Zu einer ungewöhnlichen Aktivität lädt die Wirtschaftskammer, ein Langlauf-Netzwerk-Treffen für österreichische Firmen. Allerdings: In Russland.
Wien/Moskau, 18. Jänner 2023 | Moskau, 0 Grad, leicht bewölkt: perfektes Langlaufwetter. Das dürfte sich auch die Wirtschaftskammer Österreich gedacht haben. In einer Presseaussendung lädt die WKO, genauer das AußenwirtschaftsCenter Moskau, am 27. Jänner zum “sportlichen Austrian Business Circle” zum Langlaufen mitten im Land des Agressors im Ukraine-Krieg ein.
Ort für das wirtschaftliche Schneegestöber ist der Kultur-, Sport und Erholungspark Odintsovo nahe Moskau. “Alle österreichischen Firmen mit eigener Präsenz oder geschäftlichem Interesse sowie deren lokale Partnerunternehmen” sind für die Außenstelle der Wirtschaftskammer “herzlich willkommen”, steht in der Einladung. Auch Gratis-Langlauf-Ausrüstung wird laut Presseaussendung vom Sponsor Fischer Sports Russland bereitgestellt.
“Wie wenig Gespür kann man bitte haben?”
Die Reaktionen in Österreich zeigen sich verwundert:
Die Außenwirtschaft Austria/WKO fährt nach Moskau zum Ski-Langlauf.
Wie wenig politisches Gespür kann man bitte haben? #WKO
— Raffaela (@DieRaffa) January 18, 2023
Hat jemand Lust, am 27. Jänner mit der WKO in Moskau Langlaufen zu gehen? Glaub es sind noch Plätze frei!https://t.co/VhxTbuxG1W
— Martin Polak (@MartinKalop) January 17, 2023
Neues von den #Sanktionen: auf der Seite der Wirtschaftskammer wird zum Skilaufen eingeladen. Nach Moskau. Quelle: https://t.co/Zg6Jbp23wg pic.twitter.com/4fymtLe9lN
— Markus Sulzbacher (@msulzbacher) January 18, 2023
Unglaublich! Während Russland die ukrainische Bevölkerung mit Terror überzieht und Menschen ermordet, feiert die @WKOe in Moskau fröhlich auf der Langlaufloipe. Es macht sprachlos, wie uns der Wirtschaftsbund täglich von Putins Schoß aus entgegen lächelt…https://t.co/7VE4iyXjFh
— Michael Bernhard (@michi_bernhard) January 18, 2023
Auf ZackZack-Nachfrage bei der Wirtschaftskammer in Österreich als auch bei der Außenstelle in Moskau gab es wenig Auskunft zum Langlauf-Event für österreichische Firmen im Kriegsparteien-Land. In Österreich fühlte man sich nicht zuständig. Aus Russland erreichte ZackZack eine ähnlich ausweichende Antwort.
Update 10:46: Die Veranstaltung ist auf der WKO-Seite nicht mehr auffindbar und wurde abgesagt.
(bf)
Titelbild: ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com
Die NATO versucht eine vollständige Niederlage Russland zu vermeiden, denn man fürchtet die Konsequenzen.
Also schickt man gerade genug Waffen um das Gleichgewicht stabil zu halten, aber nie genug von allen zusammenspielenden Waffensystemen gleichzeitig, die nötig wären, um das Momentum zu gewinnen die Russen aus dem Land zu drängen.
Ein paar Schützenpanzer hier, etwas Flugabwehr dort, obwohl man sie flächendeckend bräuchte, plus noch mehr Artillerie und Raketensysteme.
Würde die NATO wirklich wollen, dass die Ukraine Russland eine vollständige Niederlage zufügt, hätte man es längst tun können.
Ich finde, dass Klarheit immer gut ist, auch wenn sie weh tut und tatsächlich verstörend ist.
Jetzt wissen wir immerhin, wie die Verhältnisse sich wirklich gestalten….
Völlig irre!
Die Veranstaltung wurde bereits seitens der WKO gelöscht. Aber dass ein Aussenwirtschaftscenter in Moskau aktiv ist und auf der WKO-Seite Wirtschaftsbeziehungen mit Russland und Chancen für österreichische Betriebe beworben werden, ist sehr verstörend. https://www.wko.at/service/aussenwirtschaft/die-russische-wirtschaft.html
EIn Grund mehr, die Kammerumlage als Pflichtbeitrag abzuschaffen. Ich hoffe, dass auch andere Medien über diesen Missstand berichten.
Vielleicht hat WKÖ bereits Infos über die Zeit nach Putin, und dann noch der Schallenberg dazu das passt.
Hier könnte Kickl als Bundeskanzler dann die Ukraine für alles verantwortlich machen und wir wären auf der Seite der Sieger so und nicht anders geht Politik.
Geschmacklos, unfassbar! Bisher dachte ich immer nur ein Ex-WKO-Präsident – mit Noch-immer-Büro in der Schaumburgergasse – sei ein unverbesserlicher Freund der russischen Kriegsverbrecher. Ich gehe aber davon aus dass Präsident Maher für die Absage dieses Irrsinns sorgen und den verantwortlichen Mitarbeiter entlassen wird. Denn so wird das Ansehen der WKO im In- und Ausland nachhaltig beschädigt.