Aktion »Kollaps«
Ein groß angelegter Protest zweier Organisationen brachte den Wiener Frühverkehr am Mittwoch zum Erliegen. Im Fokus der Klimaaktivisten standen diesmal gleich fünf wichtige Hauptverkehrsadern.
Wien, 12. Oktober 2022 | Pendler aus dem Umland und Autofahrer aus Wiens Außenbezirken mussten Mittwochfrüh auf dem Weg in die Stadt Geduld beweisen. Auf gleich fünf stark befahrenen Autobahneinfahrten blockierten Klima-Aktivisten den Verkehr.
Betroffen waren Einfahrten aus allen Himmelsrichtungen. Unter anderem die Gürteleinfahrt Spittelau im Norden, die Triester Straße im Süden und die Schüttelstraße im Osten. Auch auf der Längenfeldgasse und bei der Westeinfahrt nahe Schönbrunn kam es zu Blockaden. Danach kam es noch bei der Freyung im ersten Bezirk zu einer Protestaktion.
Wir blockieren 5 Autobahneinfahrten in Wien und haben die Freyung besetzt ‼️Schließt Dich an, Location ist hier: https://t.co/8EkCsWSSqS ❤️ #extinctionrebellion #letztegeneration #hörtaufdenklimarat pic.twitter.com/yQux7rKzvh
— Extinction Rebellion Austria #StopEcocide (@XRebellionAT) October 12, 2022
Protestaktion bei der Freyung (Bild: ZackZack/Christopher Glanzl)
Mit “Kollaps” für Sofortmaßnahmen
In einer Aussendung bekannte sich die international agierende Organisation “Extinction Rebellion” gemeinsam mit den bekannten Klebe-Aktivisten der “Letzten Generation” zu der Aktion “Kollaps”, wie der groß angelegte Protest genannt wird. Im Zentrum stehe die Mobilitätswende, man müsse umgehend Sofortmaßnahmen einleiten, um Österreich klimaneutral zu machen. Gefordert wird Tempo 100 auf der Autobahn und, dass die Politik endlich die Empfehlungen des österreichischen Klimarats umsetzt. Dass die Regierung nach wie vor untätig blieb, sei ein Skandal.
Wir werden weiter friedlichen Widerstand leisten. Immer wieder, bis die Regierung endlich zu Vernunft kommt und einfachste Maßnahmen wie ein #Tempo100 auf Autobahnen umsetzt. pic.twitter.com/VR1iJReqGx
— Letzte Generation Österreich (@letztegenAT) October 12, 2022
„Die Untätigkeit unserer Regierung ist unfassbar. Ich habe selbst eine Tochter und bin bereit für friedlichen zivilen Ungehorsam ins Gefängnis zu gehen, um für sie auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen.“, sagt Caroline Thurner von der “Letzten Generation”. Dass die Aktivisten tatsächlich bereit sind, ins Gefängnis zu gehen, zeigt das Beispiel Martha Krumpeck. Das Mitglied der “Letzten Generation” trat, wie wir berichteten, letzte Woche eine Ersatztfreiheitsstrafe an.
Laut einer Erstinformation seitens der Polizei seien die Fahrbahnen schnell geräumt gewesen, die beteiligten Personen hätten sich kooperativ verhalten.
(mst)
Titelbild: ZackZack/Christopher Glanzl