Affenpocken:
Die Stadt Wien hat zusätzliche Impfdosen besorgt. Ab Montagnachmittag können Angehörige von Risikogruppen weitere Affenpocken-Impftermine buchen.
Wien, 03. Oktober 2022 | Nachdem die ersten Impftermine gegen die Affenpocken jeweils innerhalb einer halben Stunde ausgebucht waren, hat die Stadt Wien aufgrund zusätzliche Impfdosen besorgt. Es wurden vom Bund 520 zusätzliche Impfdosen angefordert, die man auch erhalten hat. “Damit können nun alle derzeit vorgemerkten Personen, die online angegeben haben, zu einer der Risikogruppen zu gehören, bis Ende Oktober mit einer Erstimpfung versorgt werden”, teilte das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) mit.
Allerdings werden nur all jene geimpft, die auch glaubhaft machen können, zu einer Risikogruppe zu zählen. “Aus der Kombination enormer Impfstoffknappheit und der Bestimmungen im Erlass des Bundes wird eine Situation geschaffen, in der Interessierte de facto gezwungen sind, höchstpersönliche Informationen über das eigene Privatleben gegenüber einer Behörde offenzulegen”, gab die Stadt Wien im Zusammenhang damit zu bedenken.
Termine ab Montagmittag buchbar
Montagmittag werden nun weitere 1.200 Impftermine freigeschaltet. Denn nachdem die vorbeugenden Impfungen unter die Haut geimpft werden, lassen sich mit den 520 zusätzlichen Dosen rund 1.200 Personen versorgen. Am Mittwoch werden die ersten Impfungen verabreicht werden.
Insgesamt wird die Stadt Wien bis Ende Oktober rund 1.900 Personen gegen die Affenpocken immunisiert haben. Bisher sind in Wien rund 380 Personen vorsorglich und rund 250 Personen nach einem nachgewiesenen unmittelbaren körperlichen Kontakt zu einer infizierten Person geimpft worden. “Aus den bisherigen Beratungsgesprächen hat sich ergeben, dass 92 Prozent der bisher erstgeimpften Personen auch eine zweite Impfung benötigen”, hieß es aus Hackers Büro.
Wer zu den Risikogruppen zählt
Aufgrund eines verbindlichen Erlasses des Gesundheitsministers dürfen nur Personen vorbeugend geimpft werden, die angeben, dass sie zu einer der streng definierten Risikogruppen gehören. Dazu zählen insbesondere Männer mit häufig wechselnden gleichgeschlechtlichen sexuellen Kontakten – in dieser Gruppe hat sich das Virus zuletzt stark verbreitet –, außerdem Gesundheitspersonal, das sehr hohem Risiko ausgesetzt ist, mit dem Virus in Berührung zu kommen und Personal in spezialisierten Laboren, die mit Proben von an Affenpocken Infizierten beziehungsweise dem Virus selbst zu tun haben.
66,8 Prozent der vorgemerkten Personen haben sich in Wien bei der Vormerkung zu einer Risikogruppe bekannt. Ein Drittel der vorgemerkten Personen tat dies jedoch aus Sicht der Stadt Wien nicht aus nachvollziehbaren Gründen.
Affenpocken-Ausbruch klingt ab
Seit dem Ausbruchs-Höhepunkt im Hochsommer sind die Infektionszahlen laut Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit zurückgegangen. In Wien wurden bisher insgesamt 226 Affenpocken-Fälle gefunden, davon sind elf Fälle noch aktiv, 215 Betroffene sind bereits genesen. In der Bundeshauptstadt sind derzeit 2.553 Personen für eine vorbeugende Affenpocken-Impfung vorgemerkt.
Der Ausbruch hat laut WHO vor allem Männer betroffen: 97,5 Prozent der Fälle, zu denen es Daten gibt, betrafen diese Gruppe. Davon waren 89,3 Prozent Männer, die Sex unter anderem mit Männern haben.
(pma/apa)
Titelbild: PASCAL GUYOT / AFP / picturedesk.com