Donnerstag, April 25, 2024

Statt Gerichtstermin: Klima-Kleber flogen nach Bali

Im Herbst blockierten zwei Aktivisten der “Letzten Generation” noch eine Bundesstraße. Jetzt hätten beide vor Gericht erscheinen sollen, doch das Paar reiste lieber in die Ferne nach Südostasien.

Stuttgart | Ein Bericht der “Bild”-Zeitung vom Mittwoch sorgte für Aufregung. Demnach hätten zwei Klima-Aktivisten in Stuttgart vor Gericht erscheinen sollen, weil sie vergangenen Herbst gemeinsam mit weiteren Aktivisten eine Bundesstraße blockiert und sich dort festgeklebt hätten.

7,9 Tonnen CO2 verursacht

Dem Bericht nach handelt es sich um eine Frau, die als Zeugin hätte aussagen sollen, und einen Mann, der angeklagt war. Statt zu erscheinen, seien sie nach Bali geflogen und hätten dadurch rund 7,9 Tonnen CO2 verursacht, rechnete die Zeitung vor. In den sozialen Medien war daraufhin eine Diskussion aufgrund der Doppelmoral der Aktivisten entbrannt. Auch einzelne Politiker hatten sich kritisch zu Wort gemeldet.

Letzte Generation: Thailand nicht Bali

Man könne nachvollziehen, dass es negative Gefühle auslöse, wenn Protestierende der “Letzten Generation” in ein Flugzeug stiegen, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Es sei auch Doppelmoral, etwa als “Klimakanzler” den Ort Lützerath abzubaggern. Die beiden seien zudem nicht nach Bali, sondern nach Thailand geflogen, um dort “viele Monate zu bleiben”, heißt es. Ihr Fernbleiben sei mit dem Gericht abgesprochen worden. Das zuständige Amtsgericht war am Donnerstag für eine Bestätigung zunächst nicht erreichbar.

Individuelles Verhalten sei nicht unwichtig, im Gegenteil, hieß es in der Mitteilung der Klima-Aktivisten weiter. Sich politisch gegen den Klimakollaps zu engagieren und dabei das eigene Leben umzustellen, gehe oft Hand in Hand. Solch eine Lebensumstellung sei aber keine Voraussetzung für den Protest.

apa / Titelbild: EVA MANHART / APA / picturedesk.com

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26 Kommentare

  1. Schön zu sehen, dass diejenigen, die hart arbeitenden Menschen nicht einmal den einen Urlaubsflug nach Malle gönnen, gleichmal die halbe Welt im Flieger sitzen. Man möge Doppelmoral nicht mit “doppelt so viel Moral” verwechseln. Und wie kann man nur so gemein sein und darüber auch noch berichten? Von dort kann man übrigens gleich mal nach China fliegen, wo es jede Menge Kohlekraftwerke und bald noch viel mehr hat.

  2. Die Optik ist sicher eine schiefe. Doch sollte man nicht vergessen, daß es in der Bildzeitung stand. Und was deren oberstes Ziel ist, das weiß man eh schon lange.

  3. Sehr geschätztes Gericht, ich weiß, dass ich als Angeklagter geladen bin, ich möchte aber vorher noch für lange Zeit ins Ausland – geht das? Ja logisch, lieber Angeklagter, fahren sie nur.

    Ja wo sind wir denn eigentlich? Sind die Deutschen noch blöder als die unsrigen?

  4. Wenn jemand nach Thailand fliegt um dort einige Monate zu bleiben finde ich das o.k. Früher war das eigentlich auch so üblich. Fliegen wurde erst zum Problem durch die massive steuerliche Begünstigung von Flugbenzin und Fluglinien, die Billigflüge möglich gemacht haben. Seither wird inflationär geflogen und das schädigt massiv unser Klima.

    • Könnten aber, ihrer Ideologie entsprechend, genausogut da bleiben und sich den Gerichten stellen, und zugleich das Klima schonen. Wasser predigen und Wein trinken?

    • Es ist tatsächlich eine Frechheit, dass jetzt der Pöbel auch fliegen darf. Das hats in der guten alten Zeit nicht gegeben.

  5. Bigott und situationselastisch halt die Mitglieder dieser Vorfeldorganisationen, wie das Gros der sie finanzierenden politischen Beitragstätertruppe…
    Es muss dringend heller werden!

  6. Warum sind diese Aktivisten aber nicht endlich in Amerika entsprechend tätig?
    Dort könnten sie wirklich Substantielles bewegen.
    Aber die Amerikanischen Polizisten sind da natürlich wahrlich abschreckend in ihren Vorgangsweisen?

    • In China oder Indien sitzen die größten Verschmutzer, neben den USA – wäre auch noch eine Möglichkeit. Da könnten sie mit dem Zug hin fahren oder mit dem Radl

        • Für das Jahr 2022 hat das Global Carbon Project, ein Zusammenschluss von Wissenschaftler/innen weltweit, welche den Kohlenstoffkreislauf global beobachten, bereits ein Fazit für den weltweiten CO2-Ausstoß geliefert. Diese beinhaltet vor allem folgende Punkte:

          🟥 Die globalen Kohlendioxid-Emissionen sind 2022 um rund 1 % gestiegen
          🟥 Die gesamte globale CO2-Ausstoß beträgt 40,6 Milliarden Tonnen
          🟥 Dies ist seit 2019 der zweithöchste Zuwachs der Geschichte
          🟩 Die nachwachsenden Wälder nehmen wieder mehr des CO2-Ausstoßes auf
          🟩 In 15 Staaten wuchs die Wirtschaft trotz sinkender Emmissionen, was bedeutet, dass Klimaschutz und Wohlstand gleichzeit funktionieren können.

          https://energiemarie.de/umwelt/CO2

    • Finden sie es in Ordnung, hier einen solchen Kommentar abzugeben angesichts der massiven Polizeigewalt in den USA, durch die Menschen zu Tode kommen? Finden sie das lustig? Kleiner Scherz über zu Tode getretene Schwarze? Das ist so richtig primitiv.

  7. Da kommt einem doch gleich die Gewessler und der Bello in den Sinn. Diese beiden Aushängeschilder unserer genialen Politikerkaste äussern sich ebenfalls permanent zum Thema Klima, geben Tipps zum sparsamen Kochen oder Duschen oder empfehlen das Engerschnallen des Gürtels.
    Sie selber dagegen fliegen permanent und unnötig durch die Gegend, sei es ein Begräbnis irgendwo oder eine Klimakonfernez oder ein Artenschutzabkommen. Sie fliegen auch Kurzstrecken, die sie ansonsten verbieten wollen. Am schlimmsten ist jedoch die EU-Uschi, die fliegt jeden Meter innerhalb Europas.

      • Sie lesen doch sonst immer sehr genau die Mainstreammedien, wie es aussieht. Nichts von den 11 Geboten der Gewessler gehört? Neuigkeiten wie “Kochtopfdeckel drauflegen vermindert den Energieverbrauch beim Kochen” und andere “Expertentipps”

  8. Wasser predigen und Wein trinken… kennen wir ja aus der katholischen Kirche. Dass es nur Sympathisanten sind, wird wohl kaum stimmen. Einer der beiden steht vor Gericht, dem wird ja dann doch auch eine Aktion voran gegangen sein.

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