Donnerstag, März 28, 2024

So stark sind extreme Armut und Hyper-Reichtum ewig nicht gestiegen

Das ist eine Unterüberschrift

Während Milliarden Menschen durch Krisen hungern und verarmen, wachsen Vermögen und Gewinne von Überreichen und Konzernen extrem. Die Ursache ist politisch.

Wien, 16. Jänner 2023 | Während Millionen von Menschen nicht wissen, wie sie Lebensmittel und Energie bezahlen sollen, streichen Milliardäre und Konzerne riesige Vermögens- und Gewinnzuwächse ein. Extremer Reichtum und extreme Armut haben erstmals seit 25 Jahren zugenommen. Nach Angaben der Weltbank erleben wir derzeit die wohl größte Zunahme der weltweiten Ungleichheit und Armut seit dem Zweiten Weltkrieg.

Konzern-Gewinne verdoppelt

Laut „Survival of the Richest“, dem neuen Bericht der Entwicklungsorganisation Oxfam, haben 95 Lebensmittel- und Energiekonzerne ihre Gewinne in Folge der Krisen im Jahr 2022 mehr als verdoppelt. Die gestiegenen externen Kosten seien als Deckmantel genutzt worden, um die Gewinnspannen zu erhöhen, was die Inflation verschärft, heißt es von Oxfam.

Durch die steigenden Gewinne von Konzernen würden die Hyperreichen noch reicher werden, da Aktionäre und Eigentümer am meisten von den Unternehmensgewinnen hätten.

Währenddessen hungert jeder zehnte Mensch auf der Welt und für mindestens 1,7 Milliarden Menschen steigen die Lebenshaltungskosten schneller als die Löhne. Die Ärmsten der Welt müssen zwei Drittel ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben.

Frauen besonders stark betroffen

Vor allem Frauen sind von den Krisen betroffen. Sie machen fast 60 Prozent der hungernden Menschen aus, da sie durch patriarchale Strukturen weniger verdienen und öfter in unsicheren Arbeitsverhältnissen sind.

Auch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie sind Frauen stärker betroffen: Weltweit verloren 64 Millionen Frauen durch Betriebsschließungen und den Konjunkturrückgang ihre Arbeit. Die unbezahlte Pflegearbeit von Erkrankten sowie die Kinderbetreuung durch das Schließen von Schulen und Kindergärten wurde größtenteils von Frauen übernommen. Bereits vor Corona übernahmen Frauen bereits zwei Drittel der Care-Arbeit.

Arme höhere Steuersätze als Reiche

Die Ursache für die extreme Ungleichheit zwischen Arm und Reich sind für Oxfam klar politisch und zwar „jahrzehntelange Steuersenkungen für die Reichsten und Unternehmen auf Kosten der Allgemeinheit.“ Das habe dazu geführt, dass die Ärmsten in manchen Ländern höhere Steuersätze hätten als Milliardäre.

Weltweit stammen nur noch vier Prozent der Steuereinnahmen aus Steuern auf Vermögen, kritisiert die Organisation. Gleichzeitig hätten viele Regierungen die Steuern auf Waren und Dienstleistungen wie etwa Mehrwertsteuern erhöht, was die Ärmsten unverhältnismäßig stark belaste und die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern noch verschärfe.

Forderung: Höhere Reichensteuern

Oxfam fordert deshalb vor allem höhere Steuern für Reiche, damit diese endlich einen fairen Beitrag zum Gemeinwohl leisten: eine höhere Übergewinnsteuer von mindestens 50 Prozent für Unternehmen, die Wiedereinführung der Vermögenssteuer (Forderung für Deutschland) und Investitionen in Bildung, Gesundheit und soziale Sicherung sowie Geschlechtergerechtigkeit.

(sm)

Titelbild: ZackZack/Christopher Glanzl

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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46 Kommentare

  1. Warum verteidigen die Schwarzen, die irre hohen Energie- und Lebensmittelkosten? Weil man damit unauffällig, die ohnehin schon Armen, zur Gänze aussackeln kann. Wenn die Stromer, Öler, Gaser und Supermärkte, raubritterliche Gewinne einfahren, fallen zig Milliarden an Steuern und Abgaben für die ÖVP-Partie an, welche via undurchsichtige Förderungen, umgehend an Freunde und Grossabgreifer umgeleitet werden. Die Folgen für die Masse sind Elend, krachende Existenzen, Delogierungen und Suizide.

    • Ich habe schon einmal geschrieben, dass das die größte Umverteilung ist, die das Land je gesehen hat.
      Aber mit einer dazu weiter schweigenden SPÖ, weiter schweigenden Gewerkschaft und AK und auch den weiter schweigenden Oppositionen, welche auch noch trotzdem davon profitieren.
      Von unserem Schweigepräsidenten mit der schweigenden Aufsichtsrätin im Burgtheater (was muss den eine Präsidentengattin überhaupt so ein Amt haben?) noch ganz zu schweigen, um dieses Wort gleich nochmals zu benutzen…

  2. Ich habe mal gelesen, dass ein gewisser Klaus Schwab angeblich gesagt hätte, dass die normalen Bürger 2030 nichts mehr besitzen sollten, das wäre so die Vorstellung der Superreichen. Die Politik können sie sich derzeit ohnehin schon kaufen, wir steuern also direkt auf diesen Zustand zu.

  3. Und noch einmal der gleiche Apa-Artikel in anderem Gewand.

    https://orf.at/stories/3296531/

    Warum verweist man plötzlich auf die “Anzeichen der Armut”?

    WEIL WIR SO AN DEN UMSTAND HERANGEFÜHRT WERDEN SOLLEN, DASS MAN DAFÜR SORGEN WIRD, DASS MAN ARMUT KÜNFTIG NICHT MEHR AN ZAHLEN FESTMACHT! DAS IST BEQUEMER, WEIL MAN DA NOCH UNGENIERTER VERHARMLOSEN, IGNORIEREN UND WEITERRAUBEN KANN!

    Was sagt uns der Artikel?

    MAN WIRD DIE ARMUTSGRENZE NICHT ANPASSEN, AN DIE INFLATION VON 2022…..MAN WIRD SIE SO NIEDRIG LASSEN WIE SIE IST. ALLES ANDERE WÜRDE DIE REGIERENDEN NÄMLICH DAZU ZWINGEN ZU HANDELN. “SO WEIT KOMMTS NOCH, SICHER NICHT!”

  4. Lieber Herr Steurer, ich wüde doch wohl meinen, dass alles nicht unter vis major fallende, politisch bedingt ist…
    Es muss immer heller werden!

    • Selbstverständlich ist es politisch bedingt. Es sind die politischen Entscheidungen der letzten 30 Jahre, dass die Reichen so wenig Steuern und Abgaben zahlen dürfen. Kein Gott hat ihnen Ablass gewährt.

      • Lieber plot_in, umso unverständlicher, selbiges dezidiert in der Überschrift des Artikels anzuführen…
        Es muss auch hier heller werden!

  5. Es läuft:
    Keine Privatsphäre und kein Eigentum: Die Welt im Jahr 2030 nach Wunsch des Weltwirtschaftsforums

  6. Ich möchte nicht wissen, was sonst noch arg gestiegen ist und weiter steigt?
    Hoffentlich geht es dem Herrn BP Präsidenten noch lange gut, denn dieser hat ja wenigstens eine Änderung angekündigt und bei der Regierung angemahnt.
    So können wir nur hoffen, dass diese Änderung nun rasch kommt, bevor die Exponentialität diese Entwicklungen endgültig sozial explodieren lassen wird?

  7. Dort fließ das Geld hin: (egal was aus den Menschen in der EU wird)
    Die Ukraine erhält einen neuen EU-Hilfskredit über drei Milliarden Euro. Wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen heute mitteilte, ist er Teil eines insgesamt 18 Milliarden Euro umfassenden Darlehensprogramms, das im Dezember von den EU-Mitgliedsstaaten für dieses Jahr vereinbart wurde.

    • Sag hast du schon mitgekriegt, dass Österreich den Unternehmern im Land 9 Milliarden zugesteckt hat, so ganz nebenbei….

      Was soll denn das, Neid auf ukrainische Hilfsgelder zu schüren, also echt?

          • Sie müssen nicht gleich spenden, es würde schon ausreichen hier nicht ständig den FPÖ Schwachsinn breitzutreten, weil genau das tun sie. Die Pandemie ist an allem schuld, die Ukraine geht uns nichts an und die Ausländer sperren wir mit einem Zaun aus weil die sind ohnehin ein Grundübel bla, bla, bla und damit ist dann alles paletti……..Die Superreichen zahlen weiterhin keine Steuern und werden von der Politik bedient während die Armen immer mehr werden von der Klimakatastrophe die das ganze auch nicht einfacher machen wird einmal ganz zu schweigen. Aber Hauptsache ein armes Würstel fühlt sich großartig weil es auf jemanden hintreten kann.

          • Selten so hirnlose Kommentare wie Ihre erlebt. In der Ukraine sterben Menschen wie Fliegen, das sollte genug Grund sein diesem europäischen Nachbarland zu helfen.

            Ihnen will ich nicht wünschen mal in einer Situation zu sein wo sie Hilfe brauchen. Könnte schlimm für sie ausgehen, bei dem Hass den Sie verbreiten.

          • Also eines verbreite ich sicher nicht: Hass! (das machen eher sie) Schauen wir mal was die Medien in 2-3 Jahren über den Selensky Clan schreiben!

          • baer: was geht euch die Ukraine wirklich an? Ach ja dort werden die westlichen Werte verteidigt- wie schon am Hindukush und in Syrien gell?

          • Die Pandemie ist an allem schuld, die Ukraine geht uns nichts an und die Ausländer sperren wir mit einem Zaun aus weil die sind ohnehin ein Grundübel bla, bla, bla und damit ist dann alles paletti…….
            (sorry- aber das sagt auch die SPÖ, ÖVP etc)
            Bis auf die Ukraine (die geht euch ja alle was an)

    • Den obigen Artikel nicht gelesen? Die Konzerne und Superreichen werden immer reicher weil die Politik dafür sorgt. Es gibt daher keinen Grund den Ukrainern die vor Trümmern und Toten stehen irgendwas neidig zu sein. Immer feste nach unten treten und hetzen, auf die denen es noch schlechter geht.

    • Aber auch die Waffenlieferungen fließen weiter dorthin.
      Wenn man dabei aber bedenkt, dass in Afrika gerade 15 Mio Kinder massivst am verhungern sind, dann kann zumindest ich nicht verstehen, wie teuerste Waffenlieferungen weiter funktionieren und billigste Lebensmittellieferungen nicht und vor allem von dieser schrecklichen und nicht nachvollziehbaren Differenz nicht endlich einmal mit der Würdigung dieses Grauens berichtet wird?

      • Dealer- bingo! Was denken sie was sich nur ein Beispiel jetzt im Jemen abspielt? Keine S kümmert sich darum!

        • Ja so ist es!
          Damit haben auch alle die moralische Legitimation verloren, welcher hier die Kompenz dafür hätten, aber auch welche das Geld dafür hätten, aber auch welche darüber berichten könnten und es nicht tun, aber auch welche hier vorsätzlich weiter wegschauen…
          Alles nur eine riesige kriminelle, egoistische HEUCHELEI

      • Die Deutschen spielen sich: dümmlich: Das Jagdflugzeug der Ostseeflotte eskortierte über die Ostsee P-3S Orion der Deutschen Marine

        • Ja, akutell erleben wir vor allem auch den moralisch historischen Supergau dieser neuen komplett an die Wand steuernden Welt…

    • Nach RU fließt nach wie vor mehr EU-Geld als in die Ukraine.

      Aber nein, Sie stellen das grundfalsch dar. Das Geld, das in die UA geht, ist Steuergeld. Das Geld, das nicht in die UA fließt, wurde VOR dem Steuern bezahlen von den Superreichen schon abgezweigt. Auf mannigfaltige Weise. Wir könnten das 100fach schicken und leisten, wenn die das Geld nicht aus den Staaten abziehen würden.

  8. “Erheblichen Anlass zur Sorge”
    ZEW: Wirtschaftsstandort Deutschland verliert massiv an Prestige (ntv)

  9. Eine Millionärssteuer ist nicht ratsam, weil dann der Staat bestimmt was mit dem Geld geschieht. Und da ist die Bundesregierung nicht sonderlich gut darin, das fair zu entscheiden. Die verschleudert durch Knebelverträge lieber Milliarden für Impfstoff, zum wegschmeissen….

    DIE HÖCHSTBEITRAGSGRUNDLAGE MUSS ABGESCHAFFT WERDEN, NUR DAS RETTET DIE SOZIALLEISTUNGEN WIE PENSIONEN UND DIE GESUNDHEITSVERSORGUNG!

    DAS GELD BEKOMMT DANN DIE SOZIALVERSICHERUNG, UND ES MUSS ZWECKGEBUNDEN VERWENDET WERDEN.

    UND MAN MUSS SÄUMIGE ZAHLUNGSPFLICHTEN AHNDEN, OHNE WENN UND ABER! AUCH, WENN ES DAS GELIEBTE BEFREUNDETE BAUUNTERNEHMEN TRIFFT!

  10. und täglich grüsst das murmeltier

    die reichen werden reicher und die armen ärmer
    das ist bei gott nix neues
    schlag nach bei piketty
    das geht solang, bis es zu einer revolution oder einem richtig grossen krieg kommt.
    wobei ich denk, dass es diesmal die extremen auswirkungen der klimakrise sein werden.
    aber ja, wir sollten es immer und immer wieder unter die nase gerieben bekommen.

    It’s A Sin To Be Rich, It’s A Low-Down Shame To Be Poor – Lightnin’ Hopkins

    https://www.hagerhard.at/blog/2020/05/its-a-sin-to-be-rich/

  11. Sicher ist nur der soziale Abstieg, denn im einzigen Land innerhalb der EU, indem der Sozialstaat verfassungsrechtlich nicht abgesichert ist (wie gestern in einem Statement von der Juristin Karin Lukas zu vernehmen war) ist theoretisch alles möglich, aber nichts davon ein Muss. Bloß ein paar Goodwill-Gesetze und für die löhnen wir sowieso (und des ned grad wenig). Und wer im Fall der Fälle Leistungen in Anspruch nimmt, dem/der wirds unentwegt vorgehalten/vorgeworfen.

  12. Immer mehr Menschen, für die es in der modernen Welt keine sinnvollen Arbeitsplätze mehr gibt. Gleichzeitig steigt aber dadurch die Nachfrage nach knappen Ressourcen. Eine logische Entwicklung.
    Es ist höchste Zeit, über die Bevölkerungsentwicklung nachzudenken.

    • ‘… keine sinnvollen Arbeitsplätze mehr gibt …’

      ÖBB ködert mit EUR 5000,- und anm neichn Handy, jene, die sich für einen Job bei der ÖBB interessieren, Fall gelöst, jetzt brauchn des nur mehr alle anderen nachahmen und dann gehts uns nie mehr schlecht …

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