Accounts verwechselt?
Peinlich! Ein Tweet des bayrischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger lässt darauf schließen, dass er beziehungsweise sein Social-Media-Team wohl mit Fake-Accounts arbeiten.
München, 03. Oktober 2022 | Twitter-Nutzer staunten vergangenen Freitag nicht schlecht, als Bayerns Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident, Hubert Aiwanger, unter einem kritischen Beitrag des Klimaforschers Christian Scharun zum vermeintlichen Eigenlob ausrückte.
„Sie sind ein Kämpfer!“
„Herr Aiwanger, wir bräuchten mehr Politiker wie sie, mit Verstand und Pragmatik. Mit dem Ohr am Bürger. und nicht wie viele andere weltfremd im Wolkenkuckucksheim! Sie sind ein Kämpfer und haben sich ihren Posten als bayr. Wirtschaftsminister hart erarbeitet gegen Widerstände!“, kommentierte Aiwanger unter Scharuns Tweet, in dem der Forscher den Minister wegen eines Interviews kritisierte.
Herr Aiwanger, wir bräuchten mehr Politiker wie sie, mit Verstand und Pragmatik. Mit dem Ohr am Bürger. und nicht wie viele andere weltfremd im Wolkenkuckucksheim! Sie sind ein Kämpfer und haben sich ihren Posten als bayr. Wirtschaftsminister hart erarbeitet gegen Widerstände!
— Hubert Aiwanger (@HubertAiwanger) September 29, 2022
Verwunderung machte sich auf der Social-Media-Plattform breit. Wieso sprach Aiwanger mit sich selbst? Die Antwort auf die Frage war aber schnell geklärt. Es scheint, dass Aiwanger – beziehungsweise sein Social-Media-Team – mit einem oder mehreren Fake-Accounts arbeiten. Diese sollen wohl für den Politiker bei Debatten in den sozialen Netzwerken zur Verteidigung ausrücken und dabei den Anschein erwecken, dass es sich um echte Bürger handele.
Im Falle Aiwangers dürfte man allerdings vergessen haben, den Account vor Absetzen des Lobes zu wechseln, sodass es infolge der Minister selbst war, der sich auf Twitter hochleben ließ.
Politiker weist Vorwürfe zurück
Aiwanger wies die Vorwürfe, Zweit-Accounts zu benutzen, daraufhin zurück. Er habe „nur weitergeleitet wie andere kommentieren“, schrieb er auf Twitter. Einen Screenshot eines Original-Tweets mit dem im Wortlaut gleichen Lob, verfasst von einem Account namens „Peter Müller“, fügte Aiwanger bei.
#Aiwanger siehe unten, damit es jetzt alle kapieren können die es kapieren wollen, wo der Text herkommt. Viele von denen, die mir einen Zweitaccount andichten wollen haben wahrscheinlich selbst einen. Ich hab keinen. pic.twitter.com/zqjmFvyez2
— Hubert Aiwanger (@HubertAiwanger) September 30, 2022
Für die Mehrheit der Twitter-Community scheint die Erklärung des Wirtschaftsministers weniger glaubwürdig. Eine Welle an Spott und Häme muss Aiwanger daher seitdem über sich ergehen lassen.
Fantreffen. #Aiwanger pic.twitter.com/gHPC4oRy2x
— Manuel Butt (@manuel_butt) September 30, 2022
Jemand musste es tun. #Aiwanger pic.twitter.com/MiTjPTJqCu
— Nicht Chevy Chase (@DrWaumiau) September 30, 2022
Die Menschen in Bayern haben ein Recht zu erfahren, in welchem Verhältnis Hubert #Aiwanger zu Peter Müller steht. Er sollte sich dazu erklären.
— Thomas von Sarnowski (@ThomasSarnowski) September 30, 2022
(mst)
Titelbild: Pixabay/Screenshot Twitter