Freitag, April 19, 2024

Die Reaktionen auf den SPÖ-Überraschungskandidaten

Am Dienstag platzte die Überraschungsnachricht, dass noch ein weiterer Kandidat neben Pamela Rendi-Wagner und Hans-Peter Doskozil um den SPÖ-Vorsitz rittert. Die ersten Reaktionen auf Nikolaus Kowall.

Wien | Wem hilft die Vorsitz-Kandidatur des Wiener Bezirkspolitikers Nikolaus Kowall mehr? Pamela Rendi-Wagner, Hans-Peter Doskozil – oder hat er eine reale Chance auf die SPÖ-Spitzenposition? Die Reaktionen im Netz sind gemischt.

Rendi-Wagner und Doskozil zurückhaltend

Mit Kowalls Ansage steigt der Druck aufs Parteipräsidium, die Mitgliederbefragung für mehr als zwei Kandidaten zu öffnen. Auch sonst sind so gut wie alle Fragen zum Ablauf – etwa dem Zeitpunkt der Befragung oder ob auch neu eingetragene Mitglieder abstimmen dürfen – offen. Rendi-Wagner wollte am Dienstag vor dem Parteipräsidium nicht näher auf den Ablauf der Mitgliederbefragung eingehen. Alle offenen Fragen sollen in den internen Gesprächen am Mittwoch geklärt werden.

Auch zum Leiter der Wahlkommission Harry Kopietz, dem die burgenländische SPÖ dem Vernehmen nach misstraut, wollte sich Rendi-Wagner am Rande einer Buchpräsentation vor Journalisten nicht äußern. “Wir haben morgen unsere Gespräche, dem etwas vorwegzunehmen wäre respektlos. Wir werden aber jedenfalls nach Statut vorgehen”, betonte Rendi-Wagner.

Doskozil schweigt

Doskozil wollte am Dienstag weder Kowalls Ansage kommentieren noch seine eigenen Vorschläge zu Organisation und Ablauf der Mitgliederbefragung näher erläutern. Er werde diese im Präsidium einbringen, die Diskussionen sollen intern geführt werden.

Eine Landesgeschäftsführersitzung, die vor dem Präsidium stattfinden hätte sollen, wurde kurzfristig seitens der Bundesgeschäftsführung abgesagt.

Titelbild: Screenshot/Youtube Nikolaus Kowall

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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43 Kommentare

  1. De Oarbeita sand ned bled, nur sollt ma hoalt a den Oarbeitan zuhurchn

    Woas da BoBo wü is hoalt fian normaln Menschn ned groad interessantest oder im oalltog wichtig

    Mietn runta, die Übergewinne der Kriegsgewinnler besteiern und die Erbschaftsteuer wida eifirn!
    Da Oarbeita hoat zu 99.9% eh nur Schuldn de ear vererbn kennt

  2. Wenn wir unser Bildungssystem nach den Schwächsten ausrichten, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn auch unser Sozialsystem immer schwächer wird.

  3. Durchaus beeindruckend was der Mann für Ansichten hat. Leider werden die FPÖ Wähler das was er sagt weder verstehen noch gutheißen (auch weil sie es nicht verstehen). Tja leider, denn meine Stimme hätte er. Aber leider gehts um die Stimmen jener, die immer noch mit Begeisterung eine Dornenkrone mit Spikes auf dem Kopf tragen und sich standhaft weigern sie abzunehmen. Ein Trauerspiel das alles.

  4. Die SPÖ ist wie immer mit sich selber beschäftigt wie ihr bester Kumpel die ÖVP.
    Das dürfte dann endgültig die >30% für Kickl dauerhaft bescheren.
    Frag mich bloß noch wie VdB dann den Wählerwillen ignorieren will.
    Das wird noch lustig…

  5. Konnte diesen schon im TV sehen und hören.
    Er gehört aus meiner Sicht auch zum alten SPÖ System und ist wohl dessen letzter Rettungsversuch?

    • Du hast es heute echt mit dem System.
      Erklär doch bitte mal das ” alte” SPÖ System.

      • Das neue System der SPÖ wurde damals von Herrn Vranizky begründet.
        Damals hieß es, Gott sei Dank ist die SPÖ endlich real geworden, denn die Schuldenpolitik von Kreiky kann ja so nicht weitergeführt werden und wir würden schon lange über unserer Verhältnisse leben.
        Damals aber hat die ganze Welt des keynesianische Volkswirtschaftsmodel verfolgt und war das Teil des Kriegs zwischen dem Kapitalismus angeführt von Amerika und dem Kommunismus angeführt von Russland.
        Wie jeder weiß, hat das kapitalistische System diesen Krieg gewonnen und scheint eben nachhaltig die realere Welt zu sein, sonst hätten sie diese Schlacht wohl auch verlieren müssen?
        Lange Zeit war dann der Keynismuss verpönt (1 EURO in Form von Defizitspending in Infrastruktur bringt 5 EURO neues Wirtschaftswachstum – Zwentendorf, AKH, usw., doch auch dieser ist und bleibt ein wichtiger und wesentlicher Teil eines langfristig und nachhaltig funktionierenden Volkswirtschaftssystem.
        Seit damals aber ist der Sozialismus als eine wesentliche Kraft im Gleichgewicht in der notwendigen Form verschwunden. (Vermutlich war dafür auch die Aussage von Kreisky, dass ihm viele Schulden weniger schlaflose Nächte bereiten als Arbeitslose für diesen Wandel mit ausschlaggebend. Auch sind dann bevor Europa seinen Stabilietätspakt startete, auch Kreisky, Willi Brand und Olof Palme sehr rasch verstorben, sonst wäre das alles was dann kam wohl auch nicht in der heutige Form überhaupt möglich gewesen?)
        Jetzt würde aber auch volkswirtschaftlich wieder dafür Zeit für diese Zeit, aber die SPÖ hat sich eben noch nicht dafür erneuert und entschieden. (Heute hat sie aber sogar der rechte Herr Zangerl gerade überholt…?)

        Ein ganz kleiner Versuch von mir mit wenigen Zeilen meine Sicht vom SPÖ System zu zeichnen, welches natürlich auch wesentlicher Teil des “SYSTEMS” in Österreich ist, welches eben zerschlagen werden muss… – natürlich könnte ich hier noch sehr sehr lange weiterschreiben. – Aber das ist eben meine Sicht auf diese Dinge und nach dieser haben sie mich ja befragt?

    • Habe mir die hier eingebrachte Rede angehört:
      Was hat dieser Herr die letzten 20 Jahre denn gemacht?
      Seine Zielgruppe scheinen aber nicht die Österreicher zu sein, sondern die 2 Mio mit Migrationshintergrund. Keine kleine Zahl an Wählern welcher er explizit vertreten will, aber auch kein soziales Programm ist meine Meinung.
      Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass die FPÖ nicht auch diese Wähler vertritt und anspricht, denn geht es doch vor allem um noch mehr und noch schnellern weiteren Zuzug?

        • Es müssen ALLE Österreicher welche eine Staatsvertrag haben gleich vertreten werden
          Für alle anderen muss es ein adequate den Menschenrechten und der Moral entsprechende Vertretung geben und welche nach einer gewissen Zeit auch nicht höher als die der Österreicher sein darf, sonst kriegt man zwangsweise einen sozialen Unfrieden.
          Aktuell aber leben zahlreiche Österreicher unterhalb des Existenzminimums und damit unterhalb vom Niveau vieler Asylanten, vor allem gibt es Kinderarmut usw. und droht der Mittelstand gerade auch noch auf dieses Nivau abzusacken und was tut die SPÖ dagegen? – Mit vertuschen und auch noch umdrehen?
          (Danke Erwin Zangerl, welcher das ganz plötzlich auch erkannt zu haben scheint?)

          • Die Menschenrechtskonvention, die wir hochhalten, sagt, dass ALLE Menschen gleich vertreten werden müssen.

          • Ja das müssten sie auf der ganzen Welt.
            Vielleicht werden sie das ja auch einmal und wäre es ein wichtiges Ziel und vermutlich auch realistisch umsetzbar, aber da wird Österreich und seine Bürger wohl eine Nummer zu klein sein und bleiben.
            Haben aber Menschen in der Mitte in diesem Land nicht auch ein Recht darauf, dass sie das was sie sich erarbeitet haben behalten dürfen?

        • Bei den ffen sind genug migranten:
          Hojac, vilimsy, landbauer, svazek, schnedlic und wie sie sonst noch alle heissen.

      • “Seine Zielgruppe scheinen aber nicht die Österreicher zu sein, sondern die 2 Mio mit Migrationshintergrund. Keine kleine Zahl an Wählern welcher er explizit vertreten will, aber auch kein soziales Programm ist meine Meinung”…….
        Das haben Sie völlig richtig erkannt. Natürlich ist bei ihm keinerlei “soziales Programm” erkennbar, das ist auch gar nicht seine Intention. Die SPÖ braucht lediglich das Kreuzerl am Wahlzettel von den eingebürgerten Migranten. Aber er sendet auch ein Signal an all jene aus, welche aus Sicht der SPÖ “leider” immer noch nicht wählen dürfen, da schadet natürlich ein vorausschauendes Umgarnen und Anwienern an die vermeintlich neuen Wähler nicht wirklich. Allerdings, und das ist der Haken an der Sache, wird das nix mit den neuen Wählern. Eine Änderung der diesbezüglich bundesweit geltenden Statuten ist nicht nur nicht in Sicht, ganz im Gegenteil. So wie es aussieht, wird es zukünftig wieder eine vernünftige bürgerliche Regierung im Bund geben, welche unsere kostbare Staatsbürgerschaft nicht aus parteipolitischem Kalkül verramscht. Und die SPÖ muss überdies aufpassen, dass sich nicht eine oder mehrere Personen unter den hunderttausenden eingebürgerten Migranten dazu entschließen, im Bund eine eigene Partei zu gründen. Spätestens dann wäre nämlich die SPÖ eine sogenannte Kleinpartei und müsste sich wohl gemeinsam mit den Neos und den DabeiInnen um den letzten Platz matchen……

        • Vernünftige gebildete Österreicher müssen alles daran setzen diese rechten Träumereien zu verhindern und schlussendlich beendigen.
          Wehret den Anfängen!

  6. Wo bleibt das Transparenzgesetz über gesamte Einkommen und Besitz von parlamentarischegsindl ?

  7. Mir hätte der Muchitsch gut gefallen, ein Gewerkschafter, den die Arbeiter verstehen, wenn er was sagt. Keinen Hochschullehrer.

    • Die Wähler der SPÖ sind nicht nur Arbeiter und viele davon verstehen auch Dinge die auf Hochschulniveau sind.

  8. Und jetzt fehlt noch der Pizzabäcker, Misik, Babler, Blaha……Dann bestünde durchaus eine realistische Chance auf eine zukünftige FPÖ-Alleinregierung, sogar mit satter Zweidrittel-Mehrheit. Die Richtung stimmt jedenfalls…….

  9. Ich hätte mir einen Kandidaten gewünscht, der keinem der beiden fast schon unversönlichen Lagern zuzurechnen ist. Das wird dem Herrn Kowall auch nicht gelingen. Inzwischen wäre mit auch der Kern recht, ich weiß aber nicht mit wem der in der Partei übers Kreuz kam, dass er hinschmiss.

    • Der Kern ist, ähnlich wie der dt. Schröder, ein “Genosse der Bosse”, ein Armani-Sozialist.

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