Georg Dornauer ist wieder einmal in Bedrängnis. Ein Bild zeigt ihn trotz aufrechtem Waffenverbot mit erlegtem Hirsch bei der Jagd mit René Benko. Es ist längst nicht der einzige Ausrutscher Dornauers. ZackZack ruft dessen Entgleisungen in Erinnerung.
Hat der Tiroler SPÖ-Chef und Vizelandeshauptmann Georg Dornauer trotz aufrechtem Waffenverbot und entzogenem Jagdschein kürzlich in der Steiermark einen Hirsch geschossen? Ein von der Krone veröffentlichtes Bild lässt daran wenig Zweifel. Der Tiroler bestreitet die Vorwürfe zwar und meint, er habe nicht selbst geschossen. Angesichts des sogenannten „Beutebruchs“ auf dem Hut, den Dornauer auf dem Bild trägt, ist diese Erklärung wenig überzeugend. Ebensowenig, dass Dornauer beteuerte, das sei nicht sein Hut gewesen.
Die Tiroler Grünen-Abgeordnete Barbara Neßler spricht auf „X“ von einem „Gesetzesbruch“ und fordert Aufklärung:
Die „Unfälle“ Dornauers haben bereits Tradition. ZackZack hat die größten Dornauer-Ausrutscher der vergangenen Jahre aus aktuellem Anlass zusammengetragen.
Liebe zu Neo-Faschistin
Im Sommer 2023 wird bekannt, dass es Dornauer in Privatsachen mit der sozialdemokratischen Gesinnung nicht sehr genau nimmt. Ein Urlaubsfoto der italienischen Abgeordneten Alessia Ambrosi zeigt diese eng umschlungen mit dem Tiroler SPÖ-Chef. Ambrosi ist Mitglied der postfaschistischen Partei „Fratelli d’Italia“.
Dornauer bestätigt die Beziehung zur italienischen Faschistin einige Tage später, will diese aber „getrennt von seiner Politik“ wissen.
Jagdgewehr auf der Rückbank
Im November 2019 fährt Dornauer mit seinem Porsche zum Innsbrucker Flughafen. In der Garage lässt er das Auto mit geöffnetem Fenster stehen. Auf der Rückbank befindet sich ein geladenes Jagdgewehr, wie die Polizei später protokolliert.
Dem Sellrainer Bürgermeister, der dort auch Jagdleiter ist, wird daraufhin für fünf Jahre das Waffenrecht entzogen. Auch seinen Jagdschein muss er abgeben. In der Öffentlichkeit ist das Mitführen einer geladenen Waffe untersagt. Zudem muss eine Jagdwaffe gut verstaut und anderen unzugänglich verwahrt sein.
Später sprach Dornauer im Zusammenhang mit dem Vorfall von einer „Blödheit“.
Gefälschte E-Mail
Im Juli 2019 stellt Dornauer auf „Twitter“ eine angebliche E-Mail online, die zahlreiche Vorwürfe gegen die EU-Abgeordnete Barbara Thaler (ÖVP) enthielt. Die Mail entpuppte sich als Fälschung.
Einige Monate später schließt Dornauer mit Thaler vor Gericht einen Vergleich. Demnach hatte Dornauer die Vorwürfe gegen Thaler zu widerrufen und zu unterlassen.
Sexistischer Sager im Tiroler Landtag
Ein Jahr vor dem Jagdgewehr in der Garage, im November 2018, sorgt Dornauer mit einer verbalen Entgleisung im Tiroler Landtag für einen Skandal mit Folgen. Der erkrankten Landesrätin der Grünen, Gabriele Fischer, ließ er in seiner Rede ausrichten, er wolle sie sich „nicht in der Horizontalen vorstellen“. Nach dem Sager verspürt der designierte Tiroler SPÖ-Chef massiven Gegenwind auch in der eigenen Partei.
Dornauer entschuldigte sich.
Trotzdem will die damalige SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner Dornauer von allen wichtigen Ämtern auf Bundesebene fernhalten. Das gelingt ihr nur kurzfristig. Im Mai 2019 wird Dornauer ins Bundesparteipräsidium gewählt.
Folgen für Dornauer
Klar ist: Der kürzlich erfolgte Jagdausflug mit Benko und einem Tiroler Hotelier hat Konsequenzen für Dornauer. In der Wiener SPÖ-Zentrale will man laut Krone nichts mehr von einem möglichen Minister Dornauer wissen. Auch bei den Sondierungsgesprächen mit der SPÖ soll der Tiroler Parteichef keine Rolle mehr spielen. Doch auch in seiner Heimat Tirol kommt Dornauer in Bedrängnis. Am Montag trifft sich der Landesparteivorstand in Innsbruck, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Einige Parteikollegen forderten ihn bereits zum Rücktritt auf. Doch Dornauer will nicht gehen.
Die Staatsanwaltschaft Graz prüft laut Krone, ob Ermittlungen wegen Wilderei einzuleiten sind.
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