Chefinspektor Hannes Fellner war der Hauptermittler im Todesfall „Pilnacek“. Er ist Beschuldigter der WKStA – und hat ZackZack geklagt. Am Mittwoch sage ich als Zeuge aus. Die Verhandlung ist öffentlich.
Nächsten Mittwoch um 9.30 Uhr bin ich im Landesgericht für Strafsachen in Wien. Dort im 2. Stock im Saal 206 werde ich als Zeuge einvernommen. Angeklagt ist ZackZack, der Kläger ist der einschlägig bekannte Chefinspektor Hannes Fellner vom Landeskriminalamt St. Pölten. Er ist eine der Hauptfiguren in meinem Buch PILNACEK – der Tod des Sektionschefs.
Chefinspektor Fellner hat uns am 12. April 2024 geklagt. Damals haben wir nicht gewusst, dass an Fellner zehn Tage zuvor eine Mitteilung der WKStA ergangen ist. Darin wurde ihm mitgeteilt, dass er des Verbrechens des Missbrauchs der Amtsgewalt verdächtigt wird und deshalb Beschuldigter im Strafverfahren mit der Aktenzahl 17 St 6/24h ist.
Zum Beschuldigten Fellner kamen noch „unbekannte Täter“, in Landeskriminalamt Niederösterreich und Innenministerium, die verdächtigt werden, ihm dazu rechtswidrige Weisungen gegeben zu haben.
Weil es durchaus erstaunlich ist, dass ein Beschuldigter ein Medium klagt, weil es genau über diese Vorwürfe berichtet, dokumentieren wir die Vorwürfe der WKStA hier im Detail.
Die WKStA nimmt aber auch die Beamten über Fellner ins Visier. „UT“ heißt hier „unbekannte Täter“. Doch inzwischen dürfte klar sein, um wen es sich handelt.
Fellner hat mich mit seiner Klage dazu gebracht, mir alles noch viel genauer anzusehen. Heute wissen wir über das, was Fellner, sein Stellvertreter und Mitbeschuldigter Markus P., Landeskriminalamts-Direktor Stefan Pfandler, Landespolizeidirektor Franz Popp und Bundespolizeidirektor Michael Takacs getan haben, viel genauer Bescheid.
Polizeibeamte haben nicht nur Pilnaceks Handy aus den Ermittlungen verschwinden lassen. Sie haben auch:
- mit dem Handy ein entscheidendes Beweismittel hinter dem Rücken der Staatsanwaltschaft der „Erbin“, der Pilnacek-Witwe und Grazer Gerichtspräsidentin Carloline List zugeschanzt;
- dazu aus einem Tötungsdelikt trotz zwanzig teils schwerer Verletzungen einen „Selbstmord“ gemacht;
- einen Monat später, als im gerichtsmedizinischen Gutachten weder das Wort „Selbstmord“ noch das Wort „Suizid“ zu finden war, das Ergebnis des Gutachtens durch das Weglassen entscheidender Wörter verfälscht;
- auf Pilnaceks Smartwatch nichts „gefunden“;
- die Spuren am Ufer ebenso unzureichend verfolgt wie die Spuren auf Handy, Smartwatch und an Pilnaceks Leichnam selbst;
- die Ermittlungen beendet, ohne ausreichende Versuche zur Klärung des Tötungsdelikts unternommen zu haben.
Diese Liste der Vorwürfe gegen Chefinspektor Fellner und die “unbekannten Täter” über ihm ist unvollständig. In den wenigen Tagen seit Erscheinen des Buches sind neue Beweise und neue Vorwürfe hinzugekommen.
Es geht längst nicht mehr nur um ihn. Unten am Ende der Weisungskette steht Fellner. Der Chefinspektor hat Befehle ausgeführt. Weiter oben steht General Michael Takacs als Bundespolizeidirektor. Darüber trägt der Minister die Verantwortung.
Inzwischen wird auch der ehemalige Sobotka-Kabinettsmitarbeiter Takacs schwer belastet. Die Klage, die er nach dem Erscheinen meines Buches angekündigt hatte, ist noch ausständig.