Das ist eine Unterüberschrift
Teurer Punsch und Banden, die es auf den Häferl-Pfand abgesehen haben, verärgerten am Wochenende die Besucher vor dem Wiener Rathaus. Die Stadt will jetzt Schwerpunktkontrollen durchführen.
Wien, 22. November 2022 | Erst seit vergangenem Wochenende ist der Christkindlmakt am Wiener Rathausplatz wieder geöffnet, und schon häufen sich Beschwerden aller Art. Berichte über aufdringliche Bettler-Banden, horrende Preise und lange Warteschlangen vor den Ständen machten seit Samstag die Runde.
Bettler haben es auf Pfand abgesehen
So haben die Organisatoren die Anzahl der Stände im Vergleich zum Vorjahr drastisch reduziert. Bedeutete am Eröffnungswochenende für viele Besucher: Oft langes Anstehen, um dann für fünf bis sechs Euro einen Punsch zu erwerben, hinzu kommen vier Euro Häferl-Pfand. Und auf diese sollte man heuer besonders aufpassen. Denn wie Zeugen gegenüber Medien berichteten, seien Bettler vor dem Rathaus aufdringlich und würden organisiert vorgehen, um an das Kleingeld der Besucher zu kommen. Besonders dreist ist eine Masche, die eine Besucherin gegenüber der Tageszeitung „heute“ beschrieb.
Häferl würden von den Dieben sofort entwendet und abgeschleckt werden, sobald Besucher mal kurz nicht darauf achten. “Wenn sie darauf angesprochen werden, entgegnen sie, sie hätten Corona“, so die Niederösterreicherin. Viele Pfand-Opfer würden sich die Diskussion nicht antun wollen und die Häferl-Diebe ziehen lassen.
Im Getümmel am Rathausplatz treiben dieses Jahr Bettel-Banden ihr Unwesen (Bild: APA/PHOTONEWS.AT/GEORGES SCHNEIDER)
“Aktion Scharf” gegen Häferl-Diebe
Die Stadt Wien will nun in Zusammenarbeit mit der Polizei für mehr Sicherheit auf den Adventmärkten sorgen. Wie die Gruppe Sofortmaßnahmen am Montag in einer Aussendung bekanntgab, wird es ab dieser Woche Schwerpunktkontrollen geben. Die Kontrollorgane werden in zivil unterwegs sein. Aggressives und aufdringliches Betteln soll damit unterbunden werden.
„Für die Sicherheit auf den Adventmärkten sorgt die Wiener Polizei, und die Stadt Wien unterstützt in allen Bereichen, in denen es ihr möglich ist“, so Walter Hillerer, Leiter des Einsatzteam Stadt Wien.
Marktfahrer gingen leer aus
Bereits im Vorfeld hagelte es aber auch seitens ehemaliger Marktstand-Besitzer Kritik für die Stadt. Viele von ihnen kamen dieses Jahr nicht mehr zu Zug, nachdem der neue Veranstalter des Christkindlmarktes, die Stadt Wien-Tochter „Stadt Wien Marketing Gmbh“, die Stände reduziert und die Vergabe verändert hat. Unter dem Motto „Rettet den Christkindlmarkt“ fand man sich am Eröffnungssamstag vor dem Burgtheater zusammen und verteilte nicht verkaufte Ware an Besucher.
„Während die unabhängigen Marktfahrer um ihre Existenz kämpfen, ernten nun die politischen Günstlinge der SPÖ-Führung die Früchte der jahrzehntelangen Arbeit der Marktfahrer“, so die Kritik in einer Aussendung.
(mst)
Titelbild: APA/PHOTONEWS.AT/GEORGES SCHNEIDER