Kerzen, Pullover Taschenlampe
Der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble spricht im »Bild«-Interview von finsteren Zeiten. Und sorgt mit seinen Energiespartipps für ein humoristisches Licht ins Dunkel.
Berlin, 11. Oktober 2022 | In einem Interview in der deutschen „Bild“ schwor das CDU-Urgestein Wolfgang Schäuble die Deutschen auf einen harten Winter ein. Doch immerhin hatte die graue Eminenz auch Abhilfe parat: Anstatt zu jammern könne man ja einfach einen Pullover anziehen.
Nicht jammern
Im denkwürdigen Interview mit der deutschen Boulevardzeitung ließ der deutsche Ex-Finanzminister durchblicken, dass ein harter Winter bevorstehen könnte. Als der Reporter anmerkte, dass diesen Winter viele Deutsche wohl frieren müssten, entgegnete Schäuble: „Dann zieht man halt einen Pullover an. Oder vielleicht noch einen zweiten Pullover. Darüber muss man nicht jammern, sondern man muss erkennen: Vieles ist nicht selbstverständlich.“
Dass die Energiekrise die Lebenssituationen von Normalverdienern verschärft, nahm der CDU-Politiker eher achselzuckend hin. Der Strom könne zwar „auch mal ausfallen“, deshalb sollte man auf Anraten Schäubles „immer auch ein paar Kerzen, Streichhölzer und auch eine Taschenlampe zuhause haben.“
Pullover der neue Kuchen
Viele Deutsche fühlten sich nach dem Skandal-Interview an Marie Antoinette erinnert. Der Ex-Monarchin wird nachgesagt, ihren verarmten Landsleuten bei Brotmangel zu Kuchen geraten zu haben. Wolfgang Schäuble hatte in seiner langen Polit-Laufbahn mehrere prominente Positionen in der Politik inne. So saß er für die CDU beispielsweise als Finanzminister in der CDU-SPD Regierung.
Dass Schäuble selbst weniger zu jammern hat, ließ er am Ende des Interviews durchblicken. Auf die Frage, ob er in diesen ernsten Zeiten noch lachen könne, meinte Schäuble: „Ja klar, lachen befreit und entspannt. Wir haben keinen Grund zu resignieren.“ Einigen Lesern dürfte es anders gehen.
(dp)
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