Mittwoch, September 11, 2024

»Grüß Gott« – Ein lächerlicher Streit

Seit fünf Tagen streiten sich ÖVP und SPÖ. Das Thema dabei könnte kaum absurder sein.

Wien, 05. Dezember 2022 | Um Gottes Willen: In der österreichischen Innenpolitik ist ein Streit entbrannt, nämlich darüber, wie man richtig grüßt. Bereits seit Mittwoch zanken sich ÖVP und SPÖ. An jenem Tag soll SPÖ-Fraktionsführer Jan Krainer im Untersuchungsausschuss den Niederösterreichischen ÖVP-Landesgeschäftsführer, Bernhard Ebner, vor seiner Befragung forsch attackiert haben.

“Grüß Gott” oder “Guten Tag”

Laut ÖVP-NÖ-Pressesprecher Günther Haslauer soll Krainer das „Grüß Gott“ mit “In Wien heißt das nicht Grüß Gott, sondern Guten Tag” erwidert haben.

Krainer wiederum sah dies anders, wie er über Twitter verlautbarte: „Die ÖVP ist aber sehr empfindlich, wenn sie sich von einem freundlichen ‘Guten Tag’ schon angegriffen fühlt.“

ÖVP: “Wir lassen uns ´Grüß Gott´ nicht verbieten”

Am Samstag entfachte die „Debatte“ über die „richtige“ Grußformel erneut. Die ÖVP-Abgeordnete Corinna Scharzenberger legte mit einer Presseaussendung nach. Jan Krainer will „nun offenbar allen Menschen in Wien die Grußformel ‘Grüß Gott’ verbieten“. Das sei eine „massive Grenzüberschreitung“ und man lasse sich „von der SPÖ sicher nicht verbieten, ‚Grüß Gott‘ zu sagen!“

Krainer konterte: „Man soll nicht alles glauben, was die ÖVP so von sich gibt. Mit einem herzlichen ‘Pfiat di’  aus Kärnten!“

Die ÖVP stichelte in der Debatte am Sonntag – einigermaßen skurril – allerdings weiter. Über Twitter „erklärte“ die Volkspartei Krainer seinen Vornamen. Jan, bedeute „Gott ist gnädig. Er kann auch die Geburt als ein Geschenk bezeichnen. Jan wäre somit ‘ein Geschenk Gottes’“.

Die SPÖ zitierte hingegen das 7. Gebot: „Du sollst nicht stehlen“. Mit großem Konterfei von Jan Krainer.

Vielleicht wird der Debatte mit dem Wochenstart endlich “Auf Wiedersehen” gesagt.

(bf)

Titelbild:HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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