Mittwoch, April 24, 2024

Verbrennung von “Klimakleber”-Hexe: Anzeige wegen Verhetzung

In Vorarlberg ist beim traditionellen “Funken” eine als Aktivistin der “Letzten Generation” verkleidete Hexe verbrannt worden. Die Staatsanwaltschaft Feldkirch prüfe derzeit eine Anzeige wegen Verhetzung.

Vandans | Im Bezirk Bludenz in Vorarlberg ist es am Sonntagabend beim traditionellen “Funken” zu einer als “Klimakleberin” verkleideten Hexenpuppe gekommen. Die Funkenzunft in der Ortschaft Vandans, die die Verbrennung organisierte, wollte auch nach einer Aufforderung, die Verbrennung der Hexe zu unterlassen, nicht von ihrem Vorhaben abrücken. Die Staatsanwaltschaft Feldkirch prüft unterdessen seit Montag eine Anzeige wegen Verhetzung.

„Sie hat es verdient“

Für besondere Aufregung sorgte ein Posting der Vandanser Funkenzunft in sozialen Medien. Unter der Überschrift „Sie hat es verdient“ war eine Hexenfigur auf dem “Funken” sitzend zu sehen. Auf dem meterhohen Holzturm, der am Sonntag entzündet wurde, prangte die Figur mitsamt übergroßem Alleskleber, zerrissener Hose und orangefarbener Warnweste. Die Anspielung auf die „Letzte Generation“ und deren Klebeaktionen auf Österreichs Straßen war offensichtlich.

“Letzte Generation” sah “Hexenjagd”

Geschockt zeigte sich die Organisation “Letzte Generation” in sozialen Medien. Von einer „Hexenjagd“ auf friedliche Protestanten war die Rede.

Auf Anfrage von ZackZack bezeichnete die “Letzte Generation” die Aktion als „irre“ und führte weiter aus, es sei „unvorstellbar, wie viel Hass und Häme uns entgegenschlägt“. Zu den Verantwortlichen bei der Funkenzunft sagte man immerhin, man sei „froh, dass die sich entschuldigt haben“.

Die Funkenzunft teilte auf Anfrage der APA mit: „Wir wollten niemanden verunglimpfen“. Zuvor hatte man die Aufforderung, die Hexe zu entfernen, öffentlichkeitswirksam ignoriert. Man werde die Hexe sicherlich nicht vom Funken herunternehmen, sagte der Vorsitzende der Funkenzunft dem ORF noch am vergangenen Wochenende.

Anzeige wegen Verhetzung

Bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch ist trotz Entschuldigung seitens der Funkenzunft eine Anzeige wegen Verhetzung eingegangen, die derzeit geprüft werde. Die heftigen Reaktionen lösten bei der Funkenzunft Fassungslosigkeit aus: „Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir das nie im Leben gemacht. Das ist nach hinten losgegangen und tut uns leid”, sagte der Sprecher der Funkenzunft.  

Brauchtum in Vorarlberg

Das Verbrennen des „Funkens“, eines bis zu 60 Meter hohen Holzturmes, ist Bestandteil des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO und in Österreich fast ausschließlich in Vorarlberg beheimatet. Als Höhepunkt gilt die Explosion der ganz oben befestigten „Funkenhexe“. Die Puppe gilt als Symbol des Winters, den es mittels der Verbrennung zu vertreiben gilt.

Titelbild: Screenshot Twitter

DanielPilz
DanielPilz
Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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24 Kommentare

  1. Dieses sinnlose Verheizen von Brennholz sollte aus mehreren Gründen verboten werden.

    • Sie können sich ja am Funken ankleben um es zu verhindern. Dann rufen die Leut “ischt jetzt des da oben oder die da unten die Hex”.

  2. Der …..häusl hat ja auch nur seine Meinung kund getan. Das andere dann loslaufen und an Blödsinn manchen da kann ER ja nix dafür.
    Gibts jetzt bald eine Anklage für ihn oder wie?
    Das wäre schon seeeehr wichtig und gut.

  3. An alle die jetzt entrüstet sind – hätten sie den Nehammer oder gar den Kurz da hinaufgesetzt, dann wäre es natürlich bewundernswerte feinste Satire gewesen.
    Und wenn gar der Putin da oben gesessen wäre, dann hätte das halbe moralinsaure Europa zum Takt der US-Militärkapelle vor Freude auf der Strasse getanzt.

  4. WIrd sie auch angezeigt?
    “Fehler erkannt”: So versucht Ministerin Edtstadler alle Corona-Befehle zu entschuldigen

  5. Der Obmann der Funkenzunft spricht von einer satirischen Darstellung und wundert sich uber die Kritik da ja die meisten Einheimischen dort mit Humor auf die Puppenverbrennung reagiert hätten. Also ich weiß nicht, nichts gegen Satire und Humor doch wie zurückgeblieben muss man sein um so was lustig zu finden. Schon alleine dass der werte Ideenhaber, der sich wohl für eine Spasskanone hält, meinte dass dem Ort eine kleine Puplicity durch diesen “Hammerschmäh” nicht schaden könnte, spricht Bände. Ein jeder mit einem Fünkchen Hirn hätte abschätzen können was solche eine hirnrissige Aktion an negativer Reaktion mit sich führen kann. Besonders da ja alle Bitten und Warnungen großkotzig in den Wind geschrieben wurden. Aber manche glaubten in Vandans vielleicht dass dies gut ankommt auf Facebook und regionalem TV, da ja früher auch viele Leute glacht haben als die böse Hexe am Scheiterhaufen verbrannt wurde.

  6. Kein Humor, diese Aktivist:innen. Nur zum moralinsauren Ankleben fähig, zum Lachen nicht mehr.
    Dass dann die, die mit Klebeaktionen andauernd das Gesetz brechen unter dem Hinweis, das sei ihnen egar und sie gingen ins Gefängnis (was dann aber gelegentlich doch nicht stimmt und der Badeurlaub in Thailand bevorzugt wird), dass diese Gesetzesbrecher den Staatsanwalt wegen einer Funkenhexe bemühen, ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten.

    • Wenn sie der Meinung sind dass die Klimaaktivisten auf diese geistlose und martialische Aktion mit Humor reagieren hätten sollen, sinds genauso bescheuert wie die Mitglieder der Vandanser Funkenzunft. Von ihrer Ignoranz gar zu schweigen…

      • Geh Lehmann, tun’s net weinen, es sind eh keine echten Tränen, sondern nur die eines permanenten Mitläufers, der jetzt halt auch noch ein bissl öko-woke tun will. Durchschaubar und peinlich, Lehmann.

        • Werde da eher an unselige Zeiten erinnert von denen ich ausreichend erfahren habe von meinen verstorbenen und noch lebenden Familienangehörigen. Diese Zeiten haben offenbart wie rasch aus verhetzten Mitmenschen die Minderheiten angehören tatsächliche Opfer des “Volkszorn” werden. Geh aber eh nicht davon aus dass sie dies verstehen können bzw.wollen.

  7. Ich sage nichts. Ich habe keine PR-Agenturen und Rechtsanwaltskanzleien im Hintergrund, die mich in der Wortwahl beraten könnten. Auch habe ich den Mainstream Medien nicht vorgefühlt, welche Botschaften sie durchdrücken bzw. verhindern wollen,

          • Wolpertinger versucht ins Wadl zu beissen und Lehmann klatscht Beifall. Reflexartig. Ist bei euch jetzt das Rennen um die Nachfolge des vergrämten Samui eröffnet ? Lehmann, Sie werden es nicht. Sie sind kein alpha, wie schon erwähnt, Sie sind nur Mitläufer. Sie laufen heute mit, Sie wären damals noch viel lieber mitgelaufen.

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