Donnerstag, April 25, 2024

Ukraine: Schallenberg soll Aussagen vor Opfer-Angehörigen wiederholen

Aussagen von Alexander Schallenberg stoßen in der Ukraine auf wenig Verständnis. Der Außenminister bekomme die Gelegenheit “den Angehörigen der 44 Todesopfer des russischen Raketenangriffs auf ein Hochhaus seine Argumente darlegen”.

Kiew/Wien, 17. Jänner 2023 | Schallenberg hatte am Montag in Paris in Bezug auf den russischen Angriffskrieg dafür plädiert, gegenüber Moskau Augenmaß zu wahren. Das ukrainische Außenministerium lud Schallenberg daraufhin in die Stadt Dnipro ein. Dort könne er den Angehörigen der 44 Todesopfer des russischen Raketenangriffs auf ein Hochhaus seine Argumente darlegen, sagte Sprecher Oleh Nikolenko.

Schallenberg soll Aussagen vor Angehörigen wiederholen

“Wir schätzen die Zusammenarbeit mit Österreich und sind dankbar für die Unterstützung im Rahmen der UNO und der EU”, erklärte Nikolenko am Dienstag in einem Posting auf Facebook. Kiew lade den “Chef der österreichischen Diplomatie” in die Ukraine, und insbesondere zu einem Besuch in Dnipro ein. “Dort wird er die Gelegenheit haben, den Angehörigen von 44 Menschen, die infolge des russischen Raketenangriffs auf ein Hochhaus ums Leben gekommen sind, seine Argumente über die Augenmaßbewahrung zu wiederholen. Oder denjenigen, deren Angehörige noch unter den Trümmern liegen”, schrieb Nikolenko.

Der ukrainische Außenamtssprecher kritisierte Aufrufe, im Dialog mit Russland zu bleiben, seine Geschichte und Kultur zu respektieren. Denn diese “stärken das Gefühl der Straflosigkeit des Kremls und werden ausschließlich als Einladung wahrgenommen, den Völkermord an der Ukraine fortzusetzen”, so Nikolenko.

Schallenberg hatte am Montag laut seiner Sprecherin bei einer Konferenz der französischen Elitehochschule Sciences Po in Paris dafür plädiert, Russland gegenüber Augenmaß zu wahren und “nicht über das Ziel hinausschießen, indem wir zum Beispiel ein Visaverbot für 144 Millionen Russen einführen”. Russland werde Teil der europäischen Geschichte und Kultur bleiben. Schallenberg hatte außerdem uneingeschränkte Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf um Souveränität und territoriale Integrität betont.

(bf/apa)

Titelbild: EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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40 Kommentare

  1. Warum können Leute wie V. Putin, Kim Jong-un, die Mullahs oder B. al-Assad nicht einmal etwas Konstruktives tun, für die Armen, für die Umwelt, für das Klima, um Schlagzeilen zu erzeugen? Warum müssen es immer Raketen, Bomben, Panzer und Kriege sein.

  2. Wer Krieg emotionalisiert ist verantwortlich für viele weitere Toten. Emotionen haben eben die Eigenschaft sich hochzuschaukeln. Lösungen gibt es nur durch Vernunft bzw. Diplomatie.
    Das wird unseren Halbwüchsigen in der Pubertät beigebracht – sofern sie nicht unser Rechtssystem testen wollen (ist ganz besonders schlecht, wenn man später studieren will).. In der Ukraine offenbar nicht.

  3. Müssen wir uns wieder schämen für Schalli. Evtl. sollte man einmal seine Konten anschauen. Möglicherweise wird er aus Russland unterstützt für solche Sager.

  4. Is das nicht lieb?
    Wolfi unterhält sich hier mit Wolfi.
    Amüsant…..wenns nicht ein bissi tragisch wäre. Ist hier psychologische Unterstützung notwendig?

  5. Aussagen von Alexander Schallenberg: Wir sollten über ihn ein Ausreiseverbot verhängen!

  6. Die Ukraine ist fast das korrupteste Land Europas. Zumindest nach dem Korruptionsindex von Transparency International. Dort belegt sie Platz 122 von 180.
    (Tagesschau.de)

  7. Ihr verliert:
    KAIRO, 17. Januar. OPEC-Generalsekretär Haytham al-Gais sagt, es sei zu früh, um die Auswirkungen westlicher Sanktionen auf die russischen Öllieferungen zu beurteilen, so Sky News Arabia.

  8. So- langsam wird es Zeit: Welche Ländereien besitzt Schallenberg in der Ukraine? Dürfte hier nicht so bekannt sein!

  9. Jemand der die Wahrheit sagt wird abmontiert!
    Am Abend des 14. Januar sagte Arestovich, dass ein Teil des Hauses in Dnepropetrowsk eingestürzt sei, weil eine vom ukrainischen Luftverteidigungssystem abgeschossene Rakete auf ihn gefallen sei. Danach wurde er von der ukrainischen Öffentlichkeit scharf kritisiert.

    • Selbst wenn so etwas passieren wäre, sollen die Ukrainer etwa aufhören die russichen Raketen abzuschießen?

      Waren es nicht die Russen, die die Rakete abgefeuert haben? Reichlich zu kurz gedacht, den Ukrainern die Schuld geben zu wollen – höflich ausgedrückt.

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