Dienstag, April 30, 2024

»Bist du deppert, des is schoaf« – James Webb-Teleskop zeigt eindrucksvolle Bilder

»Bist du deppert, des is schoaf«

Nach einem ersten besonders tiefen und detailreichen Blick ins All hat die US-Raumfahrtbehörde NASA weitere Aufnahmen des vor rund einem halben Jahr gestarteten “James Webb“-Teleskops präsentiert.

Washington, 13. Juli 2022 | “Jedes Bild ist eine neue Entdeckung, und jedes gibt der Menschheit einen Einblick in das Universum, den sie noch nie zuvor gehabt hat”, sagte NASA-Chef Bill Nelson am Dienstag.

“Chance, die nur einmal im Leben kommt”

Die Veröffentlichung der Aufnahmen markiert den offiziellen Beginn der wissenschaftlichen Arbeit mit dem bisher größten und leistungsfähigsten Teleskop, das je ins All gebracht wurde. Das Teleskop sei eine “Chance, die nur einmal im Leben kommt” und werde “unser Verständnis des Universums verändern”, sagte der Chef der ebenfalls an dem Projekt beteiligten Europäischen Weltraumagentur (ESA), Josef Aschbacher. “Über die Wissenschaft hinaus ist es auch ein Symbol der internationalen Zusammenarbeit.”

Das erste Bild – “die tiefste und schärfste bisher aufgenommene Infrarot-Sicht auf das Universum” – hatte die NASA bereits in der Nacht auf Dienstag gemeinsam mit US-Präsident Joe Biden und dessen Vize Kamala Harris präsentiert. Darauf sind mittig helle weiße Punkte zu sehen – der Galaxie-Cluster “SMACS 0723”. Drumherum sind dahinterliegende, weiter entfernte Galaxien sichtbar, als kreisförmig angeordnete, langgezogene orangene Flecken.

Aufnahmen von zwei verschiedenen Infrarot-Kameras zeigen auf dem dritten Bild bisher unbekannte Details des Südlichen Ringnebels (NGC 3132), der 2.500 Lichtjahre von uns entfernt ist. Solche planetaren Nebel bestehen aus Gas und Staub, die verlöschende Sterne auswerfen. Bei NGC 3132 beeinflusst das Zusammenspiel von zwei Sternen das Aussehen des Nebels.

Cluster-Bildung

Die vierte Aufnahme zeigt “Stephan”s Quintet”, eine Gruppe von fünf Galaxien. “Dieses riesige Mosaik ist die größte Aufnahme von Webb bisher”, wie die NASA mitteilt. Das Bild ist aus fast 1.000 Einzelaufnahmen zusammengesetzt. Es zeigt einen Abschnitt des Universums, der von der Erde aus gesehen etwa einem Fünftel der Fläche des Mondes entspricht. Es sind unter anderem funkelnde Cluster aus Millionen junger Sterne und gerade entstehender Sterne zu sehen.

Das fünfte Bild gibt einen Einblick in den “Carinanebel”. Es zeigt die relativ junge Region “NGC 3324”, in der sich Sterne bilden.

(Photo by Handout / NASA / AFP)

James Webb” war am 25. Dezember an Bord einer Ariane-Trägerrakete vom europäischen Weltraum-Bahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All gestartet. Wissenschafter erhoffen sich von den Aufnahmen des Teleskops unter anderem Erkenntnisse über die Zeit nach dem Urknall vor rund 13,8 Milliarden Jahren. Das “James Webb” wurde rund 30 Jahre lang entwickelt und kostete etwa zehn Milliarden Dollar (rund 8,8 Milliarden Euro). Es folgt auf das Teleskop “Hubble”, das seit mehr als 30 Jahren im Einsatz ist.

(apa/bf)

Titelbild: AFP/NASA

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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7 Kommentare

  1. Wenn ich solche Bilder sehe, weiß ich das es mit Sicherheit keinen Gott/Erlöser oder was auch immer gibt. Alles nur Märchen und Erzählungen mit denen man die Menschen für dumm verkauft.

  2. Und es soll nur 10 Jahre arbeiten…
    Hubble arbeitete 30 Jahre und wird noch weitere 10 20 Jahre arbeiten.
    Schade das man das neue nicht Nachhaltiger gemacht hat….weil nach den 10 Jahre…

    • Hubble Telescope war / ist von der Erde aus relativ locker für Wartungs- und Up-date Arbeiten erreichbar. (Deshalb wurde auch die verlängerte Einsatzzeit ermöglicht.)
      James Webb ist 1,5 Mio km weit weg – da spielt es nicht mehr mit beliebigen up-dating, lieber Mitforist… (der Grund, warum die NASA / ESA es in den L2 – Lagrange-Punkt 2 gestellt haben, wäre einer weitläufigeren Erklärung bedürftig)

      • L2 ist ideal, kaum Energie zum Positionserhalt nötig, ganz wenig Streusignale von der Erde, der Punkt ist im Schwerpunktknoten von Erde und Mond, somit auch von Sonnenwinden geschützt. Von da aus sieht man permanent die Nachtseite der Erde, also auch kein Streulicht, die Signallaufzeit ist nur 10 Sekunden, was fast eine “Echtzeitbedienung” ermöglicht, sowie auch eine gute Datenrate. Für ein so empfindliches Teleskop der beste Platz für Deep Space Beobachtungen.

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