Das ist eine Unterüberschrift
Der Wiener FPÖ-Stadtrat Dominik Nepp wollte auf Twitter mit einem Bild für Aufregung sorgen. Doch die meisten suchten den Skandal vergeblich.
Wien, 21. Dezember 2022 | Was kostet den Steuerzahler mehr? Das Gehalt eines nicht amtsführenden Stadtrats oder blaue Kartons in einem Altpapiercontainer? Diese Frage stellten sich am Dienstag wohl mehrere Twitter-Nutzer, als sie den Eintrag von FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp sahen.
FPÖ-Politiker postet Bild von Altpapier
„Das Steuergeld der Wiener landet im Mistkübel. Danke Bürgermeister Michael Ludwig“, echauffierte sich Nepp in einem geposteten Bild, das mehrere PCR-Test-Verpackungen von „Alles gurgelt“ in einer Altpapiertonne zeigt.
https://twitter.com/DominikNepp/status/1605241521074216962
Zwar kommt durch einfaches Betrachten des Bildes nicht heraus, ob es sich hierbei um verschwendete oder einfach nur regelgerecht entsorgte Tests handelt, der Versuch des Politikers, Stimmung gegen Ludwig und das Wiener Testsystem zu machen, ging jedenfalls nach hinten los.
“Wie viel kassieren Sie?”
„Wie und wo entsorgen Sie leere Kartons? Ein bisserl peinlich sind Sie schon!“, fragte sich eine Userin. Die meisten User suchten den „Skandal“ auf dem geposteten Bild vergeblich. Ob Nepp leere Kartonverpackungen etwa nicht im dafür vorgesehenen Behälter mit dem roten Deckel entsorgt, wollten gleich mehrere wissen. „Wie viel kassieren Sie nochmal fürs Nichtstun und Ihre strunzdumme Hetze?“, fragte ein anderer Nepp persönlich.
Gleich mehrere erinnerten Nepp daran, dass auch er vom Steuergeld bezahlt wird. Was ist also die größere Geldverschwendung? Nepps Gehalt oder die PCR-Tests? Auch in dieser Frage waren sich die User einig.
Nepp bezeichnete Labor als “Teil einer roten Testmafia”
Es ist nicht der erste Versuch der FPÖ Wien, die PCR-Tests in ein schlechtes Licht zu rücken. Nepp hatte etwa in Presseaussendungen behauptet, Lifebrain, das die Wiener Aktion “Alles Gurgelt” abwickelt, sei “Teil einer roten Testmafia” und Aufträge würden von der Wiener Stadtregierung nur “im Wege der Freunderlwirtschaft” vergeben.
Lifebrain hat dagegen geklagt und das Wiener Handelsgericht hat der Wiener FPÖ und Nepp per Einstweiliger Verfügung untersagt, derartige Behauptungen öffentlich zu verbreiten. Die inkriminierten Äußerungen erfüllen laut Begründung des Gerichts den Tatbestand der Ehrenbeleidigung und Kreditschädigung.
(mst)
Titelbild: HERBERT NEUBAUER / HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com, Montage: ZackZack