Donnerstag, April 25, 2024

„Kurier“, „profil“ und der Fernsehbund

Für die ÖVP geht es um alles. Also nimmt sie sich alles. Jetzt ist der ORF dran.

Wien | Am Freitag hatte ich in meinem „Salon Pilz“ in der Wiener Kulisse zum ersten Mal einen Ehrengast: Michael Nikbakhsh, den Journalisten. Mit ihm hat der Anstand jetzt auch “profil“ verlassen.

Ich wäre gerne bei dem „Gespräch“, das die ÖVP-Exekutoren Salomon und Grasl mit dem Journalisten geführt haben, dabei gewesen. Aber ich kann es mir auch aus der Distanz ganz gut vorstellen.

Es stimmt, auch früher hatte die ÖVP über Raiffeisen Einfluss auf den „Kurier“. Aber Raiffeisen-Generalsekretär Christian Konrad verfolgte neben der Hilfe für seine ÖVP noch ein übergeordnetes Ziel. Die Zeitung sollt durch den leichten ÖVP-Drall keinen Schaden erleiden.

Selten wurden Geschichten „abgestochen“, viel öfter wurde darauf hingewiesen, dass es ja auch „eine andere Seite“ der Geschichten gäbe und dass man doch etwas öfter auch „den Roten“ auf die Finger schauen könnte. Helmut Brandstätter hat das als „Kurier“-Chef mit Haltung, Christian Rainer als sein Pendant bei „profil“ mit Geschmeidigkeit durchgestanden.

Wegwerf-Tools

Jetzt ist alles anders. Den Kurz-Spezis bei Raiffeisen ist inzwischen völlig egal, ob „Kurier“ und „profil“ vor die Hunde gehen. Sie werden jetzt als „Tools“ für den Endkampf der ÖVP gebraucht. Für ÖVP, Raiffeisen, Benko und den Rest der Familie geht es erstmals um alles. Raiffeisen steht wegen drohender Wertberichtigungen von Moskau bis Wien unter Druck. Dazu drohen Sanktionen aus Washington. Bei Benko scheint nicht klar, wie und ob es weitergeht. Und an der Spitze der ÖVP machen die jüngsten Ermittlungen mehrerer Staatsanwaltschaften klar, dass ein großer Teil der Familie plötzlich wieder im selben Boot mit Sebastian Kurz in Seenot ist.

„Es geht um viel!“ Johanna Mikl-Leitners grotesk übercoachter Wahlkampfauftritt sprach es an: Ohne Schützenhilfe an der Medienfront kann die ÖVP alles verspielen: den Kanzler, das Innenministerium und die Chance, sich das Justizressort für den finalen Befreiungsschlag gegen die WKStA zurückzuholen.

Der „Kurier“ scheint verloren. „Profil“ ist durch den brachialen Einstieg der Grasl/Thalhammer-Partie schwer beschädigt. Um beide ist es schade. Aber erst mit dem ORF wird es wirklich ernst für die Pressefreiheit in Österreich.

Im Kurz/Kogler-Sideletter haben die Grünen den ORF der ÖVP überlassen. Seit damals führt der „Freundeskreis der ÖVP“ das Regime im ORF. An seiner Spitze steht Thomas Zach, ein Lobbyist, der wie viele andere sein Handwerk im Kabinett von Innenminister Ernst Strasser gelernt hat.

Fernsehbund „ORF“

Zachs Schloss in der Nähe von Toulouse dient als Stützpunkt seines „Beratungsunternehmens“ Zacon. „Wir entwickeln innovative Strategien“ steht als Begrüßungssatz auf der Zacon-Website. Im Juni 2019 kümmerte sich ein „High Level“-Seminar um eine Weichenstellung: „Die Zukunft des ORF – die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten am Scheideweg“. Gleich neben dem Seminartext steht das Foto des Hauptreferenten: Roland Weissmann.

Quelle: www.zacon.fr

In der Zwischenzeit hat Zach seinen Referenten zum ORF-Generalsdirektor gemacht. Zach weiß: Wenn er pfeift, wedelt Weissmann mit dem ORF.

Aber, lautet hier der Einwand, das würde sich im ORF niemand gefallen lassen. Von der Kanzlerpartei gelenkter Journalismus, Tarek Leitner mit türkisem Zaumzeug, Geschichten auf Bestellung – jeder, der das versucht, würde nur eines provozieren: einen Aufstand.

Also war es wohl so: Niemand in der Nachrichten-Beletage am Küniglberg hatte mitbekommen, dass der ORF seit Generationen von St. Pölten bis Bregenz gleich nach ÖAAB und Bauernbund als „Fernsehbund“ eine der wichtigsten Teilorganisationen der ÖVP ist. Als das neulich als „Affäre Ziegler“ mitten im Mikl-Leitner-Wahlkampf platzte, waren die Entsetzenschreie von Armin Wolf und vielen anderen weit über den Küniglberg hinaus zu hören.

Message Control und Kiwi

Hinter dem Rücken der Star-Moderatoren hatten sich Ziegler, Weissmann und andere jahrelang im ÖVP-Freundeskreis im Haus getroffen. Niemand hatte etwas bemerkt. Aber jetzt… Aber jetzt was?

Als wäre nichts geschehen, läuft alles weiter. Am 10. Februar 2023 leisteten sich Leitner & Co. eine ZiB 1 mit einem ausführlichen Bericht über den „Migrationsgipfel der EU“. Der Bericht hatte eine Schwäche: In Brüssel fand kein „Migrationsgipfel“, sondern ein Gipfel zu „Ukraine“, „Sanktionen gegen Russland“ und „Schutz der EU-Außengrenzen“ statt. Nehammers Versuch, daraus einen „Migrationsgipfel“ zu machen, war überall gescheitert, mit einer Ausnahme: die ZiB 1. Dort sagte der Moderator den ÖVP-Text auf.

Dann kam der längere Bericht über „Message Control“, das Buch des ÖVP-Medienstrategen und WKStA-Beschuldigten Gerald Fleischmann. Den Beiträgen war anzusehen, dass sich die Redakteurinnen bemüht hatten, aus ihren Aufträgen das journalistisch Bestmögliche zu machen. Es spielt keine Rolle, ob sich die Moderatoren bei ihren Aufsagern noch ein bisserl geschämt haben. Es geht darum, dass die ÖVP bestellen kann und der ORF liefert.

Weil es statt Aufschrei in den Redaktionen und Protesten des Redakteursrats prompte Lieferungen der gewünschten Beiträge gibt, wissen Fleischmann und Nehammer, dass es geht. Also werden sie die Schrauben weiter anziehen. Dabei profitieren sie von der Verschlechterung des ORF-Rufs. Je mehr Zuseher glauben, dass auch der ORF parteilich und käuflich ist, desto weniger werden ihm nachweinen, wenn er auf das reduziert wird, was ÖVP und FPÖ als „ORF“ dulden.

Mit der „Reform des ORF“ ist jetzt die zweite Front eröffnet. Das Unternehmen muss „sparen“. Was das im ÖVP-Deutsch heißt, wird man bald sehen.

Und die Grünen? Die laufen mit. Sie sind inzwischen zur Kiwi-Partei geworden: großer Schnabel, dicker Bauch, keine Flügel. Schade, denn sie würden gerade gebraucht.

Titelbild: ZackZack/Miriam Mone

Peter Pilz
Peter Pilz
Peter Pilz ist Herausgeber von ZackZack.
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128 Kommentare

  1. Lasst euch doch nicht Verlackmeiern. Das was vom ORF populistisch verkündet wird, die vielen Millionen welche angeblich eingespart werden, holen die sich über alle Haushalte (weil fast doppelte Menge als GIS) in Österreich mehrfach zurück. Und die goldenen Futtertröge und das lustige Verschwendungssucht- Spiel geht fröhlich weiter. Und die ÖVP Raab und der Grüne Stiftungs Capo Lockl und ÖVP Weißmann packeln das hinterrücks aus. (Lockl Lakei des Bundespräsidenten läßt grüßen)

  2. Die neue Normalität normalisiert und wird unter aller Augen stabiler und stabiler.

    Es ist mittlerweile müßig sich permanent darüber zu echauffieren. Dem System ist nicht mehr zu entkommen.

    Den letalen und in Bälde zu erwartenden Schritt gegen unser letztes Stück Freiheit wird die Digitalisierung des Bargeldverkehrs mit sich bringen. Dann sind wir selbstverschuldet auf unsere Mängel zurückgeworfen und werden nach Ventilen für den nicht mehr zu kanalisierenden Zorn suchen…

    „Macht verteilt sich über Netze, und in diesem Netz zirkulieren die Individuen nicht nur, sondern sind stets auch in der Position, diese Macht zugleich über sich ergehen zu lassen wie sie auszuüben. Man könnte sagen: Keine Position, die nicht Dis-Position wäre “…

    Foucault, Michel: In Verteidigung der Gesellschaft. Vorlesungen am Collège de France 1975-76;

    Einstweilen gute Nacht Österreich!

  3. Ich sehe es eher so dass die Fleischmann’s “positive Buchvorstellung” Teil eines Deals ist.
    Man darf dabei nicht vergessen dass mit der Einführung einer Haushaltsabgabe oder gar Steuer ein lang ersehnter Wunsch des ORF in Erfüllung geht.
    Es hat sich auch unter Weissmann überhaupt nichts verändert oder ist hier jemandem etwas anderes aufgefallen.

    “Es geht um alles” – PP, wie oft denn noch?
    Ich wundere mich schon seit längerem darüber dass die Kommentarspalte des Flagschiffs “Pilz am Sonntag” stagniert.
    Wo bleiben die Anklagen oder gar Verurteilungen?
    Wo sind die News dass Schmid überhaupt den Kronzeugen- Status beantragt hat?
    Wurden die Ermittlungen gegen Soberl etwa auch schon eingestellt?
    Es tut sich ganz einfach gar nichts mehr und vom Knalleffekt zu Schmid’s Aussagen ist nichts mehr übrig.

    • Wr alle warten sehnsüchtig auf die ersten Anklagen. Ich fürchte, sie werden noch eine Zeit in Anspruch nehmen, da die WKStA das gesamte Dunkelfeld der Korruption gerade beleuchtet. Unter Pilnacek ging das schneller, da er die Fälle separieren ließ. Aber man kriegt damit halt nur die kleinen Fische.

      PP kann das nicht beschleunigen. Er ist nicht Generalstaatsanwalt. Leider. Aus dieser unglücklichen Konstellation ergibt sich, dass man zwischenzeitig auch ohne Neuigkeitswert einiges nochmal von einer anderen Seite beleuchten muss.

      Dass nichts übrig ist, werden vielleicht ein paar Parteilemminge glauben, vielleicht auch Sie. Und die dürfte es ja durchaus in größerer Zahl hier geben. 😉

      • Was wenn es aber nie zu diesen Anklagen kommen wird?
        Oder wenn es doch dazu kommt dann zu keinen Verurteilungen und vor allem weiter keinen Konsequenzen daraus, wie wir das ja schon über Jahrzehnte hinweg beobachten konnten und können?
        Ist der von höchster Stelle bereits erkannte und breits zur raschen Behebung ausgerufene “Wasserschaden” denn nun völlig egal geworden?

  4. Weißman, so hört man allenthalben, interventiert in die Redaktionen so wenig we noch kein GD zuvor. Das muss man zur Ehrenrettung anmerken, das wäscht ihn aber nicht weiß.

    Gegen die GIS kampagnisieren NEOS, Türkis und Blau seit 6 Jahren massiv. Das verfängt sich dann. Man darf nicht vergessen, dass Niko Alm (NEOS) die Verfassungsklage gegen die GIS führte und gewann. Dieses Urteil gab der Medienministerin ein Erpressungsmittel in die Hand, das sie jetzt ausspielt. ‘Ihr reduziert euch um 1/3 oder ich entziehe euch ersatzlos 2/3 der Einnahmen, indem ich die Hände in den Schoß lege und nichts tu.’, ist die (hier paraphrasierte) Kernaussage dieser. 1/3 ist ein Kahlschlag.

    Unter dem Gesichtspunkt des bevorstehenden Kahlschlags braucht Weißmann nicht zu intervenieren. Die erforderten Konzernumbauten werden es personell hochweiß schon richten. Das öffentliche Schweigen Weißmanns zur ministeriellen Erpressung wirft doch einige Fragen auf.

    • Statt der GIS soll eine Haushaltsabgabe eingerichtet werden, die die GIS-Kritiker:innen als Strafverschärfung erleben. Es gibt dann kein Schlupfloch mehr. Durch diese Strafverschärfung werden in Ö anders als in D oder der CH die Stimmen nicht verstummen. Im Gegenteil, sie werden lauter werden. Und auch das ist bei einem politischen Ränkespiel vielleicht auch gerade erwünscht. Denn je mehr der ORF ins Gerede kommt, umso eher kann er zerschlagen werden.

      2/3 der Bevölkerung wünschen sich einen budgetfinanzierten ORF (wohl weil die Kosten dann versteckt bei einem ankommen und ganz sicher weil sie diese Debatten leid sind, sie wollen das Thema endlich vom Tisch haben). Aus der Sicht eines Ränkespiels sind 2/3 der Bevölkerung, die einen öffentlich-rechtlichen Sender haben wollen, selbstverständlich unerträglich. Denn der ORF soll ja nicht nur nicht bleiben, wie er ist, er soll ja (siehe Strategiekonzept Steger) vernichtet werden. Das ist das Ziel.

      Muss der ORF also nun mindestens 1/3 der bisher wahrgenommenen Aufgaben einstellen, wird dafür die Haushaltsabgabe eingeführt, kann man sich ausmalen, dass die Legitimität des ORF weiter schwinden wird. Er wird seine öffentlich-rechtlichen Aufgaben nur mehr noch unzureichender wahrnehmen können wie bisher. Man wird Sturm laufen. In D und der CH wurde die Haushaltsabgabe mit einer Verpflichtung zur Erweiterung des öffentlich-rechtlichen Auftrags kombiniert. In Ö wird mit der Haushaltsabgabe eine Verringerung dieses Auftrags gefordert. Selbstverständlich nicht direkt, aber jeder kann sich ausmalen, dass man die bisherigen Leistungen nicht aufrecht erhalten wird können.

      Und da steht, sitzt, liegt Weißmann öffentlich schweigend und öffentlich-rechtlich schweigend sowieso. Was tut er? Wir wissen es nicht. Sein Verhandlungsgeschick für den ORF dürfte jedenfalls unzureichend sein, oder aber es war von Anfang an beschlossene Sache, dass Weißmann der Totengräber des ORF werden solle. Dann ist Weißmanns Schweigen seiner Mitwisserschaft und seiner Mittätertäterschaft geschuldet. Jedenfalls ist sein öffentliches Schweigen angesichts der Bedrohung durch die Ministerin zumindest unverständlich. Er müsste sich da erst einmal erklären.

      Die Geschichte wird es zeigen.

      PP hat es nur angedeutet. Was das für den Journalismus, die Medienfreiheit, die Kunst- und Kultur bedeuten wird, ist gleichfalls ein Kahlschlag ungeheuren Ausmaßes, dessen Folgen überhaupt noch nicht abzuschätzen sind, weil ja in keiner Weise irgendwo etwas kursiert, wie es mit dem Medienstandort Österreich weitergehen soll. Es ist nur eines klar: Freie Medien werden einem Kahlschlag unterzogen.

      • Und wo genau wird der ORF jetzt sparen, ist das schon bekannt? Welcher öffentlich-rechtliche Auftrag ist gemeint?
        Schau mal zB in die Liste der Eigenproduktionen. An die Zeiten von früher kann der überhaupt nicht mehr anknüpfen.

        • Äh. Von “Sparen” ist nur bei der Türkisen die Rede. Ich finde es bemerkenswert, dass Sie dieses türkise Framing so 1:1 übernehmen. Wirklich bemerkenswert.

          Zu Ihrer Frage: Weißmann legt am Montag, den 20.2.2023, dem Stiftungsrat sein Kahlschlag-Konzept vor. Der Stiftungsrat wird am selben Tag einen Beschluss darüber fassen. Morgen werden wir es also wissen.

          Bemerkenswert ist auch, dass Weißmann gegen diesen Kahlschlag nicht auftritt, sein Unternehmen verteidigt gegen diese Bedrohungen, sondern eine Woche nach dem letzten Ministergespräch einfach die Umsetzung des ministeriellen Wunsches auf den Tisch legen wird. Das kann man nur, wenn man schon lange daran gearbeitet hatte.

          Bemerkenswert ist weiters, dass der GD, der seinem Unternehmen haftend verpflichtet ist, einfach wie ein Handlanger die ministeriellen Aufträge abarbeitet – gegen die Interessen des ORF. Zumindest wurde es so kommuniziert, dass Weißmann am Montag seine Kahlschlag-Ziele vorlegen werde.

          • Sparen ist Teil des Deals. Ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen. Wieso braucht der ORF überhaupt zusätzliche Millionen im neunstelligen Bereich die nächsten Jahre?

          • Es ist kein “Sparen”, wenn Sie angewiesen werden 1/3 Ihrer Wohnung zu verkaufen. “Sparen” ist Lüge pur. Das hat mit “Sparen” nichts zu tun. Hier wird Zwang zur Verscherbelung eines Drittels des Unternehmens ausgeübt.

          • Öh. Sie verdrehen die Fakten grad. Das macht es schwer, irgendwie konstruktiv in Auseinandersetzung zu kommen. Vielleicht wollen Sie diese ja auch gezielt verhindern. Wenn nicht, bleiben wir bei den Fakten:

            Erstens sind das Fragen, die Sie bitte an das ORF-Service richten müssen. Die können diese Frage beantworten, zumindest wissen sie, wer im ORF Auskunft geben kann. Falls es dann noch Personal für solche Antworten gibt.

            Zweitens: Gebührenerhöhung? Ja bei der Müllabfuhr, so ich das mitgekriegt habe, aber beim ORF? Wann wo wie?

            Drittens: Die zusätzlichen Mittel werden für das Bezahlen von Energie benötigt. Das trifft den ORF nicht weniger wie die Voest. Die Voest gibt die Preise an die Kund:innen weiter, so wie das auch jede Bank tut. Wenn der ORF das tun möchte, braucht es eine Gesetzesnovelle. Und die OMV streift Gewinne ein, ohne was abgeben zu müssen. Beide anteilig im Staatsbesitz.

            Viertens: Die Gehälter wurden im Jahr 22, wirksam für 2023 real um etwa 7% gekürzt. Bei 9% Inflation führt eine Gehaltserhöhung um 2% zu einem Reallohnverlust von 7%-Punkten. Das betrifft auch Technik, Putzdienste etc.

          • Ja. Und manchmal beschleicht mich der Verdacht, dass sie wollen, dass es den pösen “Wahrheitsfanatikern” weh tut. Die mögen bitte verschwinden.

            Vielleicht tun ihnen aber auch faktenbasierte Auseinandersetzungen weh, dann kann man das als Reourkutsche verstehen.

          • Das halte ich durchaus für möglich. Seine Rolle ist zwielichtig wie selten etwas im polit-medialen Umfeld.

        • Der öffentlich-rechtliche Auftrag des ORF (Österreichischer Rundfunk) in Österreich ist im ORF-Gesetz verankert und umfasst die Aufgabe, die Informations-, Bildungs- und Unterhaltungsbedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen. Konkret bedeutet das:

          Informationsauftrag: Der ORF hat die Verpflichtung, eine unabhängige, umfassende und objektive Berichterstattung zu gewährleisten. Er soll über alle wichtigen Ereignisse in Österreich und der Welt informieren und dabei eine Vielfalt an Meinungen abbilden. Der ORF ist auch verpflichtet, Beiträge zu produzieren, die der Bildung und Orientierung dienen.

          Kultureller Auftrag: Der ORF soll als Förderer von Kunst und Kultur in Österreich agieren und sich für die Bewahrung des kulturellen Erbes und die Förderung von zeitgenössischen Kunstformen einsetzen.

          Integration und gesellschaftliche Verantwortung: Der ORF soll einen Beitrag zur Integration von Minderheiten in Österreich leisten und sich für eine offene und demokratische Gesellschaft einsetzen. Er soll auch Themen wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und Toleranz aufgreifen.

          Unterhaltung und Sport: Der ORF soll auch ein breites Unterhaltungsangebot und Sportübertragungen bereitstellen.

          Der öffentlich-rechtliche Auftrag des ORF hat damit einen umfassenden Charakter, der sich auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche erstreckt. Der ORF ist unabhängig von politischen und wirtschaftlichen Interessen und soll in erster Linie den Bedürfnissen der Bevölkerung dienen.

          Das ORF-Gesetz:
          https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10000785&FassungVom=1985-12-31

      • Und parallel wird ein ideologisch geformter Gegenpart zum öffentlich finanziertem Rundfunk gepusht. Servus TV als Paradebeispiel vom neuen “innovativen” privatisierten Informations und Unterhaltungsmedium. Das neuere bunte und natürlich völlig unabhängige Fernschau und Streamingerlebnis, garantiert immer die “eigentliche Wahrheit” (bei ihrer Ehr) und bietet natürlich auch extra gestylte Schmankerl von Fußball und Verstappen, patriotisches und heimatsbezogenes von den Baumgartners, Gabaliers, Karl Schranzes und Schröcknadels etc. bis eben den “Reality” Satirebeitrag vom Wegscheider. Da muss sich der ORF (Armin Wolf, Pötzlsberger und co.) schon strecken, noch dazu wo Weißmann seinen Teil nicht wirklich dazu beitragen wird können, wollen, dürfen…Von den Stiftungsräten ganz zu schweigen.

        • Ja, Oligarchen-TV ist in Ö große Mode. Immer noch. Nach einem Jahr Krieg und des mittlerweile hinlänglich bekannten schädigenden Verhaltens des Geldadels, wird weiter auf Expansion gesetzt. Nicht nur im Medienbereich, aber auch da massiv. Schüsselließ ja das Stiftungsrecht so umgestalten, dass die Finanz faktisch keinen Einblick mehr hat. Österreich ist ein Verschleierungsparadies für Nutznießer von Vermögen.

      • Der orf soll auf das dummheitslevel eines kurz und konsorten ausgedünnt werden.
        Schon lange vorher wurde das schulfernsehen gestrichen, warum eigentlich?
        Welches wissen braucht man schon in den wählerinnenaugen, um in ö bk werden zu können, oder minister?

        • Oh nein, da geht es schon lange nicht mehr um die Repräsentanz von Politiker:innen. Ach, Sendungen. Die fallen mal so aus, mal so. Das Biotop soll zerstört werden, in dem überhaupt Gedanken entstehen, in dem überhaupt erst Kunst oder ein kreativer Prozess möglich ist. Es geht darum, die Grundlage für Widerspruch zu zerstören.

  5. Meiner Meinung nach ist die ÖVP schon lange moralisch tot.
    Aber da sie einfach der Herrscher “des Systems” ist, war das bisher komplett ohne Wirkung geblieben.
    So schreibt Herr PP auch seit es ZZ gibt darüber, dass es bei der ÖVP um alles gehen würde.
    Entweder fällt dieses “System” und der weiter triefende Wasserschaden wird nicht nur endlich gestoppt, sondern auch dessen enormen Schäden nachhaltig beseitigt, oder es geht alles so weiter wie bisher und wird damit auch weiter noch viel viel schlimmer werden.(müssen?)

    So habe ich auch immer weniger Lust hierzu überhaupt noch etwas zu posten und geht das vermutlich auch vielen anderen so, da die Wahrscheinlichkeit sehr sehr gering ist, das hier je ohne Volksaufstand sich je etwas bewegen wird…

    • Von nö her kenn ich die vp nur als höchst lebendigen polpo famigliare, der alles umschlingt, was macht bringt.
      Für die anderen bleibt da keine luft zum atmen.

  6. Nach massenkündigung bei GIS holen sich das Geld durch allgemeine steuer egal ob in Besitz eine radio oder TV ist oder nicht, also auch bei Internet, was die Verfassung abgelehnt hat. Ich hoffe das die wieder a watschen bekommen. Was macht eingentlich der Rechnungshof ? Keine steuerdiebstall zu melden ?

  7. Probleme, die wir vielleicht bald nicht mehr haben.

    Wir können weiterhin den Kopf in den Sand stecken und uns in unserem abgeschotteten Mikrokosmos unserer global gesehen vollkommen bedeutungslosen Innenpolitik widmen, oder wir könnten aus unserem Traum aufwachen und aktiv versuchen, den näher rückenden Atomkrieg zu stoppen.

    Meine Mahnenden Worte von vor einem Jahr, dass uns die USA in einen Krieg gegen Russland hineindrängen, werden eben wahr. Die meisten jubeln noch, weil sie nicht abschätzen können, was ihnen droht. Dabei sollten wir längst mit demokratischen Mitteln versuchen, dieser Kriegslust Einhalt zu gebieten.

    Die USA verschaffen sich die Zustimmung zu ihrem Feldzug, indem sie alle Opponenten sanktionieren und wirtschaftlich ruinieren. Das war vor dem zweiten WK nicht anders. Wer gegen diesen Krieg ist, sollte jetzt den Mut haben und aufstehen. Und nur wenn wir jetzt kollektiv aufstehen, können wir diesen Krieg noch verhindern. Später kann es bereits zu spät sein.

  8. Irgendwie ist das alles ein Kampf gegen Windmühlen solange es nicht endlich so etwas wie eine verantwortungsvolle Berichterstattung in den Medien gibt, sachlich und zur Sache. In der Krone steht heute groß auf dem Titelblatt: “So viel Gewalt an Frauen wie noch nie..” eine glatte Lüge, die dann auf Seite 10 ! in einem kleinen Artikel richtig gestellt wird, mit den Worten: “Der Anstieg sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich die Opfer mittlerweile vermehrt wehren und Anzeige erstatten und die Zivilgesellschaft auch nicht mehr so oft weg schaut wie früher…” Irgend welche Daten und Fakten sucht man indes vergeblich….. wozu auch…der simple Krone Leser hat längst scheine Schlüsse gezogen…die Headline hat ihm dazu gereicht….den Rest liest er nicht und Genaueres will er auch nicht wissen. Hauptsache seine Ängste werden bestätigt. Haben die Dichands so etwas wirklich nötig? Die bekommen ein Haufen Geld aus dem Steuertopf…wofür? Für derartigen Mist?

  9. Gerade deshalb vertraue ich den Sendern Puls 4 und Puls 24 mit ihrem ausgezeichneten Moderatorenteam eher als dem ORF. Der Armin Wolf scheint beim ORF der Fels in der Brandung zu sein. Ebenso der Martin Thür und der Tobias Pötzelsberger. Aber denen wird der Text ja auch vorgeschrieben, es sei denn sie dürfen ein Interview führen.

    • Die Protagonisten die sie aufgezählt haben sind aber keine klassischen Berichterstatter und dürfen auch durchaus kritisch Stellung beziehen – noch. Das verlesen vorgelegter Texte ist dem neuen Opernball “Dreamteam” vorbehalten.

  10. Vielleicht sollten wir uns ja alle geschlossen weigern, diese dappade Haushaltsabgabe zu zahlen solange die Politik ihre Finger nicht vom ORF lassen kann?

  11. Weshalb PP noch immer in Richtung der Grünen äugelt, ist für mich unverständlich.
    Was die aufführen gilt dem egoistischen Machterhalt -wie eben auch jener der Schwürkisen.
    Für mich sind es ein und dieselbe Partei bis auf formelle Wählerköder und Blendgranaten.
    Falsch, verschlagen, käuflich und somit korrupt bis ins Knochenmark.

    • Ich sehe nicht dass der PP in Richtung Grün liebäugelt. Im Gegenteil, er ist von seinen Grünen, die er mitbegründet hat, schwer enttäuscht und kritisiert sie auch dementsprechend. Bereits bevor sie ihre Ideologie vollkommmen über Bord geworfen haben und zum türkisen Schoßhund verkommen sind, hat er sich von ihnen abgewendet, weil er beispielsweise deren Willkommenspolitik, die nicht hinterfragt wurde, nicht mehr mitmachen wollte.

    • Sie haben recht, bei PP ist eine massiv ausgeprägte Schonhaltung gegenüber den kritiklosen grünen ÖVP-Machterhaltern in dieser unsäglichen Regierung festzustellen.

      Das ist wohl seiner politischen grünen Vergangenheit geschuldet.

  12. Ich hatte mal jahrelang ein Kurier-ABO. Doch das habe ich storniert. Ich kauf mir dieses Schmierenblatt auch nicht mehr im Kiosk. Hin und wieder guck ich mal KURIER-Online, aber wenn man dort die Kommentare zu bestimmten Artikeln im Forum liest, dann kommt einem der Brechdurchfall, und zwar auf die Sekunde. Es ist eine Schande, was dort unmoderiert alles durchgeht. Dagegen war das NS-Blatt “Der Stürmer” einen Mickey-Mouse-Heft.

    • Bei der (allzu) berechtigten Kritik an den Kurier bin ich ja noch bei ihnen. Doch das frühere NS Propagandablatt als weitaus kleineres Übel zu bezeichnen grenzt an absolut schwachsinnige Verharmlosung der Nazidiktatur. Weiss ja nicht wie rechts sie ticken doch so eine Aussage kann wohl nur einem rechtsradikalen Gedankengut entstammen. Eigentlich solltens ihnen in Grund und Boden schämen und froh sein wenn man sie nicht in die Schublade von Wiederbetätigern und Holocaustleugnern verfrachtet.

    • Seit die weise salomon dort anschafft, lese ich das blattl nicht einmal online, schaute ohnehin nur die pammesberger karikatur an. Seit die kostenpflichtig ist, nein, danke.

  13. Der schwarze “Fernsehbund” ist sich nicht zu schade, sogar in die Opernballübertragung des ORF hinein zu intrigieren. Das türkise, ganz schwache Trachtenpärchen Leitner/Bernard wird zu Lasten von einem bewährt guten Interviewer Alfons Haider (er hat den Nachteil im roten Burgenland – unter Doskozil – kulturell engagiert zu sein) in die Sendung gedrückt. Bernard darf sich dann noch an ihren Chef Weißmann zu einem Tänzchen mit ihm anbiedern.

    So funktioniert “unabhängiger ORF” unter Schwarz/Grün. Es zählt nicht die Leistung, es zählt die politische Nähe zum neuen Chef. Keine Überraschung, war so zu erwarten.

  14. Ich bin gespannt, ob der Plan alle Haushalte zu einer verpflichteten Abgabe für den ORF zu zwingen, aufgeht. Das ist ja in Vorbereitung, und zwar unabhängig davon ob am Wohnort ein Empfangsgerät vorhanden ist, oder nicht…

    Das ist ungefähr so, wie wenn man mit frischen Semmerln von Haus zu Haus fährt und die Leute dazu verpflichtet welche zu kaufen. Sagt einer nein, dann darf man die “Schulden” exekutieren.
    Auch dann, wenn die Semmerl gar keine Semmerl sind, sondern dampfende Schei*haufen!

    Eine ganz neue Form des Wirtschaftens mit Dienstleistungen….

  15. Während man in den letzten 3 Jahren in den ZiB-Studios zu Gericht gesessen ist , wer aller nicht auf die Straßen darf, hat man der Pressefreiheit im Land langsam das Licht abgedreht. Wer sich selbst für eine geniale Leuchte hält, merkt das heraufsteigende Finsterwerden im toten Winkel der Geschichte nicht…..

          • Pink: neoliberaler ableger der industriellenvereinigung.
            Im parlament stimmen sie den schwürkisen ohne hemmungen zu.
            Und was eines ihrer lieblingsthemen, die bildung, betrifft, so haben sie nicht die bildung im allgemeinen im sinn, sondern die ausbildung, damit die betriebe profitieren.

  16. Schade ist, dass sich die Blauen nie als Alternative, ausser für die machtgeilen Türkisen, anbieten. Es wäre dringend notwendig, dass diese Partei nicht ihr 4. JAHRZEHNT in der Regierung beenden.

  17. „Journalisten sind sowieso die größten Huren auf dem Planeten.“
    H.C. Strache

    „Vergiss nicht – du hackelst im ÖVP Kabinett!! Du bist die Hure für die Reichen!“
    Thomas Schmid

    Die Prostitution des Leibes teilt mit dem Journalisten die Fähigkeit, nicht empfinden zu müssen, hat aber vor ihm die Fähigkeit voraus, empfinden zu können.
    Karl Kraus

    Es ist nicht verwunderlich, dass Österreich seit Jahren im Pressefreiheitsindex, für den Reporter ohne Grenzen jährlich 180 Staaten vergleicht, weiter nach hinten fällt.
    Den Platz in der Spitzengruppe der Staaten mit guter Pressefreiheit hat Österreich bereits 2019 aufgrund der „Ibiza“-Affäre verloren und ist im aktuellen Ranking (2022) wieder drastisch abgerutscht – von Platz 17 auf 31.

    noch einmal Karl Kraus
    Ich habe viele Jahre damit verbracht, den Journalismus und die intellektuelle Korruption, die von ihm ausgeht, mit ganzer Seelenkraft zu verabscheuen.

    https://www.hagerhard.at/blog/2022/12/die-hure-der-hure-der-reichen/

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