EZB-Ökonom sieht Besserung
Die Teuerung könnte an ihrem Höhepunkt angelangt sein. Zu dieser Einschätzung kam der Chefvolkswirt der europäischen Zentralbank.
Frankfurt am Main/Wien, 06. Dezember 2022 | Geht es nach dem Chefvolkswirt der europäischen Zentralbank (EZB), dem Iren Philip Lane, könnte die Inflationskurve bald wieder nach unten zeigen, wie die Austria Presseagentur zuerst berichtete. Es sei „wahrscheinlich, dass wir nahe am Inflationsgipfel sind“, sagte Lane in einem Interview mit der italienischen Zeitung „Milano Finanza“.
Langsame Abschwächung
Zwar könne Lane nicht ausschließen, dass der Höhepunkt der Teuerung erst Anfang 2023 erreicht sein könnte. Grund dafür sind schwankende und unberechenbare Preisniveaus in manchen Sektoren. Im Frühling sollte dann aber ein „deutlicher Rückgang der Inflationsrate“ bemerkbar sein. Von einem Vorkrisenniveau von zwei Prozent Inflationsrate könne man vorerst jedoch nicht ausgehen. 2023 rechnet der EZB-Volkswirt mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von sechs bis sieben Prozent, 2024 dann mit 2,3 Prozent.
Gezielte Hilfsprogramme
Angesprochen auf Unterstützungsleistungen für Haushalte und Unternehmen sagte Lane: „Wichtig ist auch, dass man gezielt vorgeht: Man kann den Schwächsten helfen, aber auf eine Weise, die weniger kostspielig ist als Programme mit größerer Reichweite“ – und empfahl damit das Gegenteil des österreichischen Gießkannenprinzips wie etwa beim Klimabonus.
(dp)
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