Donnerstag, April 18, 2024

Babler will Stichwahl erzwingen

In der SPÖ verhärten sich die Fronten weiter. Während Rendi-Wagner und Doskozil bisher eine Stichwahl im Zuge der Mitliederbefragung ausgeschlossen haben, sieht das Herausforderer Andi Babler anders.

Wien | Der Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) will die Möglichkeit einer Stichwahl nach der SPÖ-Mitgliederbefragung nicht ausschließen. Sofern nicht einer der Bewerber die absolute Mehrheit macht, sei es für ihn vielmehr eine “Frage des Respekts” den Mitgliedern gegenüber, sagte er Mittwochabend in einer Ö1-“Klartext”-Diskussion.

Ohne “5er vorne” Stichwahl, sagt Babler

Der oberste Souverän sind die Mitglieder, das müsse man “konsequent zu Ende denken”, so Babler: “Wenn kein 5er vorne steht, würde ich mich auf die Stichwahl vorbereiten.”

Die SPÖ hatte am Montag in einem Vorstand den Modus für ihre Mitgliederbefragung über den Parteivorsitz festgelegt. Eine Stichwahl ist dabei nicht vorgesehen. Die Favoriten, die amtierende Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner und der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, erklärten aber, das Ergebnis der Befragung respektieren zu wollen und beim Sonderparteitag nicht zu kandidieren, sollten sie nicht Erster werden. Diese Festlegung wollte Babler am Mittwoch hingegen nicht machen.

Babler übte stattdessen abermals Kritik an den formalen Vorgaben der Mitgliederbefragung, es sei ein “Kasperltheater, was hier produziert wurde”. Der Prozess schaffe sicher kein großes Vertrauen, er habe die Bedingungen aber zu akzeptieren. Jedenfalls freue er sich über die Mitgliederbewegung und versuche, sie ernst zu nehmen, so Babler: “Jetzt hat sich ein Fenster aufgetan und das muss man nützen.”

apa | Titelbild: ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

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17 Kommentare

  1. Ich würde meinen, dass alle nun bekannten Kandidaten aus dem Rennen sind. Selbige werden sich gegenseitig bis zur unmaßgeblichen Mitgliederbefragung gegenseitig beschädigen und somit keine notwendige Mehrheit von über 50% erlangen. Es wäre aber die Voraussetzung um den Parteivorstand zu zwingen, dieses Quorum zu akzeptieren. So wird der Plan von Ludwig aufgehen und am Parteitag ein für uns alle überraschender neuer Kandidat, nämlich seiner, präsentiert und gewählt werden. Ein genialer Strippenzieher im Hintergrund, warum wohl präsentierte er medienwirksam in seiner Opernballloge den Herrn Wrabetz?

    Es muss immer heller werden!

    • Lieber Beobachter, tlw stimme ich zu. Deutsch hat allerdings wohlweislich kundgetan, dass das Ergebnis der Mitgliederbefragung für den Parteivorstand in keinster Weise bindend sondern lediglich ein Stimmungsbild sei. Übersetzt: egal wie es ausgeht, der Parteivorstand wird seinen persönlich präferierten Kandidaten durchwinken. Und da könnte dann Wrabetz als Retter der SPÖ wie Phönix aus der Asche steigen.

  2. Bei einem Auftritt im Salon Pilz hatte ich das Vergnügen Andi Babler kennen zu lernen. Kein uninteressanter Zeitgenosse. Jedoch als Persönlichkeit zu unmächtig. Andi Babler wäre gut poditioniert als Vasalle der sich publicity wirksam für eine Seite ausspricht.

    Es ist in den letzten Monaten taktisch leider sehr viel schief gelaufen. PRW hat einfach komplett an Bedeutung und Autorität verloren. Sehe Doskozil derzeit als einzige Variante.

    Obwohl Doskozil die einzig logische und gute Option ist kann ich ihm aus vollem Herzen persönlich nicht unterstützen. Der burgenländische LH ist zu Pharmakonzernhörig und hat in den letzten Jahren einfach zu viel Mist gebaut. Die Spö braucht wieder Leute wie Kreisky, Androsch, Cap, usw… Mit Blick für die einfachen Leute.

  3. Die SPD hatte es 2018 vorgemacht …zuerst Anhörung der Kandidaten , dann Abstimmung und Stichwahl der beiden Erstgereihten , für den Fall wenn keine(r) über 50 % kommt….aber die Liesinger Gruppe wollte das anscheinend nicht…..warum wohl ???…..

    • Die Liesinger Gruppe wollte einen Parteitag, wo die Wahl des Vorsitzenden geregelt ist. Mit der Mitgliederbefragung ist sie dann aber dem Verlangen Doskozils gefolgt, der sich unter den Delegierten zu wenig Chancen ausrechnete. Weder die Bundespartei noch Doskozil haben das Auftauchen weiterer Kandidaten in Betracht gezogen. Hätte die Bundespartei aber undbedingt die Chancen von Rendi-Wagner maximieren wollen, wie Sie unterstellen, dann hätte sie sich auf den unausgegorenen Vorschlag von Doskozil gar nicht erst eingelassen.

  4. Man erlaube mir die Anmerkung, wer unlängst im Fellner-Medium auf oe24 das Interview mit Herrn Babler gesehen hat, kann nur zur Erkenntnis kommen daß dies vor allen Dingen eine Kriegserklärung an PRW, ihre Wiener Genossen und ihre Liesinger Freunderl war. Wer die mächtige Wiener SPÖ kennt, die wetzen seit dem Babler-Interview die Messer. Aber auch der Schilfschneider im Burgenland wird nun aufmunitionieren….Babler möchte praktisch die gesamte SPÖ radikalisieren und noch weiter links positionieren, sozusagen links-links. Das mag möglicherweise in Traiskirchen gut ankommen, außerhalb seiner kleinen Gemeindeblase wird er wohl einstellig bleiben wenn es letztendlich um eine Zustimmung der heimischen Wählerschaft außerhalb des harten, aber stündlich wegsterbenden SPÖ-Wählerkerns geht. Babler träumt ja bei der kommenden NR-Wahl als evt. neuer SPÖ-Parteivorsitzender von der absoluten Mehrheit in Österreich, zumindest von 35% plus. Viel Spaß beim Scheitern und ein herzliches Freundschaft!

  5. Vor einer Zustimmung zu Babler sollten die Mitglieder ihm mindestens 3 Fragen stellen:
    1. Wie stehen Sie zur Neutralität und zu einem Nato-Beitritt ?
    2. Befürworten Sie einen Corona-Untersuchungsausschuss mit unabhängigen Wissenschaftlern?
    3. Befürworten Sie eine Vermögenssteuer, progressiv?
    Fragen können sicher per Mail oder Whatsapp an ihn und natürlich auch an die anderen gestellt werden.
    Was er in Traiskirchen geliefert hat, spricht jedenfalls schon für den Babler. Da macht er einen sehr guten Job.

  6. Lieber Andi Babler, eine Befragung ist keine Wahl. Die SPÖ hätte aber die Möglichkeit, den Modus zu ändern und eine Wahl des / der Vorsitzenden zu organisieren. Das wäre basisdemokratisch auch sinnvoller und glaubwürdiger.

  7. “In der SPÖ verhärten sich die Fronten weiter.”

    Sensationsgeiles, SPÖ-bashendes Pack!

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