Donnerstag, April 25, 2024

Bericht: Raiffeisen soll massiv von Sanktionen profitieren

Das Russland-Geschäft der Raiffeisen-Bank steht stark unter Beschuss. Ein Whistleblower soll laut „Financial Times“ die riesigen Dimensionen des Russlandgeschäfts der Bank skizziert haben. 

Wien | Über das Wochenende verbreitete sich ein Bericht der britischen „Financial Times“ (FT) wie ein Lauffeuer. Darin wird ein anonymer Manager zitiert, der das Russlandgeschäft der Raiffeisen beziffert. Demnach soll die Bank massiv von den Russlandsanktionen profitieren. 

Rekordgewinne – trotz Sanktionen

Fest steht: Die Raiffeisenbank International (RBI) macht Rekordgewinne. Im Laufe des Kriegsjahres fuhr man satte 3,6 Milliarden Euro Gewinn ein. Zur Einordnung: das ist fast drei Mal so viel wie noch im Jahr davor. Mehr als 60 Prozent davon sind Geschäften in Russland und Belarus zuzurechnen. 

Geht es nach dem Whistleblower, sollen angeblich rund „40-50 Prozent aller Geldflüsse zwischen Russland und dem Rest der Welt“ abgewickelt werden. Deshalb, so schließt der anonym zitierte Manager, profitiere Raiffeisen de facto von den Sanktionen, die im Finanzsektor gegen Russland wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine verhängt worden waren.

Bank-Experte: Kann nur Zentralbank wissen

Vonseiten eines Raiffeisen-Sprechers hieß es dazu Medienberichten zufolge lediglich, die Bank halte die Sanktionen der EU und der USA „vollständig“ ein. Was das laufende Russlandgeschäft betrifft, hüllt man sich offenbar in Schweigen. Das war schon bei den brutal niedergeknüppelten Demonstrationen in Belarus im Jahr 2020 der Fall. Hier war seitens Raiffeisen gegenüber ZackZack zu hören, man denke nicht an einen Rückzug. Die Belarus-Tochter der Raiffeisen, „Priorbank“, gehört zu den größten des autoritär regierten Landes.

Laut Stefan Pichler, Bank-Experte an der Wirtschaftsuni Wien (WU), sei unklar, wie viel Prozent des Zahlungsverkehrs Russlands tatsächlich über die RBI laufe. Das könne, so Pichler dem „Standard“ zufolge, könne nur die Zentralbank in Moskau wissen. Vermutlich sei es der anonymen „FT“-Quelle um den Anteil am internationalen Zahlungssystem Swift gegangen. Während der Anteil der RBI dort gestiegen sei, gebe es einen gesunkenen Wert des Swift-Zahlungsverkehrs am gesamten Zahlungsverkehr in Russland. 

Titelbild: HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

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5 Kommentare

  1. wie gut, dass die katholische kirche rechtzeitig ihre bank verkaufte (an die grawe sic!) UND ihre konten zur RBI legte. wie war das noch mit dem zweck, der da mittel heiligt?

  2. Empörte Österreicher wollen nicht, dass die RBI russisches Geld verdient. Die empörten Österreicher wollen vielmehr, das den armen Russen die Schulden im Milliardenhöhe erlassen werden, also ein Milliardengeschenk der Österreicher an die Russen, und nachher die gesamte Bankinfrastruktur samt hunderten Filialen und tausenden geschulten MA einem notleidenden russischen Oligarchen zum Nulltarif überlassen wird. Ja, wenn wir Österreicher wissen, wie man jemanden wirklich wehtut.

    Inzwischen machen die US-Banken weiter als wäre nichts gewesen, die müssen auch keine Angst vor dem US-Sanktionsregime haben, derweil die USA weiterhin fleissig den Russen ua. Uran abkaufen. Was man auch nicht übersehen sollte, die meisten zurückgezogenen US-Firmen haben mit den russischen Nachfolgern Besserungsvereinbarungen getroffen, die Ihnen nach dem Krieg den Wiedereinstieg in Ihre Beteiligungen garantieren.

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