10. November 2022
Was am Donnerstag wichtig ist: Russland-Rückzug aus Cherson, Gerangel um Handels-Kollektivvertrag, düstere ZAMG-Prognose und Wiederkandidatur Bidens noch offen.
Wien, 10. November 2022 | Am Mittwoch zogen sich die russischen Soldaten aus der südukrainischen Stadt Cherson zurück.
US-General schätzt russische Verluste auf 100.000 Soldaten
Im Krieg zwischen Russland und der Ukraine verzeichnen beide Seiten nach Schätzungen des US-Militärs hohe Opferzahlen. “Sie haben es mit weit mehr als 100.000 getöteten und verletzten russischen Soldaten zu tun”, sagte US-Armeegeneral Mark Milley am Mittwoch (Ortszeit). Gleiches gelte “wahrscheinlich für die ukrainische Seite”.
Am Mittwoch hatte Moskau den Rückzug der russischen Soldaten aus der strategisch wichtigen südukrainischen Stadt Cherson und Teilen der gleichnamigen Region angeordnet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reagierte darauf jedoch vorsichtig und hielt es für unwahrscheinlich, dass die russische Armee die Stadt kampflos verlassen würde.
Nächste Verhandlungsrunde für Handels-Kollektivvertrag
Wien | Während sich die Sozialpartner in der Metallindustrie auf einen neuen Kollektivvertrag geeinigt haben, geht das Feilschen im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel am Donnerstag in die dritte Runde. Um 11 Uhr geht es los. Die Arbeitgeber bieten eine Gehaltserhöhung um 3,5 Prozent sowie zusätzlich eine Einmalzahlung. Die Gewerkschaft will ein Gehaltsplus von 10 Prozent. Ein Abschluss gilt daher als eher unwahrscheinlich. Der Handels-Kollektivvertrag gilt für über 400.000 Beschäftigte.
2022 laut ZAMG voraussichtlich eines der fünf wärmsten Jahre
Wien | 2022 wird der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zufolge eines der fünf wärmsten Jahre der Messgeschichte werden. Der Verlauf des restlichen Novembers und des Dezembers entscheiden über die endgültige Platzierung. In den Tiefland-Temperaturen liege 2022 derzeit gleichauf mit 2018, dem bisher wärmsten gemessenen Jahr, auf den Bergen habe das aktuelle Jahr sogar deutlich die Nase vorn, stellt Alexander Orlik von der ZAMG fest.
Biden will Anfang 2023 über Wiederkandidatur entscheiden
Washington | Nach dem ausgebliebenen Debakel seiner Demokraten bei den US-Zwischenwahlen will Präsident Joe Biden Anfang 2023 über die Wiederkandidatur für das Weiße Haus entscheiden. “Meiner Meinung nach werden wir Anfang nächsten Jahres ein Urteil fällen”, sagte der 79-Jährige am Mittwoch. Bei der Wahl am Dienstag schnitten die Demokraten besser ab als erwartet. Ob sie die Mehrheit im Repräsentantenhaus und bzw. oder dem Senat halten, ist noch offen.
Klimt-Bild für 105 Millionen Dollar versteigert
Wien | Der Klimt-Auktionsrekord von 88 Millionen Dollar für “Adele Bloch-Bauer II” im Jahr 2006 ist gefallen. Gustav Klimts Gemälde “Buchenwald” (Birkenwald) erzielte am Mittwoch in New York 105 Millionen Dollar (104,6 Mio. Euro), berichtete die “New York Times” online. Die Versteigerung der umfangreichen Kollektion des 2018 gestorbenen Microsoft-Mitbegründers Paul Allen war im Ganzen ein Rekord: Erstmals wurden bei einer Auktion mehr als eine Milliarde Dollar erzielt.
(red/apa)
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