Mittwoch, April 24, 2024

Bumm Zack, in die Goschn – Skylla & Charybdis

Es geht um nichts weniger als den Stachel in dem Hintern der Macht, in dem sich bereits ein paar andere ganz ohne Stachel und quasi freiwillig befinden.

Wien | Wenn der sehr geneigte Leser, die sehr geneigte Leserin diese Zeilen lesen, ist das drohende Aus für ZackZack schon verkündet worden. Österreichs Medienlandschaft könnte um ein verheerendes Stück ärmer geworden sein. Das Land ist ja bezüglich Pressefreiheit nicht gerade am Spitzenplatz gelandet, und es sieht auch nicht so aus, als würde sich das noch bessern. Eher sieht es nach dem Gegenteil aus. 

Der Stachel

Ein paar Mächtige und mehrere Möchtegernmächtige wischen sich erleichtert den kalten Schweiß von der Stirn. Onlineförderung ja, aber nicht für Missliebige. Eine Regierung, die kaltblütig die älteste Zeitung der Welt mordet, tut sich auch nicht schwer damit, schmerzhaft bohrende Investigativmedien auszuhungern. Jetzt sind nur noch Sie übrig, geneigte Leserinnen und Leser. Von Ihnen wird abhängen, ob ZackZack aus seinem Zombieschlaf erwachen darf und wieder zu vollem Leben zurückfindet. Es geht um viel. Es geht um nichts weniger als den Stachel in dem Hintern der Macht, in dem sich bereits ein paar andere ganz ohne Stachel und quasi freiwillig befinden.

Exxpress, das Haus- und Schütz-Medium der Türkisen, war trotz antisemitischer Karikaturen, trotz Verbreitung russischer Propaganda, trotz copy and paste förderwürdiger als ZackZack. Das ist an und für sich schon ein ziemlicher Skandal – und das auch noch von der grünen Partei mitgetragen, wenn auch mit zugehaltener Nase. Gerümpfte Nasen ändern allerdings nichts daran, dass mit dem Mästen von Exxpress und dem Aushungern von ZackZack alles über die österreichische Medienlandschaft gesagt ist. Und das Gesagte ist verstörend und traurig.

Was also bleibt – ein gemeinsam gegangener Weg ohne Scheuklappen, ohne Kadergehorsam, ohne Beeinflussung. Ich habe diesen Weg genossen. Und ich würde ihn gerne fortsetzen. Hier wurde lustvoll Widerstand gefeiert. Hier wollte man hinschauen. Hier waren alle leidenschaftlich bei der Arbeit. Das Schicksal dieses Mediums liegt aber nicht in meiner Hand, sondern in der eurigen. Entscheidet, wie ihr es für richtig haltet.

Titelbild: ZackZack/Miriam Mone

Julya Rabinowich
Julya Rabinowich
Julya Rabinowich ist eine der bedeutendsten österreichischen Autorinnen. Bei uns blickt sie in die Abgründe der Republik.
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21 Kommentare

  1. Schade das hier keine Diskussion stattfindet….
    Corona Schwurbler trumpfen auf….. Blaubraune tummeln sich im Forum.
    Frau Rabinowich hat hier einen guten Kommentar geschrieben. Es geht um ZZ.
    Aber die Rechten triumphieren über ein etwaiges Ende von ZZ. Widerlich.
    Vielleicht war ZZ doch zu tolerant und hat hier das rechte Unwesen nicht sofort eingestellt.

  2. Mit frischen Mut vorwärts.
    Pfizer, Biontech, Alles Gurgelt, Wien Energie, ENV,… schauen schon auf Ihre Leute.
    Wird schon werden. 👍🏼

  3. Möchte mich bei Ihnen und allen anderen Redaktionsmitgliedern, dass Sie bis zum Ultimo weitermachen, obwohl die Lage nun präker ist. Ich hoffe, dass es weitergehen kann. Und werde weiter meinen Beitrag leisten.

    Ganz schwierig das Ganze. Eigentlich macht mich das schon lange sprachlos.

  4. Im Mittelalter hätte man diese sogenannte “Medienministerin” Raab wegen Verrates an den Interessen der Bürger an den Pranger gestellt!

    Heute darf sie viel Geld als unterwürfige und leicht steuerbare “Ministerin” kassieren.

    Und keine vierte Macht im Staat wagt es, GEGEN die Ministerin und FÜR gefährdete Medien wie zum Beispiel Zackzack zu argumentieren.

    Denn das würde den Entzug der willkürlichen Inseratzuwendungen (Bestechung) der Regierung bedeuten!!!

  5. ZZ soll mal bei Pfizer oder so nachfragen zwecks Förderung,soviel Werbung fürs Impfen darf doch nicht umsonst gewesen sein.

  6. S.g. Frau Rabinowich,
    Das ist doch nicht neu in Österreich. Zuviele Leichen liegen in schwarzen Kellern.
    Niemand darf die finden. ZZ war zum Teil erfolgreich bei der Suche.
    Also wird ZZ kalt gestellt. PP war immer schon ein Stachel in der öster. Politik. Politisch wurde er entfernt…..jetzt kommt der nächste Angriff um Ihn mundtot zu machen.
    So geht Österreich

  7. Noch wähnen sich die Grünen erfolgreich auf ihrem Weg, bei Medien “Ordnung in die Unordnung zu bringen” (Zitat Sigi Maurer). Kein Sideletter ist dreckig genug, keine Ungleichbehandlung bei Förderungen gross genug, um den persönlichen Rachefeldzug – nichts anderes ist es – gegen PP durchzuziehen. Die Frage ist, wer mittelfristig wem den Mittelfinger zeigen wird…

      • Die Blim ist sowieso die grösste Enttäuschung in Grün. Sitzt nur mehr da um die Rente zu empfangen. Von Ihrem Bruder hat sie nichts gelernt……

    • Tun Sie nicht so……in Begleitung vom Beleuchter arbeiten Sie ebenso am Ende von ZZ.

  8. Österreichs Medienlandschaft könnte um ein verheerendes Stück ärmer geworden sein.
    ————-

    Nun, das Layout kunntert man als verheerend bezeichnen, aber ZackZack als Ganzes – nein, sicher nicht..
    Die Sprach is a Hunt (der Sätzer)

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