Dienstag, April 23, 2024

Putin macht sich zum Herrn der Ringe

Der russische Präsident schenkte den acht GUS-Mitgliedern goldene Ringe und behielt sich selbst einen. Beobachtern kam das Szenario bekannt vor.  

Wien, 29. Dezember 2022 | Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden. Nach dem berühmten Ausspruch aus der „Herr der Ringe“ Fantasy-Trilogie überreichte der russische Präsident Wladimir Putin den acht Staatsoberhäuptern der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) bei einem informellen Gipfeltreffen in St. Petersburg anlässlich der bevorstehenden Silvesternacht goldene Ringe.

Einen behielt er für sich, wie in der Buchreihe auch der machthungrige Tyrann Sauron. Diese Parallele zu „Herr der Ringe“ veranlasste das Netz zu einer Flut an Witzen und Vergleichen, aber auch zu Spekulationen über die Botschaft, die diese symbolische Geste mit sich bringt.

(C) Telegram

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Jeder der acht Ringe die, die Präsidenten der postsowjetischen Staaten Belarus, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan und Armenien bekommen haben, trägt den Gruß „Frohes Neues Jahr 2023“, das Emblem der GUS und den Namen des Landes, in dem der Gipfel stattfand. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko trug den Ring auf Anhieb. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow ließ wissen, dass Putin seinen nicht tragen werde.

Laut einigen politischen Kommentatoren soll die Anspielung auf die Romane von J.R.R. Tolkien beabsichtigt sein. Das Emblem der GUS auf den Ringen hat der russischen Politologin Ekaterina Schulman zufolge eine Ähnlichkeit mit der Form des „Auges von Sauron“, wie es in der Verfilmung dargestellt wird.

Eine andere politische Kommentatorin, Yulia Lataynina, bezeichnet das Geschenk als „Ringe der Ohnmacht“ und sieht darin Putins wachsende internationale Isolation aufgrund seines Angriffs auf die Ukraine. „Jeder Staat, dessen Herrscher diese Ringe trägt, wird sich in eine Dunkelheit verwandeln, die von einem Wahnsinnigen regiert wird. Ich denke, Putin wird den Ring allein tragen. Und das nicht für lange“, schreibt sie auf Twitter.

(nw)

Titelbild: RAMIL SITDIKOV / AFP / picturedesk.com / ZackZack Montage

Nura Wagner
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7 Kommentare

  1. Der militärische Sieg der Ukraine ist nur eine Frage der Zeit und vor allem davon abhängig, wie schnell der Westen die Ukraine mit mehr und besseren Waffen ausrüstet.

  2. V. Putin spekuliert nach wie vor darauf, dass er den längeren Atem hat. Intern hat er mehr mit Kriegsfanatikern zu tun als mit Kriegsgegnern, deren Widerstand minimal ist. Und die militärische Unterstützung der USA nimmt vielleicht noch ab. England und Polen können das nicht ausgleichen, Deutschland und Frankreich wollen nicht richtig. Das einzige was sich V. Putin wirklich entgegenstellt ist der Widerstandswille der Ukrainer. Diese versucht er jetzt mit Kälte und Hunger zu zermürben, um sie dann für die nächste Offensive massiv geschwächt zu haben.

    • Klar, es gibt immer minimale Kriegsgegner die nichts zur Verteidigung tun. Damals haben sie zack die Hand zack steif gehoben. Mit solchen Waschlappen lässt sich natürlich keine Demokratie bilden.

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