Um darauf aufmerksam zu machen, dass Fleisch die Klimakrise verschlimmert, aßen Aktivisten in Wien Steaks von einem Globus.
Wien | Von einem ein Meter großen Globus am Wiener Stephansplatz aßen Aktivisten des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) und der Veganen Gesellschaft am Dienstag extra blutige Steaks.
Vegan als Lösung
Die „Steaks“ auf dem Globus waren, wie sich herausstellte, allerdings aus Marzipan, das Blut war Himbeersaft. Die Aktion sollte auf die Klimaschädlichkeit des Fleischessens hinweisen. „Unser Fleischkonsum frisst die Erde auf!“, so das Motto der Aktion.
Die einfachste Maßnahme gegen den Klimawandel sei eine vegane Ernährung, heißt es in einer Aussendung des VGT. Es gehe aber nicht um individuelle Konsumentscheidungen, sondern um politische Maßnahmen, meint Martin Balluch vom VGT. Eine Fleischsteuer, Subventionen nur noch für pflanzliche Alternativen und Budget „ausnahmslos für ehrliche Werbung über die Auswirkung von Tierprodukten“, lauten die Vorschläge.
Kritik an Klimaklebern
Balluch wundert sich auch, warum Klimaaktivisten meist nur Tempo 100 fordern und auf die Schädlichkeit fossiler Brennstoffe hinweisen, nicht aber auf jene von Fleisch.
Laut dem Spezialbericht der IPCC im Jahr 2019 zur Landwirtschaft seien die direkten und indirekten Auswirkungen der Tierproduktion nämlich zu einem Drittel für den Klimawandel verantwortlich.
Überraschung über Zustimmung
Passanten hätten mit Zustimmung oder interessierten Fragen auf die Aktion reagiert. „Das hat mich ehrlich gesagt etwas überrascht“, so Balluch zu ZackZack. „Weil sich die Leute oft erstaunlich aufregen, sobald man sagt, dass weniger Fleischkonsum sinnvoll wäre.“
Weniger Fleischkonsum liege jedenfalls im Trend: „In den letzten zehn Jahren ist der Fleischkonsum jedes Jahr um ein Prozent gesunken, in hundert Jahren sind wir dann alle vegan“, lacht Balluch. Das sei aber „schon zu spät für das Klima“.
Titelbild:VGT.at