Mittwoch, Februar 19, 2025

MFG: Wirbel um 6.000 Euro Monatsgage für Brunner

Das ist eine Unterüberschrift

Zahlreiche Funktionäre sollen aus der MFG ausgetreten sein, nachdem sie von der üppigen Monatsgage des Parteichefs Michael Brunner erfuhren.

Wien/St. Pölten, 6. Dezember 2022 | Die MFG hat seit Ende September mit Massenaustritten zu kämpfen. Auf den Austritt des Chefs der Salzburger Landesgruppe, Gerhard Pöttler, folgte eine Woche später Helmut Eller, der burgenländische Landessprecher.

Einen Monat später löste sich der niederösterreichische Landesvorstand der Impfgegner quasi in Luft auf. Sechs von sieben Vorständen traten aus der Partei aus, und das zum wohl ungünstigsten Zeitpunkt, denn Ende Jänner wird in Niederösterreich gewählt.

MFG-Chef soll Monatsgehalt verschwiegen haben

Gegenüber dem “Standard” hat nun einer von ihnen, der Chef der NÖ-Landesgruppe, Gerhard Ivan, ausgepackt und über seine Austrittsgründe gesprochen. Im Fokus: Der Bundesparteichef und gescheiterte Bundespräsidentenkandidat Michael Brunner. Er soll sich laut Ivan jeden Monat 6.000 Euro aus der Parteikassa ausgezahlt haben lassen, und das hinter dem Rücken der vielen anderen Funktionäre, die ehrenamtlich an dem Projekt arbeiteten.

Auch andere Mitglieder des Bundesvorstands und enge Gefolgsleute Brunners, wie etwa dessen Lebensgefährtin und ebenfalls MFG-Vorstand Gabriele Safran, sollen „laufend und üppig“ entlohnt worden sein, so Ivan gegenüber dem “Standard”. Er fühle sich von Brunner und seiner Partnerin „betrogen“.

Brunner dementiert

Der Parteichef selbst betont auf Anfrage der Zeitung, seine Aufwandsentschädigung intern nie verheimlicht zu haben. „Es wäre bei so einer stark wachsenden Partei auch unmöglich und lebensfremd, nur mit ehrenamtlichen Funktionären zu arbeiten”, so Brunner. Jene Funktionäre, die ihre Jobs ganz oder teilweise für die MFG-Arbeit aufgegeben haben, hätten schon aus Fairnessgründen einen Anspruch auf Entschädigung. Zu diesen gehöre auch seine Partnerin Safran, die sich unter anderem für die Pressearbeit der Partei verantwortlich zeichne.

Brunner sieht seine Partei für die niederösterreichische Landtagswahl dennoch gut aufgestellt. Die zahlreichen Austritte seien ein „natürlicher Selektionsprozess, der so gut wie abgeschlossen ist“.

Von Corona zu Asyl

In Tirol haben die Impfgegner den Einzug in den Landtag jedenfalls verpasst, auch für Niederösterreich sagen jüngste Umfragen der MFG keinen Erfolg vorher. Das dürfte auch der Themenlage geschuldet sein. Die Impfpflicht ist schon lange vom Tisch, Corona tritt zunehmend in den Hintergrund.

Stattdessen fokussiert man sich in der Partei jetzt vermehrt auf das Thema Asyl. Vergangenen Donnerstag präsentierten MFG-Landespolitiker in Oberösterreich, wo man den Einzug in den Landtag geschafft hat, das Volksbegehren „Migrationsflut stoppen“.

(mst)

Titelbild: ZackZack/Christopher Glanzl

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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