Freitag, April 19, 2024

Kult-Omas unterstützten Klimakleber

In Linz pickten sich erneut Klimakleber auf die Straße. Dabei gab es prominente Unterstützung.

Wien | Dienstagfrüh haben Mitglieder der “Letzten Generation” den Verkehr in Linz, auf einer Abfahrt der Mühlkreisautobahn (A7), blockiert. Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten protestieren erneut, “weil die Bundesregierung in der Klimakrise selbst die billigsten, einfachsten Schutzmaßnahmen ignoriert: Tempo 100 auf der Autobahn und einen Stopp neuer Öl- und Gasbohrungen”. Unterstützung kam von den “Omas gegen Rechts” und der Wissenschaft.

“Keine andere Lösung”

Laut Polizei waren seit 8.00 Uhr 15 Personen an dem Protest an der A7-Abfahrt “Wiener Straße” beteiligt, fünf davon auf der Straße angeklebt. “Statt auf Wissenschaft und Klimarat zu hören, versuchen Politiker:innen den verzweifelten Protest von Bürger:innen zu kriminalisieren und mit technischen Scheinlösungen abzulenken”, hieß es in einer Presseaussendung der Letzten Generation. “Ich mag mich nicht auf die Straße kleben und ich mag auch nicht so viele Menschen nerven. Aber ich weiß keine andere Lösung”, erklärte eine Sozialbetreuerin, warum sie friedlichen Widerstand leistet. Ihr sei wichtig, dass auf maximale Sicherheit geachtet werde. So werde immer eine Fahrspur gewählt, wo sich niemand anklebt und im Notfall die Gasse frei gemacht werden kann. Außerdem werde die Leitstelle der Einsatzdienste immer kurz vor den Protesten verständigt, sodass die Fahrzeuge umgeleitet werden können.

Kult-Omas mit von der Partie

In Linz unterstützten auch die Omas gegen Rechts die Aktion mit einem Plakat. “Wir Omas gegen Rechts stehen auf der Seite dieser jungen Menschen. Traurig genug, dass sie solche Klebeaktionen veranstalten müssen, um sich Gehör zu verschaffen”, stellte eine Pensionistin klar. Auch mehr als 1.400 Forscherinnen und Forscher im deutschen Sprachraum sowie die österreichischen Scientists for Future und die Universitätenkonferenz stellen sich hinter die Letzte Generation. Sie fordern weniger Hetze und mehr inhaltliche Beschäftigung mit den Anliegen. “Als Chemiker sind mir die Zusammenhänge und auch die Dringlichkeit von Maßnahmen bewusst – so wie Tausenden meiner Kollegen auch. Alle Politiker schätzen und nutzen die technologischen Entwicklungen der Wissenschaft, aber beim Klimaschutz werden die Experten ignoriert”, sagt JKU-Professor Wolfgang Schöfberger.

Titelbild: KLAUS TITZER / APA / picturedesk.com

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28 Kommentare

  1. Einfach machen wie in Frankreich. Die Einsatzkosten und eventuelle Schadensersatzzahlungen ungekürzt zustellen. Für Wiederholungstäter immer längere Haftstrafen. Wird sich dann zeigen wie viele bereit sind für ihre Forderungen gegebenenfalls jahrelang im Gefängnis zu sitzen. Und Platz scheint es in den Gefängnissen ja genug zu geben, genauso wie Wohnungen. Denn sonst wären die Grenzen schon lange zu.

  2. Sie haben den Knall immer noch nicht gehört. Die Mächtigen. So geht es nicht weiter. Jeder spürt es. Da veranstalten sie lieber selber einen Knall, indem sie kriminalisieren.

    Österreich wird die Klimaziele, die mittels weltweit gültigen Verträgen und Verträgen mit der EU doppelt binden sind, krachend verfehlen. https://orf.at/stories/3313836/ Das bedeutet, dass Österreich ab 2030 mindestens 10 Milliarden € Strafzahlungen leisten muss – pro Jahr. Unternehmen werden Zertifikate kaufen müssen, die dann 10x so teuer sind wie jetzt. All das ist gesetzlich und vertraglich schon auf Schiene. Das ist bindend. Und man wird es Österreich nicht durchgehen lassen, sich drum rumzuschwindeln. Der EuGH wird bei Klagen die Strafzahlungen wohl noch verdoppeln.

    Deswegen halten Österreichs Mächtige an den Verbrennern fest (E-Fuels). Die brauchen 6x mehr Strom pro km als ein E-Auto, um klimaneutral zu sein. Und stoßen weiterhin Co2 aus. Sie führen nicht dazu, dass weniger Co2 ausgestoßen wird, sondern im besten Fall kann der Ausstoß bei der Erzeugung so kompensiert werden, dass sich eine 0 ausgeht. Ich sage deswegen, weil es offensichtliches Ziel der Mächtigen Österreichs ist, das Land in eine Katastrohe zu führen. Zuerst wrd das Land n die Armut geführt, dann “hat man gar kein Geld mehr”, um Co2-Maßnahmen umzusetzen oder Klimaschäden abzuwenden oder zu reparieren. Erst wenn Österreich vollkommen arm und desolat ist, werden keine Flüchtenden mehr nach Österreich kommen. Das wissen sie.

  3. Die Politik bietet Schein-Lösungen an? Na Tempo 100 gibt es Linz herum schon die längste Zeit, und keine Bohrungen nach Öl- und Gas?
    Na das kann der Wirtschafts- oder sonstiger Minister leicht versprechen: Haben wir sowieso keines.
    Also nur Schein! Was wollen die wirklich? Mit fällt dazu nur der Focus Artikel ein
    “Ausgerechnet eine Öl-Erbin steckt den Klima-Klebern haufenweise Geld zu” oder
    “Letzte Generation: Wer hinter den Klima-Aktivisten steckt”
    Es gibt offenbar finanzielle Interessen dahinter.
    Für die Omas (und für die Erweiterung seines Lesekreises) wäre eine vergrößerte Fonts-Variante von ZZ vielleicht hilfreich.

    • Gibt es Ihrer Ansicht nach eine Bedrohung durch ansteigende Temperaturen? Neusiedlersee und Gardasee weisen historische Tiefstände auf. Letztes Jahr ist der Po ausgetrocknet: Ein Fluss, der normalerweise so viel Wasser führt wie die Donau (das kann also der Donau auch passieren). In Thailand hat es momentan 46° (gefühlte Temeratur 54°), Ausgehverbote wurden verhängt, weil die Hitze tödlich ist.

      Wenn es Ihrer Ansicht nach keine Klimabedrohung gibt auf der Welt, dann können Sie “das Klima-Thema” politisieren. Wenn Sie eine Bedrohung erkennen, dann müssen Sie Ihre Kapazitäten dahin wenden, der Bedrohung zu begegnen. Dies kann nur gemeinschaftlich geschehen. Und die Anstrengung ist heute gemeinschaftlich, um die zukünftigen Katastrophen zu minimieren. Morgen ist die Anstrengung auch gemeinschaftlich: um die Folgen der Erderwärmung zu bewältigen.

    • Eine rosarote Kappe auf und einen Sticker “Oma gegen rechts” und schon ist man Kult für Zackzack. So leicht geht das heutzutage.

  4. Hat zwar nix mit dem Artikel zu tun aber vielleicht hilft es: Habe an den Konsument eine Frage gerichtet die tortz mehreren Bitten nicht beantwortet wird.
    Ich werde mich demnächst an die Türe von Konsumet kleben!

  5. Wird eine strafbare Handlung weniger strafbar, wenn Prominente dafür Verständnis zeigen ?
    Und gibt es wirklich nur diese eine Möglichkeit auf ein Anliegen aufmerksam zu machen ?
    Meine Antwort ist zweimal nein.
    Erstens soll die Meinung einer Prominenten nicht mehr wert sein als die Meinung jedes Einzelnen.
    Zweitens gäbe es x andere Möglichkeiten, Anliegen bekannt zu machen und für die vorgeschlagenen Lösungen zu werben.
    Wer es über strafbare Handlungen macht, undemokratisch, soll dafür wie jeder andere, der sich auf der Strasse festkleben würde, bestraft werden.

    • Vollste Zustimmung, spätestens nach den NR-Wahlen werden wir dementsprechende Gesetze auf den Weg bringen. Die jetzigen sind offenbar zahnlos, und dann bläst wohl ein anderes Lüfterl. Es kann nämlich nicht sein dass eine Mikro-Minderheit ein ganzes Land terrorisiert.

      • Ist schon was schönes so ein “Wir Gefühl”, oder? Und ihr Beitrag dazu ist wohl hier stets ein heißes (und braungefärbtes) Lüfterl zu verbreiten. Aber wenn sie denken dass wir uns noch wundern werden was für sie da alles möglich scheint sinds am Holzweg, denn ihre einschlägige blaue Propaganda kennen wir ja bereits zur Genüge. Aber vielleicht lohnt es sich ja letztendlich für sie und P.P. verhilft ihnen auf Grund ihres Einsatzes in seinem Medium zur Ehrenmitgliedschaft bei der FPÖ.

      • In Wien sind 47% der Haushalte Autofrei.
        Der Anteil an öffentlichem Raum, der ein Autohaushalt in einer null-acht-fünfzehn Wohngegend prozentual für sich beansprucht (Straße + Parkplätze + sonstige Infrastruktur) steht dazu in keinem Verhältniss noch weniger der Anteil an Steuergeld der für den Autospaß drauf geht. Das Auto hat unsere Städte zerstört, das Auto hat unsere Umwelt zerstört und das nur weil ein paar wenige zu fein sind die Öffis zu benutzen.
        Blickt man übrigens über die Grenzen von Österreich hinaus leben auf der Welt schätzungsweise 80% der Menschen ohne Auto.
        Also: sie sind die Minderheit und das Lüfterl das bläst ist der Gegenwind der ihr Auto auf den Schrottplatz bläst. So schauts aus. Willkommen in der Gegenwart, die Zukunft grüßt.

      • @ an den Kellerbewohner S Berghammer.

        ” Wir” ? Sind Sie wieder da , die Allmachtsfantasien? Spielts dann wieder ” Knüppel aus dem Sack” wie schon der geistig umnachtete Gutenuss gemeint hat?

        ” Wir” werden Euch bekämpfen….immer und immer wieder. Da könnt Ihr Blaubraunen sicher sein.

    • Habe an einige Behörden mit priv. Anliegen geschrieben. Wenn geglaubt wird, dass die Zuständigen antworten sieht sich getäuscht. Es hilft nur Sachschaden zu produzieren oder eben sich anzukleben.
      Wie der Herr so Gescherr!

    • Wieso ist es strafbar in einer Demokratie, wenn man sich für die Zukunft des Landes einsetzt? Wieso ist es nicht strafbar, wenn man an der Zerstörung des Landes arbeitet?

      Fidel. Es geht um die freie Meinungsäußerung, die Ihnen vor kurzem noch so wichtig war. Und jetzt rufen Sie nach einem Parteistaat?

      • Es ist keineswegs strafbar, sich für die Zukunft des Landes einzusetzen. Und auch die freie Meinungsäusserung ist selbstverständlich nicht in Frage zu stellen. Strafbar ist es, sich auf der Strasse anzukleben. Freie Meinungsäusserung heisst nicht, sich auf der Strasse anzukleben. Das sollten Sie eigentlich wissen. Und ich habe niemanden nach einem Parteistaat rufen gehört.

        • Na, glauben Sie nun echt, dass die wöchentlichen Demos weniger Verkehrsstau verursacht haben? Nein, mehr sogar. Es ist da kein Unterschied auszumachen, außer in der Bewertung, wofür eingetreten wird.

          • Doch. Bei angemeldeten Demos kann der Verkehr vorausschauend umgeleitet oder reguliert werden, Fahrspuren können frei gehalten werden. Und sie waren / sind nicht rechtswidrig. Das ist der Unterschied.Nicht, wofür man demonstriert hat. Die letzte Generation kann ganz normale Demonstrationen organisieren und durchführen, da ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden. Aber es ist gefährlich sich auf die Schiene zu begeben, dass man auf Rechtsstaatlichkeit verzichten kann, wenn nur das Anliegen sinnvoll scheint.

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