Freitag, April 26, 2024

Schnabl will auch bei Minus bleiben – Babler will Zeichen gegen ÖVP setzen

Am Montag nahmen der Listen-Erste, Franz Schnabl, als auch der Listen-Letzte, Andreas Babler, der SPÖ Niederösterreich nacheinander bei “Puls24” Platz. Mit einer recht unterschiedlichen Haltung.

Wien, 24. Jänner 2023 | Für die SPÖ sehen die Umfragen in Niederösterreich derzeit alles andere als erfolgsversprechend aus. Zwar verliert die ÖVP laut allen Umfragen rund zehn Prozentpunkte, großes Kapital kann die niederösterreichische SPÖ, unter Spitzenkandidat Franz Schnabl allerdings kaum daraus schlagen. Die FPÖ überholte zuletzt sogar die Sozialdemokraten.

Schnabl will auch nicht bei Minus zurücktreten

Darauf angesprochen gab Schnabl am Montag bei “Puls24” bekannt, dass er auch bei einem Minus am Wahlsonntag nicht zurücktreten werde. Die Umfragen würden ihn derzeit nicht nervös machen, er sei sich sogar sicher, dass die SPÖ „deutlich gestärkt“ aus der Wahl treten werde.

An die amtierende Landeshauptfrau Johann Mikl-Leitner (ÖVP), die aller Voraussicht nach ihre absolute Mehrheit verlieren wird, richtete Schnabl für eine zukünftige Zusammenarbeit aus, dass sie über ihren eigenen Schatten springen müsse bei fünf „entscheidenden Fragen“. Für Schnabl sind diese „Neins der letzten fünf Jahre Mikl-Leitner”: Pflege, Gesundheitsversorgung, Gratis-Kinderbetreuung, Teuerung und Wohnbau.

Seine viel kritisierte Plakat-Kampagne „Der rote Hanni“ sieht Schnabl nicht als nach hinten losgegangen. Mittels „Provokation“ wollte man Aufmerksamkeit für Themen generieren. Das sei auch geglückt.

Babler macht ganz andere Politik als Schnabl

Auch ein zweiter SPÖler aus Niederösterreich nahm am Montag bei “Puls24” Platz. Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler. Bei der Wahl kandidiert er auf dem letzten Listenplatz und will mittels Vorzugsstimmen-Wahl auf sich aufmerksam machen. Dazu hat er auch prominente Unterstützer an Land gezogen, wie etwa Ex-Bundeskanzler Christian Kern. Sein Vorzugsstimmen-Wahlkampf könnte auch für Zittern bei Schnabl sorgen, sollte Babler Stimmen als der Spitzenkandidat erreichen. Schnabl selbst sagte dazu allerdings, er würde sich über ein positives Abschneiden Bablers freuen. Er wäre sogar stolz, sollte Babler mehr Vorzugsstimmen als er selbst haben.

Seine zwei Beweggründe für die Kandidatur seien, ein Zeichen zu setzen und aufzurütteln, auch bei der eigenen Partei. Als zweiten Grund nannte er den politischen Stil der ÖVP, der ihm gegen den Strich geht.

Würde Gehalt spenden

Seine Kandidatur sei keine gegen Spitzenkandidat Franz Schnabl. Babler stehe aber für eine „ganz andere Politik“. Ziel Bablers ist es in den Landtag einzuziehen, seinen Posten als Traiskirchner Bürgermeister möchte er allerdings behalten, veriert er. Sein Landtags-Gehalt, sollte der Einzug gelingen, würde er in diesem Fall spenden.

Ausweichend gab sich Babler dabei, ob er nach der Wahl höheres in der Partei anstrebe: “Was die Partei und die Partei-Gremien machen, das kann man nur dann diskutieren, wenn wir auch ein gutes Ergebnis haben”.

(bf)

Titelbild: HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com / GERT EGGENBERGER / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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32 Kommentare

  1. Nur mal so zur Frage ?
    Was hat eine Soziale Partei in den letzten Jahrzehtnen als sie den Bundeskanzler stellten für den Hackler erreicht.
    NICHTS
    Ward immer am Nasenring von der ÖVP.
    Warum soll man Euch wählen?
    Die Ansage vom Schnabl sagt wohl alles.

  2. Warum wettert Herr Pilz mehrmals gegen das Politikversagen bei der Krankenversorgung in den Krankenhäusern…..und lässt dann zu, dass solche Artikel online gehen?

    Da stimmt ja etwas nicht, ganz gewaltig sogar!

  3. Was bedeutet die Ansage von Schnabl.
    Ich koaliere nach der Wahl mit der ÖVP, so wie mein Parteikollege in Tirol.

  4. Wieso schreiben die vor den Wahlen darüber ob Schnabel zurücktreten soll????

    Wieso schreibt Zackzack NICHT DARÜBER, DASS MIKL-LEITER ZURÜCKTRETEN SOLL…..?

    Da bringen sie eine Liste der ÖVP- Vergehen im Wahlkampf, darunter auch ein Fall von Medienkorruption und WIEDERBETÄTIGUNG, aber die Frage zum Rücktritt ist zu heiß?

    Die stell ma lieber dem Schnabel von der SPÖ?

  5. Wer wissen will, was die SPÖ zu sagen hat, kann es hier nachlesen!

    https://orf.at/stories/3302509/

    Leute, wir müssen jetzt damit aufhören uns die SPÖ ausreden zu lassen.

    Zackzack deckt die Machenschaften der ÖVP auf, und zackzack gibt vor kritisch gegenüber der FPÖ und allen Rechtsradikalen zu sein.

    Da zackzack der SPÖ völlig ungerechtfertigt jede Meinungsvielfalt als innerparteilichen Zwist und Führungsdebatte auslegt, und kein gutes Haar an der EINZIGEN Partei lässt, die wenigstens einen Plan hat, wie sie uns heil durch die Krisen bringt, muss man leider davon ausgehen, dass zackzack gezielt Nichtwähler produzieren will!

    Was für eine unfassbare Sauerei!

  6. Nochmals einen Fauxpas wie 2016 will sich Babler wohl schon vorab ersparen. Da hat er klugerweise seinen Job als Angestellter der Gemeinde Traiskirchen aufgegeben. Übrigens wenn ich mich recht entsinne, war es die FPÖ die sich daran ergötzte. Wie auch immer, persönlich wünsche ich ihm viel Glück. Die Weinbauerei sollte er aber keinesfalls aufgeben, denn die beherrscht er und seine Gattin recht gut. Selbst langjährig erfahrene Guntramsdorfer Heurigenbesitzer bieten seine Produkte feil und das mag schon etwas heißen.

  7. Ist ja schwerstkriminell was man hier mit dem Artikel abzuziehen versucht!

    Wir haben eine Rekordinflation! Unser GESUNDHEITSSYSTEM zerbröselt vor unseren Augen und Krebskranke können nicht versorgt werden! Kinder sitzen in Eiskalten Klassenzimmer und die Kinderstationen sind überfüllt, weil bei der dauernden Kälte viele der Kleinen so schwerkrank werden, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen! Kinder!!!

    Am Sonntag sind die wichtigsten Landtagswahlen im Land, und ihr versucht hier Wähler davon abzuhalten die SPÖ zu wählen?

    Was seids denn ihr Redakteure für ein kranker Haufen bitte?

    • Das wirklich erschreckende wiederum ist, die Gefolgschaften des schwarzen und blauen Naziordens sind selbst durch solche Tatsachen nicht von ihren Linien abzubringen. Hauptsache die bösen Migranten werden ordentlich verflucht. Eine seltsame Spezies, dieses niederösterreichische Wesen.

  8. Nun die Abneigung Bablers gegen die ÖVP ist ihm ja quasi in die Wiege gelegt, sicher ein Punkt für die Kandidatur. Allerdings seine Frau Blum ist im NR, da wird er schon höhere Ziele haben.
    Taktisch ist es für die SP gut, ich vermuten man hat Herrn Bgm. Babler etwas angeboten.

      • Die Lebensgefährtin von Andreas Babler, Karin Blum ist Gemeinderätin in Traiskirchen und hat bei der NR-Wahl 2019 kandidiert. So gesehen, hat er bzw. sie höhere Ziele, wie TrauMichFragen meint.

  9. Ein Plus ist reine Träumerei und deshalb will Schnabl auch bei Minus bleiben: Er hat auf seiner Sitzfläche schon den Kleber aufgetragen!

  10. Hört auf der SPÖ eine gespaltene Linie anzudichten!

    Die SPÖ hat wenigstens eine Linie, sowie auch Werte und den Willen für diese einzustehen!

    Im Gegensatz zu ÖVP und FPÖ…. Falls es noch nicht aufgefallen ist…. die sind es die sich mit dem Wind drehen, wie sie es grad brauchen!

    Wenn zwei in einer Partei nicht haargenau einer Meinung sind, dann ist das ein Indiz, dass hier noch ein Diskurs möglich ist und man keine Denkverbote verpasst kriegt.

    DAS IST GUT!

    Unseren Medien gefällt es besser, wenn alle auf Linie sind und nach einer Pfeife tanzen…. Man nennt das Totalitarismus…

  11. Die rote Hanni…..auf solch eine Idee zu kommen ist ja schon der Hammer……und bleiben will er auch , wie die Pam…..chapeau….

  12. der schnabl is einer, der eigentlich vom habitus usw gut in die övp passen würde.

    ich glaub, es würd der spö sehr gut tun, wenn der babler wirklich gut abschneidet.
    aber nicht nur der spö, sondern dem ganzen land.
    es würde zeigen, dass man auch mit anständiger und menschenwürdiger politik reüssieren kann und das könnte den gesamten öffentlichen dialog, der ja mittlerweile weit rechts aussen angelangt ist, wieder mehr in die mitte verschieben.

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