Hat Christian Pilnacek Selbstmord begangen – oder ist er getötet worden? Das und weitere Fragen versucht Peter Pilz in seinem neuen Buch zu beantworten.
Am Morgen des 20. Oktober 2023 verstarb Justiz-Sektionschef Christian Pilnacek in einem Seitenarm der Donau in der Wachau. Sebastian Kurz wusste sofort, dass es Selbstmord war. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei schlossen eilig den Akt: „Ein Suizid, wie er klarer nicht sein könnte. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“ (StA Franz Hütter/Krems)
Ein Jahr später gibt es mehr zu sagen. War es Selbstmord, wie Landeskriminalamt St. Pölten und Staatsanwaltschaft Krems behaupten? Oder ist Christian Pilnacek getötet worden?
Ungeklärte Fragen
Peter Pilz hat ein Jahr lang recherchiert und Überraschendes herausgefunden. Jetzt ist sein neues Buch fertig: Pilnacek – der Tod des Sektionschefs.
In seinem Buch fragt Pilz weiter:
- Was ist an Pilnaceks letztem Tag passiert?
- Warum war lange vor der Obduktion klar, dass es Selbstmord gewesen sein musste?
- Warum hat die Staatsanwaltschaft nicht weiter ermittelt?
- Warum wollte man nicht wissen, mit wem Pilnacek kurz vor seinem Tod noch telefoniert und Nachrichten ausgetauscht hat?
- Warum wurden gut sichtbare Spuren nicht verfolgt?
- Warum hat man nach Pilnacek-Datenträgern statt nach der Todesursache gesucht?
- Welche Rolle spielten führende Polizeibeamte und Politiker der ÖVP?
Die Spuren führen im Fall „Pilnacek“ von der Wachau nach St. Pölten, Graz und in das Regierungsviertel in Wien. Inzwischen ermittelt die WKStA wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs im Bereich des Innenministeriums.
Gefährliches Wissen
Pilnaceks Wissen war nicht nur für Spitzen der ÖVP gefährlich. In der Strafjustiz entschied er, wer verfolgt wurde und wer sicher war. Ein dichtes Netz aus Staatsanwälten, Justizbeamten, Kriminalpolizisten, Rechtsanwälten und Justizministern versorgte ihn dazu mit Informationen, die nur zum Teil am Dienstweg zu erhalten waren.
Kurz vor seinem Tod wollte Pilnacek zu Herbert Kickl. Er schien bereit, auszupacken. Sein Tod kam dazwischen. Gleich nachdem er verstorben war, nahmen Polizisten ohne Wissen der Staatsanwaltschaft sein Handy mit. Der USB-Stick, den er als politische „Lebensversicherung“ immer mit sich trug, ist verschwunden. Nur sein Laptop konnte in Sicherheit gebracht werden.
Nicht nur in Rossatz in der Wachau glauben bis heute viele, dass der Fall „Pilnacek“ noch längst nicht geklärt ist. Doch seit Pilz in ZackZack begonnen hat, den Fall „Pilnacek“ auszuleuchten, hagelt es Klagen. Während er an den letzten Kapiteln des Buchs schrieb, leitete die Staatsanwaltschaft Krems mit fadenscheinigen Vorwürfen Ermittlungen gegen Pilz ein.
Pilnacek – der Tod des Sektionschefs kommt am 19. Februar in den Buchhandel. Im ZackZack-Shop kann es schon jetzt bestellt werden.