Freitag, April 26, 2024

Hausdurchsuchungen und Festnahmen beim FC Barcelona – “Barcagate”

“Barcagate”

Die Polizei hat am Montag Büroräume im Stadion des spanischen Fußball-Giganten FC Barcelona durchsucht und mehrere Personen vorläufig in Gewahrsam genommen. Mehrere Medien berichteten übereinstimmend, dass die Polizeihandlungen eine Reihe prominenter aktueller und ehemaliger Führungskräfte betrifft.

Wien, 01. März 2021 | Ein Ziel der Beamten der Abteilung für Finanzkriminalität soll der frühere Präsident Josep Maria Bartomeu gewesen sein, der im Dezember kurz vor einem Misstrauensvotum zurückgetreten ist. Auch Oscar Grau, der Geschäftsführer, Roman Gomez Ponti, der Leiter der Rechtsabteilung, und Bartomeu-Berater Jaume Masferrer sollen festgenommen worden sein. Die Polizei bestätigte Festnahmen, nannte aber keine Namen.

Bei den Ermittlungen der Justiz geht es um die Vorwürfe der “Korruption” und der “unlauteren Verwaltung”. Das könnte mit dem finanziellen Gebaren des spanischen Vizemeisters zu tun haben. Die Gesamtschulden des auch von Corona schwer getroffenen Vereins sollen sich Medienberichten zufolge für den Abrechnungszeitraum 2019/2020 auf den schwindelerregenden Betrag von 1,17 Milliarden Euro belaufen.

“Barcagate”

Nach Angaben des gewöhnlich gut informierten Radiosenders Cadena Ser hat die Razzia im Camp Nou auch mit der “Barcagate”-Affäre zu tun. Vereinsfunktionäre wurden beschuldigt, im vergangenen Jahr mithilfe einer externen Marketingfirma eine Verleumdungskampagne gegen Clubikonen wie Lionel Messi oder Gerard Pique lanciert zu haben. Diese hatten sich wie andere Führungsspieler kritisch gegenüber der damaligen Clubführung um Bartomeu geäußert und waren plötzlich mit einer wahren Troll-Armee in sozialen Netzwerken konfrontiert.

Bartomeu und sein Team hatten diese Vorwürfe stets bestritten. Der 58-Jährige war Ende Oktober dennoch zurückgetreten, nachdem er im Sommer 2020 den abwanderungswilligen Superstar Lionel Messi daran gehindert hatte, den Club ein knappes Jahr vor Ablauf seines Vertrages zu verlassen. In sechs Tagen sollen 140.000 Clubmitglieder einen neuen Präsidenten wählen. Die Abstimmung sollte ursprünglich am 24. Jänner stattfinden, sie wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben.

Titelbild: APA Picturedesk

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Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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