Der Bluthund Putins, Ramsan Kadyrow, verrät in einem Interview ganz unverblümt seine Fantasien zu territorialen Ansprüchen Russlands, die weit über die Ukraine hinausgehen.
Moskau | Im russischen Fernsehen sind Propagandasendungen mit absurden Spekulationen im Rahmen von Politdiskussionen keine Seltenheit. Just wenn man denkt, es könnte nicht bizarrer werden, belehrt der Generaloberst der russischen Streitkräfte und Oberhaupt der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, die Zuseher eines Besseren. Wenn es nach ihm ginge, würden die russischen Bestrebungen um Gebiete der Ukraine über Polen bis nach Ostdeutschland gehen, wie er in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen verriet.
“Das ist unser Territorium”
In einer Ausgabe der Sendung „60 Minuten“ des staatlich gelenkten TV-Senders „Rossija 1“ tagträumt Kadyrow über den Tod von Zelensky, Siege in der Ukraine und eine „Rückeroberung“ des ostdeutschen Gebiets. Gefragt zu seiner Aussage, Scholz “eine geben zu wollen” sowie zur Gefahr eines dritten Weltkriegs, lässt er seiner Fantasie freien Lauf. Scholz sei im Gespräch mit Putin „weich wie ein Panda gewesen“ und schwinge jetzt große, hasserfüllte Reden. Zu Deutschland holt der Diktator anschließend weiter aus: „Gorbatschow oder wer auch unsere Truppen abgezogen hat, man hätte sie dort lassen und Deutschland als Verräter bestrafen sollen, damit sie wissen, wo ihr Platz ist. Wir sollten zurückkehren, das ist unser Territorium“, so die klare Ansage.
Pistole einsatzbereit für Selenskyj
Auch zum Ausgang des Krieges in der Ukraine hat sich Kadyrow Gedanken gemacht. Nach seinen Vorstellungen wäre der beste Zug, den der ukrainische Präsident Selenskyj ziehen kann, dem Beispiel Hitlers zu folgen und auf den Abzug zu drücken. Stolz präsentiert er eine geladene Pistole, die ihm als Trophäe geschenkt worden sein soll und die er immer mit sich trage: „Damit er eine gute Sache für sein Volk machen kann, bin ich bereit sie ihm zu borgen“, sagt er die Pistole vor das leicht verschreckte Gesicht der Reporterin wedelnd.
Die jüngsten Aussagen Kadyrows führen einmal mehr vor die Augen, wie sehr das russische Staatsfernsehen extremistische Propaganda und Kriegshetze legitimiert. Die Sendungen vermitteln die Botschaft, dass Russland sich in einem Krieg mit dem Westen befinde, der ihre Existenz bedroht und zur Verteidigung dieser scheint jede Maßnahme gerechtfertigt.
Bluthund Putins
Kadyrow gilt neben Jewgeni Prigozhin als Putins Mann fürs Grobe. Schon lange vor dem Krieg ist er wiederholt mit seiner Vorliebe zur Brutalität und Erbarmungslosigkeit aufgefallen. Seine Truppen sind seit dem ersten Tag des Krieges ein wesentlicher Bestandteil des russischen Militärs in der Ukraine.
Anfangs galt Kadyrow im Kreml mit seinem rüpelhaften Auftreten und seiner Selbstverherrlichung lediglich als „nützlicher Idiot“. Solange er in Tschetschenien und im Nordkaukasus die Loyalität gegenüber dem Kreml bewahrte, wurden beide Augen für seine endlosen Menschenrechtsverletzungen und barbarischen Aussagen zugedrückt. „Für den Kreml ist er eine heilige Kuh, die viele Dinge tun darf – sogar Dinge, die anderen überhaupt nicht erlaubt sind“, sagte ein Oppositionspolitiker in einem Interview über das Verhältnis zwischen dem Kreml und Kadyrow. Mittlerweile wird sein aggressiver Führungsstil nicht nur geduldet, sondern sogar unterstützt.
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