Mittwoch, April 24, 2024

Nowak tritt endgültig zurück

Das ist eine Unterüberschrift

Rainer Nowak legt alle seine Funktionen bei der “Presse” nieder, das gab er am Freitag in einem Statement bekannt.

Wien, 11. November 2022 | Rainer Nowak tritt als Chefredakteur, Herausgeber und Geschäftsführer der “Presse” “aus eigenem Wunsch” zurück. Das teilte Nowak in einem gemeinsamen Statement mit der Styria Media Group am Freitag mit. Es gehe ihm “um klare, unmissverständliche Konsequenzen aus der aktuellen Debatte rund um öffentlich gewordene Chat-Protokolle”. Erst am Montag hatte Nowak seine Funktionen als Chefredakteur und Herausgeber vorläufig ruhend gestellt.

Chats mit Schmid über ORF-Chefposten

Hintergrund sind die bekanntgewordenen Chats mit dem damaligen Generalsekretär im Finanzministerium Thomas Schmid über eine mögliche Position in der ORF-Chefetage. Aus den in einem Bericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) enthaltenen Chat-Auszügen geht hervor, dass Nowak Ambitionen hegte, an die Spitze des ORF zu gelangen und sich dafür offenbar Unterstützung von Schmid erhoffte. So schrieb Schmid etwa: “Jetzt du noch ORF-Chef”/”Alter – dann geht’s aber ab”/”Danke für alles.” Nowak reagierte mit: “Ehrensache. Jetzt musst du mir bitte beim ORF helfen.” Schmid: “Unbedingt.” Darüber hinaus gab Nowak Schmid Wordingtipps für die Kommunikation mit seiner Redaktion.

(red/apa)

Titelbild: HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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27 Kommentare

  1. Nicht einmal diesen Abgang können sie so gestalten, dass man das Gefühl hat, dass hier wirklich etwas schon lange nicht so gelaufen ist wie es sollte
    Damit bleibt auch automatisch alles weiter so wie es war
    Auch wegen der Unwahrheit von LH Voralberg wird wieder nichts berichtet. Der eine muss zurücktreten und gegen ihn wird er aus diesem Grudn auch (noch immer?) ermittelt und beim anderen ist das egal und wir müssen uns ohne Medienberichterstattung das alles selber irgendwie zusammenstopseln
    Ja so sind wir eben
    Wehe wehe wenn ich an das Ende sehe…

  2. Sittenbild der österr Medienlandschaft

    Einzig rühmliche Ausnahme: Servus/RedBull

    Weil wirklich unabhängig.

    Alle anderen mit Medienförderung angefüttert. Siehe kritische Berichterstattung in Coronazeiten.

  3. Und wie sieht es mit dem Styria Management aus?
    Die haben Ihm doch bis vor wenigen Tagen noch das Vertrauen ausgesprochen.

  4. Man rätselt, was ein solcher Rücktritt bedeutet. Gekündgt hat er ja nicht. Zumindest ist von einer Kündigung nichts zu lesen. Also ist er weiter bei der “Presse”, aber als was? Bleibt er Geschäftsführer? Wird er jetzt einfacher Journalist? Man darf weiter rätseln.

    Zurücktreten kann man aus einer Funktion, für die man demokratisch gewählt oder bestellt wurde. Kündigen kann man seinen Job. Also, was ist das jetzt? Der Mann ist ja immer noch da, immer noch bei der “Presse” angestellt. Was soll das für ein Rücktritt sein?

    Die Entschuldigung war unehrenhaft, weil sie nicht sofort nach den Chats jedesmal öffentlich ausgesprochen wurde. Der Rücktritt ist keine Kündigung. Eine Selbstsuspendierung mit vollen Bezügen also?

    • Nowak legt alle Funktionen nieder bedeutet normalerweise invernehmliche Auflösung, sein Gehalt wird 6 bis 12 Monate noch weiterlaufen und dann wird er mit dem berühmten Golden Handshake das Unternehmen verlassen.

      • Ja, ist wohl eine einvernehmliche Kündigung. Kann man auch so übermitteln. Rücktritt ist jedenfalls der falsche Begriff dafür. Und da beginnt das Problem mit unserem Journalismus: Die Wortwahl “Rücktritt” beinhaltet eine generös selbstständige Handlung. Und die liegt offenbar nicht vor.

        • *Einvernehmliche Kündigung* gibt’s dienstrechtlich nicht, nur Auflösung in beiderseitigem Einvernehmen, Kündigung, Entlassung oder Suspendierung. Interessant wäre, von wem die Einvernehmliche ausgegangen ist, sprich: wer bei der Erpressung bzgl Golden Handshake die besseren Karten hatte. Das werden wir allerdings nie erfahren… .

    • Weiter bei der “Presse” wird der tlane Rainer nicht sein (können).
      Irgendein kuscheliges Platzerl in der großen Styria Media Group resp. ihren Beteiligungen, wird sich wohl finden, nicht?

  5. oh wie tragisch…
    ob wie entlarvend…
    trotz orf-schutzschirm hat der “gute” hr. schrom bereits nach nur ca. 5 tagen nach veröffentlichung seines chatt-verkehrs seinen rücktritt verkündet – CHAPEAU

    das styria-sche weihwasser hat im vergleich dazu ja auch nur etwas länger gebraucht um seine volle wirkung zu entfalten bzw. war halt wgen der engergiekriese usw. nicht ganz so konzentriert wie es lt. rezept sein sollte.

    zu guter letzt hat’s aber eh “nur” 2 tage länger wirken müssen, bis sich vernunft + anstand von oben nach unten, gern auch anders rum, durchgesetzt haben.

    oh welch freude, dass wir den 1en verein mittel gebühr & den anderen mittels medienförderung erhalten dürfen.

  6. und wohin geht der nowak jetzt, zum (dr)exxxpress?
    tät passen.

    und der schrom geht auch?
    zu servusTv?
    tät auch passen.

  7. Selbsterkenntnis sieht anders aus!
    Mangelnde Einsicht, Selbstreflexion und Selbstkritik verzögerten die notwendigen und unausweichlichen Konsequenzen! Eigeninteressen wurden über die Verantwortung in einer Position gestellt.
    Das gilt auch für den Kanzler, der als Innenminister auch nicht dazu fähig war, seine Verantwortung wahr zu nehmen und die notwendige Konsequenz zu ziehen. Auch Nehammer wird für diese Unfähigkeit noch den angemessenen Preis bezahlen.

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