Dienstag, April 23, 2024

No trust in Truss – Aus für britische Premierministerin wird diskutiert

No trust in Truss

In der Konservativen Partei nimmt einem Bericht der Londoner Zeitung “Times” zufolge der Widerstand gegen die britische Premierministerin Liz Truss zu.

London, 14. Oktober 2022 | Führende Tories würden eine Ablösung der Regierungschefin nach nur gut einem Monat im Amt diskutieren, schrieb die Zeitung in der Nacht zum Freitag. Es gebe Überlegungen, einen gemeinsamen Kandidaten aufzustellen.

Möglich sei auch ein Pakt zwischen Ex-Finanzminister Rishi Sunak und der Tory-Spitzenpolitikerin Penny Mordaunt, berichtete die “Times” unter Berufung auf ranghohe Parteimitglieder. Beide waren im internen Wettkampf um die Parteispitze an Truss gescheitert. Ein “Ältestenrat” aus Dutzenden ehemaligen Kabinettsmitgliedern sei bereit, Truss zur Aufgabe aufzufordern.

Nur neun Prozent stehen hinter Truss

Der Premierministerin schlägt auch in den eigenen Reihen seit Wochen harte Kritik entgegen. Anlass ist der nur mit Schulden finanzierte Haushalt von Finanzminister Kwasi Kwarteng, der heftige Marktturbulenzen ausgelöst hatte. Nach heftigen Protesten auch von führenden Tories nahmen Truss und Kwarteng die Streichung des Spitzensteuersatzes wieder zurück.

Nun dürfte eine weitere Kehrtwende anstehen: Wie die Zeitung “Guardian” schrieb, wollen Truss und Kwarteng die für April geplante deutliche Anhebung der Unternehmensteuer doch nicht zurückzunehmen. Die Premierministerin hatte wiederholt betont, die noch von ihrem Vorgänger Boris Johnson beschlossene Erhöhung von 19 auf 25 Prozent wieder zu streichen.

Die Märkte reagierten positiv, doch bei den Wählern scheint Truss auf keinen grünen Zweig mehr zu kommen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov für die “Times” sprachen sich 50 Prozent dafür aus, Truss vor die Tür zu setzen, nur neun Prozent stellten sich hinter die Regierungschefin.

Auch König Charles dürfte wohl nicht der größte Fan der britischen Premierministerin sein. Als sie ihn besuchte reagierte der König nicht gerade erfreut (siehe Video).

(bf/apa)

Titelbild: JESSICA TAYLOR / AFP / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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6 Kommentare

  1. jössas
    die wechseln a durch wie andere de hunterhosn

    euch is scho klar das so ned besser wird oder?!

  2. Bei Börsennotierten Unternehmen ist dieses Phänomen auch gut zu beobachten. Sobald eine Frau Ceo ist rattern spätestens nach 2 Jahren die Kurse massivst runter.

    Ausnahme sind Companies wo im Hintergrund der Staat oder Eu bzw. Usa steht. Da gelten naturlich andere Regeln.

    Euch Österreichern wünsche ich auch keine 3 Frauen Front in 2 Jahren. Die Beate Meinl Reisinger ist davon die Wildeste von allen.
    PS: Der Gründer von den Neos steht offen gegen den jetzigen Irrweg dieser verrückten Partei. Schade dass dieser Herr nicht in den letzten 3 Jahren Parteiobmann gewesen ist. Etwas mehr Faktendiskurs und Realitätsnähe hätte der Gesellschaft sicher recht gut getan.

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