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ZackZack am Freitagmorgen – 11. November 2022

11. November 2022

Polaschek gegen Unis bei Budget, Medien-Mogul lässt Trumpty Dumpty fallen, Musk warnt vor Twitter-Pleite und “Kleine Zeitung” will sechs Mitarbeiter kündigen.

Wien, 11. November 2022 | Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) geht von einem deutlich niedrigeren Mehrbedarf für die Universitäten in den kommenden beiden Jahren aus als diese selbst.

Polaschek an Unis: “Nicht nachvollziehbar”

Wien | Die Unis hatten zuletzt von einem nötigen Budgetplus von 1,2 Mrd. Euro zur Abgeltung der Teuerung bis 2024 gesprochen. Das ist für den Minister “nicht nachvollziehbar”, sagte er laut Parlamentskorrespondenz im Budgetausschuss des Nationalrats am Donnerstag. Er rechne mit einem Mehrbedarf von 800 Mio. Euro.

Davon sollen 500 Mio. Euro vom Bund kommen – also jene Summe, die im Budget bzw. Finanzrahmen vorgesehen ist. Der Rest könne aus Einsparungen und durch die Auflösung von Rücklagen bedeckt werden, so Polaschek im Ausschuss. Er sei mit den Universitäten auch im laufenden Kontakt über die Frage, wo weitere Unterstützungen notwendig sein könnten.

Musk schließt Twitter-Pleite nicht aus

San Francisco | Tech-Milliardär Elon Musk hat wenige Wochen nach der 44 Milliarden Dollar schweren Twitter-Übernahme eine Insolvenz des Online-Dienstes nicht ausgeschlossen. Bei einem Auftritt vor Mitarbeitern am Donnerstag warnte er Medienberichten zufolge, dass bei Twitter nächstes Jahr ein Milliarden-Loch in der Bilanz klaffen könnte. Wenn es unter diesen Umständen nicht gelinge, mehr Geld reinzubringen als ausgegeben werde, sei “eine Insolvenz nicht ausgeschlossen”, sagte Musk demnach.

Medien-Mogul Murdoch lässt “Trumpty Dumpty” fallen

Washington | Das einflussreiche Medienimperium des Milliardärs Rupert Murdoch geht nach den Kongress-Zwischenwahlen in den USA auf deutliche Distanz zu Ex-Präsident Donald Trump. Das konservative “Wall Street Journal” bezeichnete den Rechtspopulisten am Donnerstag in seinem Leitartikel als den “größten Verlierer der Republikanischen Partei”. Trump sei bei Wahlen 2018, 2020, 2021 und 2022 “gefloppt”.

Bei den Midterms am Dienstag hätten von Trump unterstützte republikanische Kandidaten in Bundesstaaten verloren, die “klar” hätten gewonnen werden können. Die Boulevard-Zeitung “New York Post” setzte Trump in einer Karikatur auf ihrem Titelblatt auf eine Mauer und bezeichnete ihn als “Trumpty Dumpty”, der einen “tiefen Fall” erlitten habe – eine Anspielung auf ein bekanntes Kinderlied, in dem eine Figur namens Humpty Dumpty von einer Mauer fällt. Die Zeitung zitierte dazu einen Experten mit der Einschätzung, zwei Wörter könnten erklären, warum die Republikaner bei den Midterms ein enttäuschendes Ergebnis eingefahren hätten: “Donald Trump”.

“Kleine Zeitung” will sechs Mitarbeiter kündigen – Betriebsrat kritisiert

Graz | Die Wirtschaftskrise trifft auch die “Kleine Zeitung”. Das Medienhaus begegnet sprunghaft gestiegenen Papier- und Energiekosten mit einem Maßnahmenpaket, das sich “über alle Verlagsbereiche” spannt, hielt “Kleine Zeitung”-Chefredakteur Hubert Patterer gegenüber den “Salzburger Nachrichten” fest. Betroffen sind davon auch sechs der insgesamt 240 Redaktionsmitglieder an den Standorten Graz, Klagenfurt und Wien. Sie sollen gekündigt werden. Der Betriebsrat reagierte auf diesen Schritt mit Unverständnis. Kritisiert wird ein “überfallartiger Beginn der Auflösung von Dienstverhältnissen”. Man wolle alle rechtlichen Möglichkeiten ausloten, so Betriebsratsvorsitzende Ute Große.

(bf/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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7 Kommentare

    • Aber auch erst, nachdem Musk angekündigt hat, dass es auf Twitter wieder Meinungsfreiheit geben soll. Facebook, also die andere Blase, die nur politmedial korrekte Meinungen zulässt, stürzt auch gerade ziemlich ab.

  1. Sehr cool! Nun dürfen wir gespannt darauf warten was Donnie über De Santis zu berichten hat. Ich hoffe was ganz Übles. Wobei es mir dann egal ist obs gelogen ist oder nicht. Hauptsach de Neocons zerfleischen sich selbst

  2. Der ORF hat bis zuletzt verkündet, daß eine GOP Mehrheit in beiden Häusern sehr wahrscheinlich ist. Objektivität unter Weißmann = billige Stimmungsmache.

  3. Obwohl die Zeitungen, oder hier vielleicht besser Qualitätsmedien durch den Kauf der Politik sehr viel Geld verdienten, kündigen sie nun auch noch Mitarbeiter.
    Wann wird diese Branche endlich nachhaltige verändert und wiederbelebt, wie sie einmal war und in einer funktionierenden Demokratie auch sein muss?
    Wehe wehe, wenn ich auf das Ende sehe…

    • Das Problem ist doch, dass es keinerlei Einsicht bei den Mediendirnen hat. Man hat sich verkauft und sieht sich gleichzeitig als Volkserzieher. Offenbar wird das bereits so an den Unis gelehrt. Der Journalist als Politoffizier, vorzugsweise grün, alternativ ein bisserl rot-grün.

      change.org/p/f%C3%BCr-eine-erneuerung-des-journalismus-in-%C3%B6sterreich

  4. Der UniMinister ist ned der einzige der sein Ministerium nicht nachvollziehen kann …
    Auch der MegaCOCKer hat in einem seiner Ministerien keinen Überblick.
    Er behauptet, dass dieses seit Jahren defizitär wäre.
    Nun das war zu erwarten, als man Mitte 2018 die ALV-Niedrigverdiener vom Haken ließ – diese zahlen seitdem nichts mehr arbeitnehmerseitig in die ALV ein, daher weniger zur Verfügung, stattdessen hams ja angeblich mehr im Börsl (so die Behauptung, von Seiten der Politik) und jetzt wo die Inflation auf Raubzug geht, egalisiert sich auch das. Und beim Arbeitsamt wollens das nun kompensieren (Zauberwort ‘aufkommensneutrale Reform’).

    #abgehängtediesererdevereinigteuch

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