„Uni friert“:
Um mehr Geld im Bildungssystem und staatliche Unterstützung in der Energiekrise zu fordern, fanden Montagvormittag Uni-Lehrveranstaltungen im Freien statt statt.
Wien, 07. November 2022 | Die Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH) der TU Wien hat am Montag zusammen mit anderen ÖHs zu einem Aktionstag mit dem Titel „Uni friert“ aufgerufen. Ab acht Uhr morgens fanden die Lehrveranstaltungen der TU Wien im Resselpark vor dem Universitätsgebäude statt, um auf die explodierenden Betriebskosten der Universitäten in der Energiekrise aufmerksam zu machen. Die Forderung: staatliche Unterstützung dabei, die Betriebskosten zu stemmen.
Ab 12 Uhr marschierten die mehrere Tausend Studierende und Lehrpersonal in Richtung Bildungsministerium, wo ab 15 Uhr eine Kundgebung stattfand.
Für mehr Geld …
Demonstriert wurde aber nicht nur für finanzielle Unterstützung während der Energiekrise sondern generell gegen Einsparungen in der Bildung.
„Einsparungen in der Bildung sind nicht neu. Jetzt rächt es sich, dass Universitäten wie Startups ökonomisiert worden sind und ihren Bildungsauftrag nicht mehr erfüllen können, sobald sich die Rahmenbedingungen unerwartet ändern“, so Jessica Gasior vom Vorsitzteam der ÖH Uni Wien in einer gemeinsamen Aussendung der ÖHs.
Die Studierenden-Organisationen fürchten, dass der Lehrbetrieb in der kalten Jahreszeit in nicht beheizten Lehr- und Lernräumen oder überhaupt wieder nur digital stattfinden wird.
… gegen Kostenverlagerung ins Private
Nicht nur, dass die Verlagerung ins Internet den nach den diversen Lockdowns wiedererlangten Universitätsbetrieb wieder beenden würde. Die Studierendenvertreter wehren sich aber vor allem dagegen, dass „die realen Kosten verschoben und durch die Umkehrung der Schlafzimmer zu Hörsälen den Studierenden umgehängt“ werden, wie Maurício Ianês und Felix Kofler, die Vorsitzenden der ÖH der Akademie der Bildenden Künste sagten. Das würde besonders Studierende und Universitätspersonal mit Betreuungspflichten belasten und all jene, die unter prekären Umständen leben.
(pma)
Titelbild: ZackZack/ Christopher Glanzl