Donnerstag, März 28, 2024

44 Tage Haft für Klebe-Aktivistin

Das ist eine Unterüberschrift

Nicht nur einmal klebten sich die Mitglieder der “Letzten Generation” für das Klima auf die Straße. Seit Mittwoch sitzt eine Aktivistin der Gruppe im Gefängnis.

Wien, 05. Oktober 2022 | Martha Krumpeck, Mitbegründerin der “Letzten Generation” in Österreich, befindet sich laut einer Aussendung der Organisation seit Mittwochvormittag in Wien in Haft.

Aktivistin tritt Ersatzfreiheitsstrafe an

Die 31-Jährige sei eine Ersatzfreiheitsstrafe angetreten, die ihr für wiederholte Verkehrsblockaden auferlegt wurde. Sie soll für insgesamt 44 Tage ins Gefängnis. Krumpeck hatte sich gemeinsam mit anderen Umweltaktivisten öfters an viel befahrenen Straßen angeklebt. Zuletzt auch am vergangenen Montag auf der Ringstraße. Gegenüber ZackZack betonte einer der Aktivisten, David Sonnenbaum, bereits am Montag, dass man vor Ersatzfreiheitsstrafen nicht zurückschrecke.

Jetzt ist Krumpeck die Erste, die diesen Schritt wagt. “Ich habe keine Angst davor, ins Gefängnis zu gehen. Es ist trotzdem schade, dass man auch in Österreich lieber Menschen einsperrt, als sich um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu kümmern. Gerade jetzt in der Klima- und Energiekrise braucht es sinnvolle Sparmaßnahmen – Tempo 100 auf der Autobahn kostet nichts, spart hunderttausende Liter Sprit im Jahr und sorgt nebenbei für weniger Lärm, bessere Luft und mehr Verkehrssicherheit. Ein erster Schritt in die richtige Richtung, dem weitere Schritte folgen müssen”, sagte Krumpeck in einem Statement, das sie vor dem Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände vor ihrem Haft-Antritt abgab.

Krumpeck bei einer Protestaktion, sie will sich auch nach ihrer Haft wieder auf die Straße setzen (Bild: Letzte Generation)

Verwaltungsstrafen stapeln sich

Für die Aktivisten setzt es regelmäßig Verwaltungsstrafen in der Höhe von 100 bis 700 Euro, gegen die man infolge Einspruch erhebe, so Sonnenbaum zu ZackZack. Sie werden meist wegen des Delikts der Ordnungsstörung und Delikten nach der Straßenverkehrsordnung, wie beispielsweise das Nicht-Benutzen des Gehsteiges als Fußgänger, angezeigt.

Krumpeck war letzte Woche im ZackZack-Nachtclub zu Gast. Den Podcast können Sie hier nachhören.

(mst)

Titelbild: Letzte Generation

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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15 Kommentare

  1. Es kann doch jeder 100 km/h fahren, der das will. Nervig ist aber die Bevormundung von ein paar Arbeitslosen oder Pensionisten, die nicht zur Arbeit und somit zum Steuern zahlen fahren müssen.

    Statt dem Equal Pay Day sollte man einen State Pay Day feiern ab dem man nur noch für den Staat arbeitet und sich dafür noch von den Grünen schikanieren lassen muss.

    • Schweiz: Überland 80 km/h, Autobahn 120. Niemand regt sich auf. Das Fahren dort ist ein Genuss im Vergleich zu Deutschland etwa.

  2. Mir gfallt des, dass die Frau für ihre Überzeugung in Knast geht. Die Aktion wird zwar nix bringen und isch a Blödsinn, aber die Frau hat an Charakter.

      • Den ersten Satz halte ich für eine Unterstellung, den zweiten für eine hetzerische Aufforderung. Ich halt die Aktion ja auch für einen Blödsinn, aber deswegen muss man niemanden verleumden oder gar misshandeln.

  3. Ersatzfreiheitsstrafe bedeutet, dass sie mit 31 keinerlei Einkommen hat und das trotz 2er von uns bezahlten Studienteilnahmen (offenbar ohne Abschluss). Also arbeitslos und/oder arbeitsscheu. Nicht weiter überraschend. Wer ein unsicheres Einkommen hat und Verantwortung trägt, hat andere Sorgen als sich für die Klimareligion auf die Straße zu kleben, und vor allem keine Zeit für so einen Klamauk.

  4. Ich würde sie nicht 44 Tage im Warmen einsperren, sondern 44 Tage im Gefängnishof auf den Boden kleben.

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