Das ist eine Unterüberschrift
Franz Schnabl will als SPÖ-Landeshauptmann mit Inhalten punkten. Doch dann startete er mit einem Satire-Sujet in den Niederösterreich-Wahlkampf.
Wien, 11. Jänner 2023 | Ein SPÖ-ler, der mit dem Spitznamen der ÖVP-Landeshauptfrau von Niederösterreich wirbt, um sich selbst als Alternative zu präsentieren? Ein gelungener Schachzug, meint Franz Schnabl. „Kurios“ bis „peinlich“, meinen Beobachter.
Am Mittwoch erklärte er bei einer als “persönliche Erklärung” dramatisch angekündigten Pressekonferenz zum Wahlkampfauftakt der SPÖ, das Plakat sei ein „Bild, das es gar nicht gibt“. Darauf sei ein völlig absurder Spruch, der als Satire gemeint gewesen sei. Er sei natürlich kein „roter Hanni“. Für Schnabl habe die ganze Aktion funktioniert: Es sei um gezielte Provokation gegangen, um die Aufmerksamkeit der Medien zu bekommen.
Wir verstehen gut, dass viele von der ÖVP NÖ nach dem gestrigen Auftritt von Mikl-Leitner peinlich berührt sind.
Aber es ist nicht zu spät, es gibt eine Alternative am 29. Jänner! 😉 pic.twitter.com/NCNKKsLz6w
— Franz Schnabl (@SchnablFranz) January 10, 2023
„Diese Woche haben wir alle unsere Plakate präsentiert, aber das hat die Medien gar nicht interessiert“, monierte er. Man habe mit dem „der rote Hanni“-Plakat ein Osterei platziert. „Kein einziger Journalist hat nachgefragt.“ Er zierte diese Aussagen mit folgendem selbstgefällig anmutendem Tweet:
Ich bin mit Sicherheit kein „roter Hanni“, aber wir wissen, wie die Medienlandschaft in NÖ funktioniert.
Ein schlechtes Foto, ein absurder Spruch und ein Plakat, das es gar nicht gibt, haben gereicht, um die volle Aufmerksamkeit zu erhalten.
— Franz Schnabl (@SchnablFranz) January 11, 2023
In derselben Pressekonferenz betonte er dann zusätzlich, als Landeshauptmann von Niederösterreich wolle er mit Inhalten punkten und Verantwortung übernehmen.
Explodierende Wohnungskosten, das Gesundheits- und Pflegesystem, der Öffi-Ausbau, die Umwelt, viele Zukunftsfragen seien ihm ein Anliegen. Diese „möchte ich in den Fokus der Berichterstattung rücken”.
Er werde sich für ganztägige Gratis-Kinderbetreuung, leistbare Pflege und nachhaltige Maßnahmen gegen die Teuerung, leistbares Wohnen, mehr Transparenz und für ein besseres Gesundheitssystem einsetzen.
(sm)
Titelbild: HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com