Mittwoch, April 24, 2024

Farb-Attacke auf Klimt-Gemälde in Wien

Leopold-Museum

Jetzt wurde auch das erste Gemälde in Österreich Opfer einer Klima-Protestaktion. Aktivisten schütteten Farbe auf ein Klimt-Bild.

Wien, 15. November 2022 | Aktivisten der “Letzten Generation” haben am Dienstagvormittag im Leopold-Museum eine schwarze, ölige Flüssigkeit auf das Klimt-Gemälde “Tod und Leben” geschüttet, um sich danach an Ort und Stelle festzukleben. Gefordert werden erneut Maßnahmen wie etwa Tempo 100 auf der Autobahn und ein Ende “schmutziger Sponsoring-Deals mit der Fossilindustrie”.

Fake-Öl aus Wärmeflasche

“Die Schönheit des Lebens auf der einen Seite, der wartende Tod auf der anderen. So malte Gustav Klimt vor über 100 Jahren ‘Tod und Leben’. Heute schlittern wir in eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes, weil wir wie Klimts Figuren die tödliche Bedrohung nicht wahrhaben wollen”, sagte Florian Wagner, einer der Aktivisten, während er aus einer Wärmflasche Fake-Öl auf das hinter Glas befindliche Bild schüttete. Man stehe kurz vor “Zusammenbruch der Landwirtschaft, gefolgt vom Zusammenbruch unserer Gesellschaft in Hunger und Krieg”.

Neben ihm hat sich auch ein weiterer Aktivist festgeklebt. Ausschnitte aus einem Video zeigen, wie einer der Aktivisten von einem Sicherheitsmann umgehend von weiteren Handlungen abgehalten wird.

(Bild: Letzte Generation)

Laut Medienberichten wurden die beiden Aktivisten bereits aus dem Museum gebracht und von der Polizei abgeführt. Gegenüber der APA bestätigte ein Museumssprecher bereits die Aktion. Ob das Gemälde beschädigt wurde, müsse man noch genauer untersuchen, hieß es. Am heutigen Dienstag war aufgrund des Leopolditages der Eintritt in das Museum gratis, mehrere Räume mussten nach der Schüttaktion für die Besucher gesperrt werden.

(mst)

Titelbild: Letzte Generation Österreich

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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50 Kommentare

  1. Bei diesen Temperaturen friert den Klebeaktivisten auf der Straße das Popscherl ein, jetzt suchen sie sich wärmere Lokalitäten. Das kann ich klimatechnisch sogar nachvollziehen. Wer allerdings die Sensibilisierung der Verantwortlichen durch Idiotie erreichen will, beweist lediglich wie egal ihm das jeweilige Thema ist und die Selbstdarstellung das Hauptanliegen. Kein einziger Aktivist versucht mit einem vernünftigen Programm auf die Gefahren und Gegensteuerungsmaßnahmen aufmerksam zu machen. Das ist ihnen zu hoch. Sie erinnern stark an die Demo-Touristen, die in Europa herumziehen, überall dabei sind, für und gegen alles demonstrieren und aus fragwürdigen Quellen bezahlt werden. Die Lösung eines Problems
    liegt im Problem selbst. Vlt denken die offensichtlich selber in irgendeiner Weise Angeschütteten mal darüber nach.

  2. Einfach nach den geltenden Rechtsnormen bestrafen und zivilrechtlich für alle Kosten aufkommen lassen.

  3. Wissts, was helfen würd, dass die Aktivisten von den Kunstwerken ablassen?

    Wenn man drüber schreiben würd, wie verzweifelt sie versuchen die Leute aus ihrer Lethargie zu holen und wie hartnäckig ignorant man mit dem Thema Klimawandel umgeht. Die wollen aufrütteln! Und dafür gibt’s wirklich driftige Gründe…. Aber das interessiert unsere käuflichen Schnarchnasenmedien natürlich genau einen Schmarrn!

    • Aufrütteln kann man ganz anders, wenn man wirklich ernsthaft wollte. Aktivisten könnten sich an den Zufahrten der EU-Kommissionsbüros festkleben, dort, wo man vor kurzem Atom und Gas für umweltfreundlich definiert hat. Sie könnten sich vor dem Hause Gewessler ankleben, weil die nichts tut ausser nach Katar zu fliegen und sich entspannte Tage zu machen.
      Sie könnten vor der oder in der Ömv protestieren, vor Shell etc.
      Von mir aus auch noch herumstehende Porsches mit Farbe anschütten.
      Und sich vielleicht auch einmal umfassender informieren über die Probleme des CO2 Anstieges.
      Das hat nämlich sehr unterbelichtete Seiten, mit deren Behandlung man sehr rasch zu einer Lösung des Problem gelangen könnte.
      Vielleicht wollen die das auch gar nicht wissen. Weils nicht so lustig ist wie Museumsbilder anschütten.
      Und dabei mit dem iphone selfies zu machen.

  4. Gut, es ist wieder ein Museum, es ist wieder eine Schüttaktion (wie Nitsch doch damals für seine Schüttbilder durch die Gazetten verdammt wurde!), aber diesmal ist etwas anders. Ein paar kleine Details: Das Bild “Leben und Tod”, links der Tod, rechts das Leben. Das Leben wurde verschüttet, bildlich, sinnbildlich. Der Tod blieb frei. Das Öl, das das Leben zudeckt, vernichtet. Thematisch passend. Die OMV als Sposor des Museums.

    Hier wurde ein Konnex hergestellt zwischen Thema und Kunstwerk. Das ist gut. Nicht nur wegen der Nähe (in Österreich!), sondern wegen der Verschränkung von Bild über Bild und Thema, wird dies im Gedächtnis bleiben.

    Was würde die OMV machen, wenn Banksy ein Schablonenbild (Ölturm mit spritzendem Öl auf ein weinendes Kind) am Gebäude ihres Hauptquartiers malte?

  5. Wäre interessant zu wissen, wie die Aktivisten zuhause heizen und woher der Strom für das Internet und die Handys kommt. Und bei den Handys, aus welcher Kinderarbeit das Coltan kommt.

    • Das ist eine krude Argumentation (mit der Sie sich im übrigen beim anderen Thema selbst widersprechen), denn auch Sie mögen keine 2 Kilo Mikroplastik pro Jahr (Durchschinittswert) fressen, haben aber keine andere Wahl.

      • Es ist keineswegs krude Argumentation. Wenn jemand davon ausgeht, dass das Verbrennen fossiler Energieträger das Hauptproblem ist (was es de facto nicht ist), der darf konsequenterweise nicht in einem Haus wohnen, wo mit Öl oder Gas geheizt wird.
        Und wieviel Energie, die auch aus fossilen Energieträgern erzeugt wird, durch das Internet und den Handygebrauch verschwendet werden, ist auch bekannt.
        Plastik war bei den Anschüttung kein Thema. Das ist allerdings ein sehr grosses Problem, insbesondere für die Ozeame. Plastik muss stark reduziert werden. Ich kaufe schon seit zehn Jahren keine Petflasche mehr. Und keine Kleidung mit Polyesteranteil. Die man übrigens oft bei den Aktivisten sieht, Goretex-Outdoorjacken sind in der Szene beliebt.

  6. Mir gefällt diese Form des Protestes nicht, aber ich verstehe die Protestierenden. Sie handeln verzweifelt. Und sie verzweifeln an einer Gesellschaft, die zu dumm und zu schlecht ist, um sich in Zweifel zu ziehen.

  7. Kogler und Gewessler lassen wieder einmal ihre Klientel im Stich!

    Die Schütt und Klebeaktionen sind auch Symptom dafür, daß dieGrünen total versagen, auf politischer Ebene etwas zu bewegen!
    Mit Recht fühlen sich die Jungen Menschen von der Politik in Stich gelassen!
    Gewessler und Kogler sind nicht einmal dazu in der Lage, die Kritik anzunehmen und den Aktivisten mit Dialog zu begegnen!
    Die nahezu täglichen Störaktionen sind nicht von Karner und Nehammer mit Gewalt zu lösen! Kogler und Gewessler stehen in der Verantwortung!

    • Eigentlich stehen wir alle in der Verantwortung, wenn wir unsere Erde noch einigermaßen retten wollen.
      Protest ist sinnvoll und wichtig, es ist nur eine Frage des Wie!

      • Der Ball liegt bei der Politik! Denn sie muß handeln!

        Der Club of Rome, hat vor 50 Jahren entsprechende Signale gesetzt.
        Wider besseres Wissen haben wirtschaftlich aufstrebende Länder seither die bekannten Fehler wiederholt…
        Die Bedrohungen wachsen mittlerweile täglich, daher werden auch die Intervalle der Protestaktionen kürzer. Aktionen radikaler!
        Fridays for Future startete vor etwa 3 Jahren. Abgetan als pubertäre vorübergehende Zeiterscheinung und Protestbewegung, gab es wiederum wenig tatsächliche und effektive Lösungsansätze!
        Die Agonie der Politik treibt die no future generation in die Radikalität und manche resignieren oder entwickeln Neurosen!

        • Bei maischberger war heute eine Aktivistin, das war eine interessante Auseinandersetzung. Radikaler denke und hoffe ich nicht. Es hörte sich auch nicht so an. Aber mehr und an mehreren Orten. Und vielleicht auch mit anderen Aktionen in Zukunft. Wir werden sehen.

          In D kommen ja die RAF-Vergleiche. Aber nein, das sind Kategorie Happenings, keine terroristischen Umtriebe. (Die RAF wurde übrigens von Putin ausgebildet, wie man mittlerweile weiß, ja himself.)

          • Da war Putin wohl noch ein Teenager. Vielleicht hat der schon im Kindergarten mit seinen Aktivitäten angefangen.

          • Corona hat zu einem neuen Bidermeier geführt. Ein Abtauchen in sehr kleine Zellen des Privaten und sozial Media.
            Wenn nunmehr Bürger, egal ob Jung oder Alt, aus den Blasen und dieser bequemen virtuellen Welt heraus, auf die Straße gehen, sich formieren, wieder gemeinsam agieren, protestieren oder eben auch aktionistisch tätig werden, ist das, aus der Situation des Bidermeier betrachtet, doch schon sehr Radikal. Auch wenn der gemeinsame Focus der Bewegten fehlt, es besteht noch Hoffnung!
            Putin? Das kann ja dann auch Merkel nicht unbekannt gewesen sein! Österreich wäre dann damals sozusagen sein Save Haven gewesen!

          • Lieber plot_in, nur um der Wahrheit die Ehre zu geben, der RAF wurde eine Zeit lang in der ehemaligen DDR Unterschlupf geboten. Die Ausbildung selbiger wurde im nahen Osten absolviert. Putin war seinerzeit ein junger Lehrbub des KGB und in der ehemaligen DDR stationiert. Noch lange war er nicht der Putin, der er später wurde und heute ist…
            Es muss immer heller werden!

  8. schickt s es ins Parlament – in die neue Residenz vom Sobotka – da wird Politik gemacht, nicht im Museum oder sie sollen sich bei der Deckel-Am-Topf Gewessler auf s 5.000-Euro Pult kleben

    • Gute Idee. Wäre vermutlich wirkungsvoller. Oder am Flughafen sich am Gate ankleben, wenn die Leonore oder der sleepy Alex wieder auf eine umweltfreundliche Reise gehen.
      Aber die kritisieren die lieber nur sehr sehr sanft und gemässigt. Soviel Mumm ist dann doch nicht da.

  9. Nächstes Mal ein Schüttbild von Nitsch wählen, ihr Idioten!

    Hirnrissig, diese Idioten sind nicht in der Lage, zu realisieren wo es tatsächlich sinnvoll wäre, ihre Proteste anzusetzen/anzukleben. Keine dieser Destruktiven Aktionen wurde richtig adressiert, noch wurde dadurch CO2 eingespart!

    Auch mit Klimt hat man den falschen Künstler gewählt. Bei Nitsch hätte sich eines der Schüttbilder angeboten!

  10. Leider wurde mein Betrag hier einfach gelöst—-hat wahrscheinlich gewissen Leuten nicht gefallen—–ja nichts gegen die Linken schreiben, dann ist alles gut.

  11. Spätestens jetzt befindet sich diese “Letzte Generation” im Bereich des § 278 StGB. Ah, hopperla, da gibts ja die weisungsgebundene Staatsanwaltschaft und die grüne Ministerin, die die Weisungen gibt.

  12. Wie wäre es, den SUV vom Pappi zu beschmieren oder das Flugticket nach Malle zu schreddern? Das brächte sicher mehr, als seinen Frust an Kunstwerken auszutoben.

    • den SUV mit dem sie von Pappi von A nach B transportiert werden? zu Baustellenbesetzungen, zu Festkleben auf der Strasse auf der sie vorher mit dem SUV unterwegs waren?

  13. Den Klimakontext bräucht ich gar nicht – allein dass der elitären MQ/FM4 Kunstschikaria ans Bein gepinkelt wurde (leider nicht wörtlich) reicht für mich aus die Aktion gut zu finden. Und wegad dem Klimt?! Dem ists eh scho lang wurscht!

    • Na, ob sich die Leute in Afrika, Asien, Südamerika um ein Klimt-Gemälde scheren? Ist wohl ein ganz gehöriger Batzen an Selbstüberschätzung zu glauben, dass sich 7 komma irgendwas von 8 Milliarden Menschen von diesen Straftätern beeindrucken lassen. Die werden alle noch mit Verbrennern fahren und Kohlekraftwerke bauen, während wir von den Grünen zurück in die Steinzeit befördert werden.

  14. Na so lange sie immer schön drauf schauen, dass wertvolles Kulturgut nicht wirklich beschädigt wird… habens meinen Segen.

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