Freitag, April 19, 2024

Kanzler Nehammer, der Kärntner Partyschreck

Auf der ÖVP-Wahlparty in Klagenfurt soll es zu skurrilen Szenen und unangenehmen Stimmungsschwankungen gekommen sein. Im Mittelpunkt: Kanzler Nehammer.

Wien | Einem Medienbericht aus Kärnten zufolge ist Karl Nehammer eher keine Partyrakete. So soll der Kanzler bei seinem spätabendlichen Besuch auf der ÖVP-Siegesfeier am Kärntner Wahltag laut “Standard” einen seltsamen Eindruck hinterlassen haben. Die Stimmung auf der Party sei ausgelassen gewesen – dies war auch in den TV-Liveschaltungen zu beobachten. Laufend wurde “Unser Martin, unser Martin, hey hey hey” skandiert, um dem Spitzenkandidat Martin Gruber für seinen Zugewinn von 1,6 Prozent in einem traditionell für die ÖVP schwierigen österreichischen Einzugsgebiet Respekt zu zollen.

Eine Überraschung namens Nehammer

Diese Stimmung soll sich allerdings getrübt haben, als hochranginger Besuch daherkam: nämlich der Kanzler und ÖVP-Bundesobmann himself. Er hatte sich, schreibt die Tageszeitung, “spontan selbst eingeladen und nach Klagenfurt chauffieren lassen”. Plötzlich sei das “Unser Martin, unser Martin, hey hey hey” in ein “Unser Kanzler, unser Kanzler, hey hey hey” transformiert worden. Dann habe sich – eine Szene, die auch unser Titelbild zeigt, Nehammer dramatisch ans Herz gefasst, habe sich verbeugt – “als hätte er gerade eine Opernarie geschmettert” – und “generös auf Gruber” verwiesen. Doch dann – der Burner, der alles erkalten ließ.

Fassungsloses Schweigen

Nehammer soll sich wieder aus der gebückten Stellung befreit und aufgerichtet , den Blick direkt in die Kameras gerichtet haben und “absolut stimmungstötend” folgenden Einwortsatz herausgedonnert haben: “Fragen?” Es habe so wenige – sprich überhaupt keine – gegeben, dass völlige Stille eingetreten sei.

Flucht

Wenige Minuten später sollen laut dem Medienbericht die ersten Gäste die Party verlassen haben. Und auch Nehammers Augen sollen angestrengt nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau gehalten haben. Als sich die Möglichkeit des Abgangs bot, habe er “drei forsche Schritte nach vorne” gemacht, sei aber dem nächsten Fotografen in die Arme gelaufen. “Seine Miene gefror”, beschreibt der “Standard” diesen Moment. Der Kanzler hätte auf dem Absatz kehrtgemacht und wieder nach hinten geeilt. Von diesem unangenehmen Zeitpunkt an sei die “ÖVP-Wahlgaudi zur Stehpartie” geworden.

Titelbild: BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Anja Melzer
Anja Melzer
Hält sich für die österreichischste Piefke der Welt, redet gerne, sehr viel und vor allem sehr schnell, hegt eine Vorliebe für Mord(s)themen. Stellvertretende Chefredakteurin. Sie twittert unter @mauerfallkind.
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30 Kommentare

  1. Am Freitag wird er ja dann seine groß angekündigte Rede halten
    – dann werden es wohl wir vermutlich wissen…

      • Wenn man da die Beteuerungen von der Frau Rendi gehört hat in welcher dramtischen Situation man damals war um Menschenleben zu schützen, als man diese Massnahmen getroffen hat…
        Allein für die Aussage auch als Ärztin “testen, testen, testen” mit diesem auch noch schwer korrupten Milliardenschaden und diesen Menschenfoltern daraus ist diese Frau nun zur Verantwortung zu ziehen.
        Aber auch die ganzen Chatsauswertungen in Österreich müssen auf den Tisch und die Mails aus dem Kanzleramt hat Herr Peschorn nun persönlich in die WKSTA bringen.

      • Schön wäre es lieber Dealer,jedoch wird es wohl ein Wunschtraum bleiben,dass hier wer angeklagt wird.
        Es scheint,jeder der Verantwortlichen hat sich die selbe Verteidigungsstrategie zurechtgelegt. “Ja,hinterher ist man immer klüger” werden sie alle nun sagen,und damit auch durchkommen.

        • Vermutlich haben sie recht.
          Habe gerade auf Puls 4 eine Presskonverenz von Frau Zadic und Herrn Karner gesehen.
          Beide wurden zu diesen Chats aus Engeland befragt, ob sie ausschließen könnten, dass es das auch in Österreich gab.
          Karner sagte doch glatt, dass er nichts über diese Chats dort wissen und Frau Zadic antwortetet komplett etwas anders als sie gefragt wurde…
          Für mich aber ist das einem Eingeständnis gleich, dass es das auch in Österreich und den anderen europäischen Ländern gab – das alles ist nicht mehr zu überbieten. Abe jetzt nicht einmal die eigentlich schon geglaubte Vergangenheit?

    • Lieber Voit, ja weltklasse. Scheint mir der junge Herr Karl zu sein – wenn der Qualtinger das nur sehen könnte…

      Es muss dringend heller werden!

    • … unbestätigten Gerüchten nach zu Folge handelt es sich um eine Leihgabe des Karikaturmuseums Krems… 😉 (Eine Kollegin aus NÖ war so lieb und fädelte das auf die Schnelle unbürokratisch ein… -> Schließlich sind die Freundinnen einschlägiger Celebrities und It-Girls in den Social Medias auch selten bis niemals hübscher, schöner abgebildet als die in die Auslage gestellten Trend-Ikoninnen! Fleischmann weiss schon, was er wann tut … 😉 )

  2. War die ihm Zugemutete auch dabei? Bei Parties gibt’s immer was zu trinken…

    • Hitler war Veganer. Alkohol war auch nicht seins. Aber an Drogen ist er am Ende nicht vorbeigekommen, und auch nicht mehr von ihnen losgekommen. Das hängt mit dem gescheiterten Lebensstil zusammen.

      Das sagt wohl etwas über die aus, die gescheitert sind, auf welche Weise auch immer. Sprechen Sie über alle Alkoholiker:innen ad personam so? Immer? Oder gehts das um etwas Persönliches? Ja, das war schon mal ein guter Scherz nach dieser Affäre und auch nach dem Gattensager da. Aber da die Frau so jetzt ins Spiel zu bringen, verwundert mich, denn sie war nicht dabei. Vielleicht hat sie ja auch einen Entzug gemacht in der Zwischenzeit.

      Sollte Kickl je in eine regierungsverantwortliche Position kommen, wie schätzen Sie seinen zukünftigen Drogenkonsum ein?

  3. Die Bezeichnung “Partyschreck” ist eine Beleidigung für den gleichnamigen legendären Film-Bestseller mit Peter Sellers – nennt Karl N von mir aus “Spassbremse” 😉

  4. Vielleicht habens ihm erfolgreich ein “Zwirberl”aufdrängt und bekanntlich verträgt sich das nicht so gut mit Prozacs. 🤔

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