Donnerstag, März 28, 2024

NÖN machte Wahlumfrage unter ÖVP-Gemeinderäten

Keinen Monat vor der Wahl fragte die Melker Ausgabe der NÖN vier Bürger nach ihrer Wahlabsicht. Aufmerksame Leser bemerkten, dass drei davon ÖVP-Gemeinderäte sind. 

Wien, 05. Jänner 2023 | Für eine Wähler-Umfrage wenige Wochen vor der niederösterreichischen Landtagswahl hat die Melker Ausgabe der Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) vier Niederösterreicher gefragt, ob sie schon wissen, wen sie wählen. Nur, unter den Befragten sind drei ÖVP-Gemeinderäte.

Drei Gemeinderäte, eine Namensverwandtschaft

Andreas Lechner ist geschäftsführender Gemeinderat in Bischofstetten, Cornelia Wenninger Gemeinderätin in St. Leonhard am Forst und Wolfgang Baumgartner Gemeinderat in Kilb. Die vierte Person ist Markus Fletzberger aus Weiten, beruflich Feuerwehrmann. Auffallend ist allerdings, dass er denselben Nachnamen trägt wie die im Mai neu gewählte ÖVP-Bürgermeisterin von Weiten, Ramona Fletzberger. In welchem Verhältnis die beiden genau zueinander stehen, ist allerdings unklar.

Drei Stimmen für Mikl-Leitner

Die Antworten der drei ÖVP-Gemeinderäte überraschen dann auch nicht. Lechner gibt an, „ganz klar Landeshauptfrau Mikl-Leitner“ wählen zu wollen, Wenninger gibt ebenfalls an, „unsere Landeshauptfrau“ wählen zu wollen. Baumgartner antwortet etwas subtiler, dass er ganz genau weiß, wen er wählt, weil im Land nicht nur vor Wahlen viel und gut gearbeitet werde. „Unschlüssig“ ist hingegen Fletzberger. „Momentan sehe ich in keiner Partei die passende Führung für Niederösterreich“, schreibt er.

NÖN: „Bedauerliche Schieflage“

In einer Stellungnahme der NÖN gegenüber ZackZack heißt es, durch eine „Verkettung unglücklicher Umstände“ sei in der Melker Ausgabe der Zeitung „in diesem Fall tatsächlich eine Schieflage entstanden“, die man sehr bedauere. Bei Redaktionsschluss sei der Melker Redaktion nicht bewusst gewesen, dass drei der Aussagen von Personen mit „gemeindepolitischen Funktionen“ stammen. „Generell legen wir Wert auf eine ausgewogene Berichterstattung“, so die NÖN. Man werde die Umstände intern vollständig aufklären und das Team „intensiv sensibilisieren“, damit „die ausgewogene Berichterstattung gemäß unserem Redaktionsstatut auch weiterhin sichergestellt ist.“

(pma)

Titelbild: HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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27 Kommentare

  1. NÖ ( die Hannerl) setzt einfach ungeniert alle schwarzen Hebel in Bewegung. Das darf nicht schief gehen.
    Wahlkampfkosten? Egal….haben wir bei der Holzpuppe gelernt. Man zahlt einfach eine lächerliche Strafe…..

    • Nein, glaub ich nicht.
      Das ist das ganz normale, standardisierte NÖ handling.
      Nix besonderes, ist halt zufällig aufgeflogen, ist einkalkuliert, kratzt die Bagage kein bisschen.

  2. Leser bemerkten, dass drei davon ÖVP-Gemeinderäte sind: Was Wunder? In dieser ÖVP-Hochburg ja fast unmöglich, Menschen (auch Menschinnen) anderen Glaubens zu finden!

  3. In der politischen Inzuchtpartie Marke NÖ, wär es vermutlich auch schwierig gewesen wem zu finden, der nicht irgendwie mit Blau/Gelb verbandelt ist. Ob selber politisch tätig, von ihnen abhängig oder bloß verwandt mit Amtsträgern. Leute vom unbefleckten Rest zu suchen die sich dann vielleicht auch noch mit ketzerischen Antworten versündigen, wäre dann jobgefährdend wie kontraproduktiv.

  4. Mir ist das, pardon, grundsätzlich schei. egal, ob die ihre Mitarbeiter sensibilisieren oder nicht. Die Leser von dieser MiLei-Zeitung, von uns finanziert eh klar, sind bereits vollständig auf solche Lügen eingestellt und sensibilisiert. Wir sind aufgewacht. Ich würde vorschlagen in die Privatwirtschaft zu fliehen, bevor ihr untergeht!!

    • Tun Sie sich keinen Tort an!
      Scheißegal ist die vorherrschende Mentalität dieses Huangsindls.

  5. na so ein zufall auch schon … habens doch in melk glatt vergessen ‘unbezahlte gratiswerbung’ dazu zuschreiben … naja war wohl stressig zwischen den feiertagen …

  6. Eine kurze Internetrecherche ließ in mir den Verdacht aufkommen, dass der Ehegatte von Frau Bgm. Ramona Fletzberger mit Vornamen Markus heißt. Frau Fletzberger hat vermutlich Brachte mit Mädchennamen geheißen.
    Bitte verifizieren.
    Die Gemeinde Weiten hat ein bisserl über 1000 Einwohner.

  7. Die ÖVP kann es einfach nicht lassen. Sie fälscht schon wieder Umfragen. Da können sie doch gleich alle Straßenhunde in NÖ fragen, ob ihnen eine Knackwurst schmeckt. Das Ergebnis wird genau so eindeutig sein, wie bei der Befragung der ÖVP-Mitglieder, ob sie die Hannerl wählen.

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