Das ist eine Unterüberschrift
Auf einer Informationswebsite des Bundeskanzleramts zum diskutierten “Dick-Pic-Paragrafen” sind auch mehrere, halbherzig gepixelte, Penis-Fotos zu sehen.
Wien, 25. November 2022 | Das ungefragte Versenden von Penis-Bildern soll strafbar werden, so will es jedenfalls Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP). Ein “Dick-Pic”-Paragraf, einen solchen gibt es bereits in Deutschland, soll künftig dafür sorgen, dass eine derartige Belästigung, die auch im analogen Leben strafbar ist, auch im digitalen Raum Konsequenzen mit sich zieht. Denn: “Belästigung bleibt Belästigung, egal wo sie passiert”, betonte Plakolm in einer Aussendung.
Info-Website mit verpixelten Penis-Bildern
In Deutschland drohen beim nicht aufgeforderten Verschicken von pornografischen Inhalten Geld- und sogar Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr. In Österreich ist derzeit lediglich das Weiterleiten von “Dick Pics” an Dritte und die Veröffentlichung strafbar, nicht aber das ungefragte Versenden an sich, heißt es auf einer eigens eingerichteten Info-Website des Bundeskanzleramtes.
So haben laut dieser 46 Prozent aller Frauen zwischen 18 und 36 Jahren schon einmal mindestens ein Penis-Bild bekommen. 89 Prozent davon ungefragt. Auf der Website – auf der sich auch einige dürftig verpixelte “Dick Pics” finden – wird dafür nun ein eigener Absatz in Paragraf 218 des Strafgesetzbuchs, der sexuelle Belästigung und öffentliche geschlechtliche Handlungen betrifft, gefordert.
(Bild: Screenshot “ungefragt.at”)
Auch Grüne wollen “Lücke schließen”
Die stellvertretende Klubobfrau und Frauensprecherin der Grünen, Meri Disoski, sieht durch Plakolms Vorstoß ihre eigene “schon lange bekannte Forderung nach einem Dickpic-Verbot” unterstützt. Die “Lücke”, dass es für Penisbilder-Versender keine rechtlichen Konsequenzen gibt, “können wir jetzt schnell mit einer entsprechenden Bestimmung im Verwaltungsstrafrecht schließen”, so Disoski in einer Aussendung.
(mst/apa)
Titelbild: ZackZack/Christopher Glanzl