Dass wir mit dem Kauf von Gas, Öl und Rohstoffen Russlands “Krieg finanzieren”, stimmt so eigentlich nicht. Der wirtschaftliche Druck ist politisch sinnvoll, hält sich aber in engen Grenzen.
Wien | Die FPÖ und die Wagenknechte tun so, als habe die böse Ukraine mit Hilfe des noch böseren Westens das arme Russland überfallen – als wäre nicht Putins Armee in die Ukraine eingefallen, sondern umgekehrt. Es souveränes, demokratisches Land hat ein Selbstverteidigungsrecht und es ist sowohl politisch nötig als auch moralisch geboten, den Überfallenen bei seiner Selbstverteidigung zu unterstützen. Aber haben die Wirtschaftssanktionen gegen Russland eine Wirkung und wenn ja, welche? Sehen wir uns das im Detail an: Am stärksten wirkt, wenn die Welt Russland nichts mehr verkauft, von Hochtechnologie bis wichtige Produktionsgüter. Dass wir mit dem Kauf von Gas, Öl und Rohstoffen Russlands “Krieg finanzieren”, das stimmt aber so eigentlich nicht. Raus aus Russlands Gas mag politisch sinnvoll sein, um die gefährliche Abhängigkeit zu reduzieren, der wirtschaftliche Druck, der dadurch ausgeübt wird, hält sich aber in engen Grenzen.
Titelbild: ZackZack/Thomas König