Freitag, April 19, 2024

ZackZack am Freitagmorgen – 09. Dezember 2022

Wie im U-Ausschuss: Verfahrensrichter Pöschl prüft ÖFB-Causa, Rumänien bestellt österreichische Boterschafterin ein und NEOS wollen “heilige Kuh” schlachten.

 

Wien, 09. Dezember 2022 | Was am Freitag wichtig ist:

Schengen-Veto: Rumänien bestellte österreichische Botschafterin ein

Bukarest | Rumäniens Außenminister Bogdan Aurescu hat die österreichische Botschafterin in Bukarest, Adelheid Folie, am Donnerstagabend einbestellt, um ihr eine Protestnote der rumänischen Regierung wegen der “ungerechtfertigten und unfreundlichen Haltung Österreichs” in puncto Rumäniens Schengen-Beitritt zu überreichen. Das österreichische Außenministerium bestätigte die “Einladung” Folies ins Außenamt in Bukarest.

Diese Geste Österreichs werde “zwangsläufig Konsequenzen” für die bilateralen Beziehungen haben, stellte das Außenministerium in Bukarest klar.

NEOS wollen “heilige Kuh” schlachten

Wien | Nach Öffentlichwerden einer Studie der Uni Wien, die erheblichen Weiterentwicklungsbedarf bei den Deutschförderklassen zeigt, haben die NEOS die Regierung zum Schlachten dieser “heiligen Kuh” aufgefordert. “So wie die Deutschförderklassen jetzt angelegt sind, verhindern sie Integration statt sie zu fördern”, so NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre. Sie und Integrationssprecher Yannick Shetty plädieren dafür, Schulen bei der Sprachförderung mehr Freiheiten zu geben.

Bei den 2018/19 unter Schwarz-Blau eingeführten Deutschförderklassen werden Schülerinnen und Schüler, die die Unterrichtssprache nicht gut genug beherrschen und deshalb als außerordentliche Schüler eingestuft werden, maximal zwei Jahre lang bis zu 20 Stunden pro Woche in eigenen Klassen in Deutsch gefördert. Nur Fächer wie Werken, Musik oder Turnen verbringen sie mit ihrer Stammklasse. Separate Klassen werden aber erst ab acht Schülern pro Standort eingerichtet, außerdem sind die Deutschförderklassen nur für Kinder der ersten Schulstufe bzw. gerade in Österreich angekommene Quereinsteiger vorgesehen.

Auf Sarg der Queen zugerannt – Mann muss in Psychiatrie

London | Ein Mann, der während der öffentlichen Aufbahrung von Queen Elizabeth II. auf den Sarg der Königin zugerannt war, muss in die Psychiatrie. Ein Gericht in London entschied am Donnerstag, dass der Endzwanziger Wahnvorstellungen habe. Zuvor hatten zwei Ärzte dem 28-Jährigen attestiert, dass er an einer psychischen Störung leidet und prozessunfähig ist.

Der Angeklagte war am Abend des 16. September in der Westminster Hall festgenommen worden, nachdem er die Warteschlange der Trauernden verlassen hatte und auf den geschlossenen Sarg zugestürmt war. Er konnte noch die Staatsfahne berühren, mit der der Sarg bedeckt war, bevor ihn zwei Sicherheitskräfte zu Boden rissen. Als er weggeführt wurde, hatte der Mann einem Beamten gesagt, er habe sehen wollen, ob die Queen wirklich tot ist. Die Liveübertragung im Fernsehen war während des Vorfalls ausgesetzt worden.

Wie im U-Ausschuss: Verfahrensrichter Pöschl prüft ÖFB-Causa

Wien | Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) kommt weiter nicht zur Ruhe. Die Vorwürfe gegen Präsident Gerhard Milletich, seine Position als Verbandschef für den Gewinn von Anzeigenkunden für sein Verlagshaus genutzt zu haben, wird nun das Ethikkomitee der Fußball-Bundesliga prüfen. Dieses Ergebnis einer mehr als viereinhalbstündigen, außerordentlichen Präsidiumssitzung in Wien gab der ÖFB am Donnerstagnachmittag bekannt.

“Ich bin sehr froh, dass sich eine unabhängige Kommission dieser Causa annehmen wird”, wurde Milletich in einer Verbandsaussendung zitiert. “Ich habe immer alles transparent dargelegt und werde auch gegenüber dem Ethikkomitee der Bundesliga so auftreten.” Vorsitzender des siebenköpfigen Gremiums ist der pensionierte Richter Wolfgang Pöschl, der zuletzt unter anderem dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Ibiza-Affäre sowie dem ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss als Verfahrensrichter vorgestanden ist.

(bf/apa)

Titelbild: KENZO TRIBOUILLARD / AFP / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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14 Kommentare

  1. Ob die österreichische Botschafterin den Rumänen erklärt, dass Nationalismus durch Abschottung nach außen gekennzeichnet ist? So ehrlich ist sie vermutlich nicht.

  2. Saudi-Arabien wendet sich China zu und wird 2023 BRICS beitreten. Die Welt teilt sich gerade in zwei Blöcke. Einer der beiden Blöcke hat prekäre Wirtschaftsdaten. Und wir laufen noch immer diesem Block hinterher. Von vdLeyen ist da derzeit nicht viel zu erwarten, weil beim aktuellen feucht-kalten Wetter hat sie keine Lust, aus dem warmen Bett, in dem sie mit Biden liegt, herauszukriechen.

  3. „Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein.“
    ―Albert Einstein

  4. Irrtümer der Geschichte:
    Sir John Eric Ericksen, Außerordentlicher Chirurg der Queen Victoria of England, trug 1873 seine Meinung vor: “Der Unterleib, die Brust und das Gehirn werden dem weisen und humanen Chirurgen für immer für Eingriffe verschlossen bleiben…”
    Viele überlebende Patienten sind sicher glücklich über diesen Irrtum!

  5. Die Anzahl der Menschen, welche wegen psychische Gründe weggesperrt werden müssen, wird immer größer.

    Einer der Gegner von Milletich ist ein ehemaliger Richter, der wird schon wissen, was man darf oder nicht?

  6. Die NEOS wollen eine Heilige Kuh schlachten? Den Neoliberalismus? Nein, die Deutschförderklassen.

  7. Grenzöffnung geht immer. Kostet nichts und alle sind fröhlich. Bis dann die Realität mal wieder zuschlägt. Aber dafür hat man dann ja immer noch “Betroffenheit und ist in dieser schweren Stunde mit den Gedanken bei den Angehörigen der Opfer”

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