Mainstream hinter sich.

    • Die Bewerber aus CZ, SK, H oder SL muß man sowieso nehmen, weil man keine Einheimischen findet, aber die Mär das man die unter KV oder was auch immer bezahlen könnte ist ein Schmarrn, die wissen genau was sie zu bekommen haben und für einen KV setzen die sich auch nicht mehr ins Auto.

      Was meines warum viele Teile der Wirtschaft so scharf darauf sind Serbien, Montenegro, BIH etc. in die EU zu bringen, damit man weiterhin Angestellte zum KV hat.

      Im Dienstleistungsbereich gibts einen guten Spruch, die Kunden können haben was sie wollen, wenn sie zahlen was sie sollen. So lange die Kunden Dienstleistung nicht anerkennen und nicht bezahlen wollen, so lange wird es schlechte Löhne geben.

      • Einspruch. Hab Einblick in die Praxis bei Fassadenrenovierung / Handwerksbetriebe / Pflegepersonal. Überall dieselbe Tonart. Fakt ist: Die Kunden bezahlen Länge x Breite für die Dienstleistung – der Arbeiter/Angestellte bekommt zb beim Gerüstbau nicht mal eine Schutzvorrichtung, weil überall eingespart wird und geht mit einem Hungerlohn wieder über die Grenze. Die Firma kassiert alles. Anfangs bekommen die Arbeiter noch etwas schwarz drauf als Köder sozusagen, das fällt nach kurzer Zeit wieder weg.
        P.S. Bei der Schutzeinrichtung Gerüstbau hab ich einen Arbeiter gefragt, warum er nicht angehängt ist. Seine Antwort: Der Chef will das nicht, denn dann kann man nicht im Akkord arbeiten und die Arbeit muss bis xy beendet sein. Hab ihn gefragt, ob ich das Arbeitsinspektorat herschicken soll, hat er abgelehnt, weil er dann seinen Job verlieren würde.

        • Im Gesundheitswesen wird eine Pauschale bei allen OP’s, Untersuchungen verrechnet. Der Pflegeaufwand bei den einzelnen Pauschalen wird dabei nicht berücksichtigt. Egal wie aufwendig.
          Es macht einen Unterschied, ob z.B. ein 40 jähriger eine größere OP hat oder eine inmobile, betagte Person aus dem Altersheim, die überall Unterstützung braucht. Ohne gesetzlichen Betreuungsschlüssel und ohne einkalkulieren des Pflegeaufwandes wird weiter beim Pflegepersonal gespart wo es nur geht.
          Arbeite seit über 30 J. in der Pflege und war 12 J. im BR.

  10. Guter Ansatz. Dennoch, unter 2000 € Brutto (und das ist schon wirklich das mindeste) ist das noch immer zu wenig. Natürlich schreibt der gelernte ÖVPler das hier dann auch die Arbeitslosenversicherung (ja! Verflucht noch mal, es ist eine Versicherungsleistung ihr grausigen Neidlinge in türkis) steigt und das angeblich den Sozialstaat gefährdet, aber das Gegenteil ist der Fall. Hört endlich auf, eine Gruppe von Menschen zu diskreditieren.

    • Das ist seit Jahrzehnten der Spin der schwarzen Brut. Viele arbeitenden Menschen in Österreich kapieren es immer noch nicht.
      Die övp ist eine reine Wirtschaftspartei die eventuell noch die Bauern unterstützt, aber nur um sie unters Giebelkreuz zu bekommen und davon abhängig zu machen.
      Die Övp muss auf Jahre aus der Regierung verschwinden…..und die Blaubraunen dürfen niewieder rein.

    • Umgerechnet auf den Nachbarn, sind die 14 mal EUR 1782,00 bereits EUR 2079,00, die bekommen normalerweise nur noch 12 Gehälter + einen Bonus zu Weihnachten.

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