Freitag, April 19, 2024

Schneechaos in Südösterreich

In Südösterreich haben Schneefälle zu Verkehrsunfällen und Stromausfällen geführt. Bis Dienstag ist die Schneefall-Warnung noch aufrecht.

Klagenfurt, 16. Jänner 2023 | Lange hat der Schnee auf sich warten lassen, jetzt bringt er erste Schwierigkeiten. Schneefälle haben am Montag in Kärnten für Verkehrsbehinderungen, Unfälle und Probleme bei der Stromversorgung gesorgt. Vor allem Verkehrsunfälle und umgestürzte Bäume sorgten für 260 Feuerwehreinsätze. Für höher gelegene Straßen galt vielerorts Schneekettenpflicht. Der Wurzenpass (B109) wurde wegen Lawinengefahr gesperrt.

Schwerpunkte in Südösterreich

Geosphere Austria – das Produkt der Zusammenlegung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und der Geologischen Bundesanstalt (GBA) – berichtete in einer Aussendung, dass der Schwerpunkt des Schneefalls vor allem Osttirol und Oberkärnten war.

In Oberkärnten gab es auch in tiefen Lagen fünf bis 15 Zentimeter Neuschnee. Beim Flughafen Klagenfurt waren es 16, am Loiblpass 50 Zentimeter. Die Feuerwehren mussten wegen Verkehrsunfällen auf den verschneiten Straßen und umgestürzter Bäume ausrücken. Besonders im Frühverkehr gab es vermehrt Einsätze. Fahrzeuge mussten gesichert und geborgen werden.

Nasser, schwerer Schnee

Die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) berichtete in einer Aussendung von 260 Einsätzen von Mitternacht bis zum späten Vormittag. Durch den nassen und schweren Schnee stürzten zahlreiche Bäume um, blockierten Straßen und beschädigten Stromleitungen. Insgesamt waren 125 Feuerwehren mit 1.100 Feuerwehrleuten im Einsatz. Im Laufe des Vormittags entspannte sich die Situation.

Die Klagenfurter Stadtverwaltung gab eine Warnung aus, wonach Parks nicht betreten werden sollen. Es bestehe Schneebruchgefahr. Der besonders feuchte und schwere Schnee könne Äste leicht brechen lassen und Passanten verletzen, hieß es in einer Aussendung.

Schnee als Arbeitsweghindernis

Die Arbeiterkammer teilte in einer Aussendung mit, dass der Schnee als Dienstverhinderung gelten könne, wenn der Weg in die Arbeit unzumutbar ist, und dann kein Urlaubstag oder Zeitausgleich verrechnet werden dürfe. Viele hätten aufgrund der Schneefälle Probleme, pünktlich oder überhaupt in die Arbeit zu kommen.

Es sei aber die Pflicht des Dienstnehmers, alle zumutbaren Vorkehrungen zu treffen, um pünktlich in der Arbeit zu erscheinen, also etwa früher aufzubrechen oder als gesunder Mensch einige wenige Kilometer zu Fuß zu gehen. Was genau zumutbar ist, müsse im Einzelfall geprüft werden.

Es wird kalt

In der Steiermark kam es ebenfalls zu Verkehrsbehinderungen wegen hängen gebliebener Fahrzeuge auf schneebedeckten Straßen, allerdings großteils nur in höheren Lagen. Schwere Unfälle blieben vorerst aus. Auf den meisten Straßen blieb der Schnee nämlich kaum liegen, in der Oststeiermark ging der Schneefall auch in Regen über.

Die Schneefälle sollten laut Prognosen bis Mittag überall abklingen. Noch bis einschließlich morgen warnt Geosphere Austria vor möglichen Beeinträchtigungen und Schäden durch Schneefall in Kärnten. Für die restliche Woche ist für ganz Österreich weiterer Niederschlag zu erwarten. Auch in Wien soll es schneien. Gegen Ende der Woche wird es dann im Westen Österreichs besonders kalt. Bisher war es im Jänner über sieben Grad wärmer als in den Jahren 1961 bis 1990. Seit 60 Jahren hat es nicht mehr so wenig Schnee in den Weihnachtsferien gegeben wie heuer. Die Zentrale Anstalt für Meteorologie und Geologie sieht den Grund dafür in einer Kombination aus menschengemachter Klimaerwärmung und kurzfristiger Schwankung.

(pma/apa)

Titelbild: APA/BFVMZ / FF WARTBERG

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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