Freitag, März 29, 2024

Wegen Energiekosten: Bahn fahren wird teurer

Energiekosten wegen:

Im Dezember erhöhen die Österreichischen Bundesbahnen ihre Preise. Das klimafreundliche Reisen wird wegen der hohen Energiekosten teurer.

 

Wien, 17. Oktober 2022 | Die Inflation erreicht nun auch die Schiene. Die ÖBB haben ihre bereits im September angekündigte Preiserhöhung konkretisiert und verrechnen ab Dezember 3,9 Prozent mehr für ihre Fahrkarten in der zweiten Klasse.

Moderate Steigerung

Die Erhöhung liegt mit fast vier Prozent „deutlich unter der Inflationsrate“ von zurzeit 10,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie ÖBB-Chef Andreas Matthä gegenüber der „Kleinen Zeitung“ festhält.

Notwendig sei die Preissteigerung wegen den in die Höhe geschnellten Energiepreisen geworden. „Es wird sich nicht vermeiden lassen, einen Teil dieser Steigerungen weiterzugeben“, sagte Matthä der „Kleine Zeitung Kärnten“.

Für eine Fahrt von Wien nach Graz mit Vorteilscard wird man im Zuge der Preiserhöhung anstelle von 20,10 Euro in Zukunft 20,90 Euro bezahlen. Das Klimaticket soll nicht teurer werden.

Pendler weiterhin an Bord

Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sieht im ZackZack-Gespräch keine erwartbaren negativen Auswirkungen auf das Passagieraufkommen. Zum einen liege die Erhöhung unter der Inflationsrate, zum anderen verfügen vor allem jene, die die Bahn regelmäßig benutzen, über Dauerkarten wie das Klimaticket und seien deshalb von der Preiserhöhung ausgenommen. In Niederösterreich, wo bald der Wahlkampf startet, soll das Klimaticket demnächst um 55 Euro billiger zu haben sein.

Kein erneuter Anstieg geplant

Obwohl die Mehreinnahmen deutlich unter der Inflation liegen, bleibt man auf ZackZack-Anfrage gelassen: „Es ist geplant mit diesen Geldern auszukommen“, versichert ein ÖBB-Pressesprecher. Infrastrukturprojekte seien nicht in Gefahr, zumal die Personenbeförderung von der Infrastrukturabteilung getrennt sei. Zwischenzeitliche Preisanpassungen soll es jedenfalls nicht geben: „Preiserhöhungen werden immer bei der Fahrplankonferenz beschlossen, die nur einmal jährlich stattfindet“, betonen die ÖBB.

(dp)

Titelbild: ZackZack / Christopher Glanzl

DanielPilz
DanielPilz
Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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10 Kommentare

  1. Ein falsches Signal an die Bevölkerung, wenn Bahnfahren teurer wird. Die Lösutn ? Manager und Vorstandsgehälter runter fahren und staatlich mit Subvention eingreifen, falls erforderlich. Beteiligung der Bevölkerung erreichen, indem man die Kunden um Vorschläge bittet, wie Einsparungen erreicht werden könnten. Die Kunden wissen das oft am besten, woran es krankt und wie man etwas verbessern kann.

  2. Produziert die Bahn ihren Strom nicht selber? Oder gilt hier auch das Merit-Order-Prinzip?

  3. Auf das Klima schauen? Bahn ausbauen! (ÖBB Slogan)
    Und darum machen wir die Tickets teurer! (herzlichst-eure Gewessler)

    • Das ist die Antwort einer Ministerin, deren einziger Erfolg die Weiterführung des von der SPÖ erstmals thematisierten 1-2-3-Tickets in das (ehrlich lobenswerte) Klimaticket darstellt. Ansonsten ist sie in den ihr überantworteten Bereichen Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf Grund fehlender Kompetenz und trotz verschleuderter Beratungsmillionen hoffnungslos überfordert.

    • Die Fahrkosten [*] mit dem Auto Wien-Graz betragen 60,90 Euro, also ca. das dreifache der Kosten für das Bahnticket mit VK.

      [*] basierend auf dem amtlichen Kliometergeld von 0,42 Euro/km, welches auch anteilig die Anschaffungskosten/Abnützung des PKW beinhaltet. Sie können aber Kosten für auch Mietwagen als Referenz nehmen, ähnliche >Größenordnung. Also wesentlich teurer als Bahnticket. Wenn Sie bei Mietwägen ein Angebot finden welches alle Kosten (inkl. Tanken etc. pp) von 20,90 Euro für eine Fahrt Wien-Graz umfasst: Her damit, das suche ich schon die längste Zeit. 😉

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